Offiziell: Totti ist Papst!

SID
Für die Fans des AS Rom wird ewig Signore Totti Francesco I. sein
© getty

Nicht alle Römer sind im Papst-Fieber, schließlich gibt's nur ein' Francesco I. In England geht's um ein Horrorfoul, Wüsten-Enten, Haut und Knochen. Spanien setzt auf Streitkultur. Dies und mehr von unseren Korrespondenten in Europa.

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Serie A

Von Oliver Birkner

Spiel des Spieltags: Ein wichtiger Sieg bei einem der formstärksten Teams der vergangenen Wochen, so steht Juventus nach dem 2:0 in Bologna ein gemütliches Saison-Ausrollen bevor. Neun Punkte auf Napoli, elf auf Milan und ein Treppchen höher in puncto Qualität und Kontinuität im Vergleich zur Konkurrenz - das sollte allemal reichen.

Trainer Antonio Conte entpuppte sich bei aller Freude als Ultra und animierte die anwesenden 15.000 Juve-Tifosi kurz vor Spielende ausgelassen zur Party. Später musste sich der Animateur in einem bizarren Szenario allerdings verteidigen. Seine Ausgelassenheit rügten einige Medien, auch Bologna-Coach Stefano Pioli knurrte: "Völlig unnötig, die Stimmung war eh schon ziemlich aufgeheizt. Auch im Triumph sollte man Anstand zeigen." Man darf demnach nicht drei wichtige Punkte zelebrieren? Als nächstes überflüssiges Reglement wird die Fifa demnächst vielleicht das Jubeln untersagen. Conte fiel aus allen Wolken und wetterte: "Mit meinen Fans feiere ich, wann ich will. Man sollte mal die Szenen zeigen, wenn unser Bus auswärts mit Steinen und Schlagstöcken bearbeitet wird, oder uns Eltern mit Kindern im Arm Fäkalien-Ausdrücke an den Kopf werfen. Unglaublich, in zivilen Städten wie Bologna oder Florenz auf diese Weise behandelt zu werden. Da überkommt mich die Lust, Italien zu verlassen." Wird er ja bald, wenn es nach München geht - und dort darf Conte beruhigt sein, ohne Steinhagel einzufahren. Eventuelle verbale Entgleisungen dürfte er ohnehin nicht verstehen.

Mann des Spieltags: Was wäre gewesen, wenn... fragten sich viele Milan-Tifosi nach dem Unheil in Barcelona - wenn Mario Balotelli hätte spielen dürfen. Der erlegte zunächst den Tabellenletzten Palermo per Doppelpack (aktuelle Bilanz: sieben Tore in sechs Partien) und gab im Anschluss höchstpersönlich Antwort: "Vielleicht hätten wir dann 0:8 verloren. Milan ist von niemandem abhängig." Ganz bescheiden, unser Super Mario.

In einer TV-Sendung wurde er dann wieder ein wenig lebhafter und plauderte, lediglich 0,1 Prozent des Gossip über ihn stimme, er habe noch nie ein Auto zerstört, sondern zwei wären ihm in die Karre gefahren. Außerdem hätte ihm Marco Materazzi, wie gemunkelt, keine Faust verpasst, weil der das gar nicht schaffen würde. Die Garnierung zum Abschluss: "Es ist allein meine Schuld, dass ich noch nicht Europas Fußballer des Jahres geworden bin." Womöglich liegt das auch an der Klasse einiger anderer ganz guter Kicker, die über die europäischen Rasen schweben.

Und sonst? Lange Jahre vermutet, nun offiziell: Totti ist Papst. Zumindest, wenn es nach einem irischen Wettanbieter geht. Der hatte mit einer Quote von 1000:1 aus Jux auch Francesco Totti in die Liste von Ratzes möglichen Nachfolgern aufgenommen. Drei gelb-rote Gläubige setzten jeweils ein Pfund und bekamen dafür 1000 Pfund ausgezahlt. Begründung: "Der Papst heißt schließlich Francesco, wie Totti. Zudem verdient sich der Roma-Kapitän durch seine Magie auf dem Rasen einen Platz im Paradies." Kein Einspruch. Einige Anhänger der "magica Roma" fanden im Netz trotzdem Grund zur Beschwerde: Die Wahl des Namens sei ja wohl unerhört. Es müsse Francesco II heißen, denn der Erste residiert bereits seit 36 Jahren in Rom. Erneut kein Einspruch.

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