"Pele sollte sich einen Schuh ins Maul stopfen"

Von Alexander Maack
Romario ging mit der brasilianischen Fußball-Elite hart ins Gericht
© getty

Der frühere Weltfußballer Romario hat zum Rundumschlag gegen die brasilianische Fußball-Elite ausgeholt. An Pele und dem aktuellen Verbandspräsidenten Jose Maria Marin ließ der 47-Jährige im Interview mit der "Sport Bild" kein gutes Haar.

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Zwar respektiert Romario seinen Landsmann Pele für dessen Leistungen auf dem Platz, wie sich der dreimalige Weltmeister aber in die öffentlichen Diskussionen einbringt, missfällt ihm.

"Schweigend ist Pele ein Poet. Doch wieder einmal redet er nur Scheiße", sagte Romario über den Vorschlag Peles, die Mannschaft von Corinthians als Grundgerüst für die Selecao zu nutzen: "Er ist Sportler des Jahrhunderts geworden, unser König. Außerhalb des Platzes sollte er sich aber einen Schuh ins Maul stopfen."

Romario fordert Abgang des Verbandspräsidenten

Neben der Kritik an Pele äußerte sich Romario, der mittlerweile für die sozialistische Partei im Bundesparlament sitzt, zudem negativ über den brasilianischen Verbandspräsidenten Marin. "Brasilien ist ein demokratisches Land, mit sympathischen Menschen. Wir haben nichts zu tun mit einem diktatorischen Regime, das so viele Menschen getötet und gefoltert hat."

Marin war von 1982 bis 1983 Gouverneur von Sao Paolo. Damals wurde das Land seit 1964 von einer Militärdiktatur regiert. Erst als das Land 1985 mitten in einer Wirtschaftskrise mit galoppierender Inflation steckte, gab es wieder freie Wahlen.

"Die politische Unterstützung, die Marin der Militärjunta zukommen ließ, macht ihn für das Amt in dem Moment untragbar, in dem internationale Delegationen zu uns kommen", sagte Romario über den Verbandspräsidenten. Er selbst würde den Posten jedoch nicht übernehmen. Dafür fehle ihm die Zeit.

Romario im Steckbrief