Spitzenreiter zieht sich zurück

SID
Während der Bauarbeiten für die Afrikameisterschaft wird Libyen von Skandalen überschattet
© getty

Nach Attentaten auf seinen Trainer und einen Spieler hat der libysche Fußball-Spitzenklub Al-Ahly Tripolis seinen vorläufigen Rückzug aus der nationalen Meisterschaft verkündet.

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Al-Ahlys Präsident Sasi Buown bestätigte den Vereinsbeschluss der Tageszeitung "Libya Herald". Der zehnmalige Meister aus der Hauptstadt steht nach drei Spieltagen ungeschlagen an der Tabellenspitze. Für den libyischen Verband sagte ein Sprecher der Zeitung, dass Bemühungen zur Verhinderung des Rückzugs unternommen würden.

Al Ahlys ägyptischer Trainer Hossam Al Badri war am vergangenen Samstag zuhause aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug mit einem Gewehr beschossen worden, blieb allerdings unverletzt und reiste nach dem Attentat bis auf Weiteres in seine Heimat zurück.

Chaos im libyschen Fuball

Zwei Tage später wurde der Spieler Mohammed Al-Maghrabi ebenfalls durch Schüsse von bislang ebenfalls unbekannten Tätern am rechten Arm verletzt. Weitere Spieler des Klubs erhielten zuletzt anonym versendete SMS mit Morddrohungen.

Die Verbrechen gegen Al-Ahly-Angehörige verschärfen das Chaos im libyschen Fußball nach dem Zusammenbruch des Gaddafi-Regimes. Zahlreiche Begegnungen der höchsten Liga können derzeit aus Sicherheitsgründen nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ob Libyen 2017 wie geplant die Afrikameisterschaft ausrichten kann, erscheint mindestens fraglich.