Der teutonische Gigant schlägt erstmals zu

SID
Freude pur: Auch Guiseppe Rossi feiert mit dem "teutonischen Gigant"
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Premier League

Von Raphael Honigstein

Wenger des Spieltags: Was flog Arsene Wenger vor dem Spieltag nicht alles um die Ohren. Keine Superstars gekauft, schlechter Saisonauftakt und generell sei Arsenal ja nicht mehr das Arsenal, das die Fußball-Welt so lieben gelernt hatte. Zugegeben, das 1:0 gegen die Spurs war jetzt auch nicht Fußball vom anderen Stern, dafür steckt in Olivier Giroud dann doch zu wenig Dennis Bergkamp oder Thierry Henry - aber knipsen kann der Sturmtank wie seine Vorgänger im Arsenal-Dress inzwischen: Drei Buden in den ersten drei Spielen. Wengers Aussage nach dem Spiel war vielsagend: "Die Presse sucht die ganze Zeit einen neuen Stürmer für uns. Vielleicht hat ihn das ein wenig aufgeweckt. Ich war sehr zufrieden mit ihm heute. Für mich war das eine starke Vorstellung eines richtigen Mittelstürmers."

Die Presse hat den guten Olivier also dazu getrieben, solche Bestleistungen abzurufen. Das erklärt nun auch, warum der Wechsel von Mesut Özil ins Emirates nun doch so gut wie fix ist. Von Seiten der Journaille bekam Wenger ebenfalls aufgrund seiner nicht überaus offensiven Transferaktivitäten genügend Feuer und brachte jeden mehr oder minder begabten Kicker mit den Gunners in Verbindung. Nun also Özil. Soll nochmal einer was gegen die englische Presse sagen.

Thema des Spieltags: David Moyes kassierte seine erste Niederlage als United-Trainer. Und das ausgerechnet an der Anfield Road. Es war der 13. misslungene Versuch des ehemaligen Everton-Coachs. Positiv beeindruckend ist die Serie von Daniel Sturridge.

In seinem neunten Pflichtspiel in Folge erzielt er seine elfte Bude für die Reds. Generell scheint sich der FC Liverpool in dieser Saison aber auf Minimalismus einzuschießen. Drei Siege, drei Mal 1:0, Torschütze jeweils Sturridge. Klingt extrem langweilig, bringt am Ende aber die Tabellenführung. So gut starteten die Reds seit Jahren nicht mehr.

Und sonst so? City hat in dieser Saison keine guten Erfahrungen gegen Aufsteiger gemacht. Cardiff City war zum Auftakt eine Nummer zu groß. Zumindest, was den Einsatz betrifft. Gegen die Tigers zeigte die Pellegrini-Elf aber, dass sie auch anders kann - und gewann durch einen Kraftakt 2:0.

Ach ja, die Anzeichen waren durchaus vorhanden, nun hat es sich bestätigt: Gareth Bale wechselt zur Real Madrid. Die Spurs investierten denn auch in den letzten Tagen nochmal um die 75 Millionen Euro in drei Neuzugänge und insgesamt knapp 145 Millionen über den kompletten Sommer. Einer der ganz Neuen durfte auch gleich im Derby mitwirken, wenn auch eher unauffällig. Einzig bemerkenswerte Aktion von Erik Lamela? Seine Einwechslung in der 75. Minute.

Im Old Trafford haben Platzwunden bei Spielern eine gewisse Tradition. Seit David Beckhams unglücklicher Sitzposition bei Fergies Wutrede wird man in England immer hellhörig, wenn sich ein Red Devil wegen eines Cuts nicht einsatzfähig meldet. Bei Wayne Rooney soll es aber ein Trainingsunfall (Zusammenprall mit Phil Jones) gewesen sein - in jedem Fall wurde er mit zehn Stichen genäht und fällt auch für die WM-Quali-Spiele der Three Lions nächste Woche aus. Da hätte er aber immerhin spielen dürfen.

Wir müssen doch noch einmal auf den FC Liverpool zu sprechen kommen - und zwar Abseits des fast unfassbaren sportlichen Erfolges in den ersten drei Spielen. Denn was die Fans vor der Partie gegen United mal wieder boten, war schlichtweg der Wahnsinn. Bill Shankly, Erfolgscoach aus den 60er und 70er Jahren, wäre am Montag 100 Jahre alt geworden und wurde anfieldesk gefeiert. Das Wort Huldigung wäre untertrieben. Es war in jedem Fall eines: Gänsehaut pur.

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