Sukuta-Pasu beklagt rassistische Gesänge

SID
Richard Sukuta-Pasu, hier noch im Trikot des FCK, soll in Österreich rassistisch beleidigt worden sein
© getty

Der frühere U21-Nationalspieler Richard Sukuta-Pasu ist in Österreich offenbar das Opfer von rassistischen Beleidigungen geworden - der Schiedsrichter des betreffenden Spiels hält die Diskussion jedoch für "aufgebauscht". Sukuta-Pasus Klub Sturm Graz hat dagegen bereits die österreichische Bundesliga zum Handeln aufgefordert.

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"Das ganze Spiel über hat es rassistische Geräusche gegen mich gegeben. Ich bin Profi, mein Job ist es, wegzuhören, aber bei meinem Tor ist mir dann der Kragen geplatzt", sagte Sukuta-Pasu, in Wuppertal geborener Sohn einer Französin und eines Vaters aus dem Kongo der Nachrichtenagentur APA. Nach seinem Siegtor zum 2:1 hatte er sich zu einer provozierenden Geste gegenüber den Ried-Fans hinreißen lassen und dafür seine fünfte Gelbe Karte gesehen, die eine Sperre nach sich zieht.

Schiedsrichter Gerhard Grobelnik, der Sukuta-Pasu für die Geste verwarnte, will die vom Spieler beklagten "Affenlaute" aber nicht gehört haben. "Ich habe nichts wahrgenommen, deshalb ist auch im Schiedsrichterbericht nichts vermerkt, auch kein Mitspieler von ihm hat etwas gesagt. Für mich ist es unverständlich, wie hier etwas aufgebauscht wird", sagte der Unparteiische aus Wien der APA.

Aussage gegen Aussage

Der 22 Jahre alte Sukuta-Pasu, der in der Bundesliga für Bayer Leverkusen, den FC St. Pauli und den 1. FC Kaiserslautern spielte, bezeichnete diese Aussagen als "schockierend". "Ich habe ihn gleich nach meinem Tor darauf hingewiesen. Er hat gesagt, er hat es gehört, aber er kann es nicht ändern", sagte er: "Nach dem Spiel hat er zu unserer Teammanagerin Bianca Winkler gesagt, dass er ja nicht den Fans die Gelbe Karte zeigen kann." Auch Ried-Manager Stefan Reiter bestritt die rassistischen Beleidigungen. "Niemand hat etwas gehört, nur er", sagte er über Sukuta-Pasu.

Dessen Verein will dies aber nicht so stehen lassen. "Wir haben mit der Bundesliga bereits Kontakt aufgenommen und werden alles versuchen, um die Vorfälle aufzuklären", erklärte Sturms General Manager Gerhard Goldbrich: "Fußball ist ein Mannschaftssport, wo jeder für jeden kämpft. Herkunft, Hautfarbe und Rasse dürfen da absolut keine Rolle spielen."

Richard Sukuta-Pasu im Steckbrief