Kritik an Katar-WM "scheinheilig"

Von Marco Heibel
Walter de Gregorio beklagt sich über die "Menschenrechts-Heuchelei"
© getty

FIFA-Kommunikationsdirektor Walter de Gregorio hat die Kritik an der Menschenrechtslage in Katar deutlich zurückgewiesen. Der Schweizer erklärte am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Dänemark, er sei besorgt über die "Menschenrechts-Heuchelei" im WM-Gastgeberland von 2022.

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"Vom Fußball wird anscheinend erwartet, dass er bei Entscheidungen höhere Standards von Ländern verlangen soll, als dies so manche Regierung tun würde", sagte de Gregorio.

Wo bei einer Entscheidung über den Austragungsort eines Turniers "die Grenze in Menschenrechtsfragen gezogen" werden solle, fragte de Gregorio und nannte als Beispiel das US-Gefangenenlager Guantanamo Bay auf Kuba: "Guantanamo - muss man das berücksichtigen, wenn die USA ein Kandidat wäre?"

Mindestens 44 Tote in Katar

Ende September ist der Tod von 44 Arbeitern aus Nepal bekannt geworden, die auf WM-Baustellen beschäftigt waren. In der Folge entspannen sich Diskussionen über die Lebensbedingungen von Gastarbeitern auf Baustellen in Katar.

FIFA-Präsident Blatter hatte Anfang Oktober jegliche Verantwortung des Weltverbandes von sich gewiesen: "Die Verantwortung für die Arbeitsrechte liegt bei den Unternehmen, und es gibt dort auch viele europäische Unternehmen."

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