Onkel Fester, Rambo und Smokin' Balo

SID
Mario Balotelli und Adriano Galliani sorgten mal wieder für Aufregung in Italien
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Premier League

Von Raphael Honigstein

Spiel des Spieltags: Das Nachbarschaftsduell zwischen Man City und United wurde in den letzten Jahren regelmäßig zum "wichtigsten Derby aller Zeiten" hochgejazzt. Das sieht heute jedoch etwas anders aus. Das Titelrennen ist entschieden, es geht am Montagabend nur noch ums Prestige - und um Roberto Mancinis Job.

Der Italiener hat zwar noch vier Jahre Vertrag in den Eastlands, aber am Ende dieser Spielzeit soll laut Quellen aus Abu Dhabi auch seine persönliche Leistung analysiert werden. Glaubt man Mancini, ist das allerdings gar nicht nötig, denn die Gründe für den 15-Punkte-Rückstand des Meisters liegen ganz woanders. Zum einen sind, wie immer im Fußball, die Gegner schuld.

"Gegen United spielen alle schwach, da sie Angst haben", sagte der 48-Jährige, "sie glauben, dass sie nicht gewinnen können, aber das ist falsch". Nun ja. Noch origineller aber ist der zweite Faktor, den Mancini anführt: City, beklagt er, habe sich im Sommer nicht ausreichend verstärkt. "Mit den Spielern, die ich wollte, würden wir hundertprozentig um den Titel mitspielen, wahrscheinlich Erster in der Liga und im Viertelfinale der Champions League sein."

Gegen diese pfiffige Argumentation lässt sich nicht anstinken. Jeder Trainer würde wohl mehr erreichen, wenn man ihm jedes Jahr neue Lieblingsspieler kaufen würde - auch Mancini, der Herr über den teuersten Kader auf der Insel. Ob das die lieben Scheichs überzeugen wird, ist allerdings eine andere Frage.

Mann des Spieltags: Mann der Woche war natürlich Paolo "Duce" Di Canio. Bei seinem Debüt, der 1:2-Niederlage an der Stamford Bridge, hielt sich der Italiener zurück: Es gab keine römischen Grüße an die Fans und auch sonst keine auffälligen Bemerkungen. Nur den körperlichen Zustand der Elf bemängelte er: "Meine Mannschaft ist nicht fit". In Sunderland sind sie nun gespannt, ob Di Canio seine alten Tricks aus der Zeit bei Swindon auspackt.

Nach Niederlagen bestellte er gerne das Team zu einem Sondertraining um fünf Uhr früh, vor wichtigen Matches wurden die Spieler 48 Stunden lang im Hotel kaserniert, auch vor Heimspielen. Die interessanteste Aussage zu dieser Personalie kam wie gewohnt von Harry Redknapp, der beim 1:1 von QPR gegen Wigan am Sonntag den "schimmsten Moment" seiner Karriere erlebte. "Ich weiß nicht, was Faschismus ist, dafür fehlt mir die Bildung", gab der 66-Jährige zu. Unter der Woche hatte er auch erzählt, dass er seinen Vertrag bei Tottenham nie gelesen hatte.

Und sonst? Die buchstäblich schönste Geschichte hatte der "Daily Mirror" am Montag. Das Blatt druckte Blumen ab, die dem Ex-Arsenal-Verteidiger Martin Keown ähnlich sehen. Hört sich komplett meschugge an, stimmt aber. Weniger ansehnlich ist dafür zur Zeit das Gesicht von Sam Allardyce.

Der West-Ham-Trainer kam mit blauem Augen, dicker Narbe auf der Stirn und geprelltem Knie zur Nullnummer in Liverpool. Was war geschehen? "Ich habe einen Unfall in der Küche gehabt, meine marmorne Küchenplatte hat gewonnen", behauptete er. Man lebt gefährlich, als Coach in der Premier League.

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