Offiziell: Totti ist Papst!

SID
Für die Fans des AS Rom wird ewig Signore Totti Francesco I. sein
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Von Raphael Honigstein

Spiel des Spieltags: Fulhams Dimitar Berbatow war vor dem Londoner Derby gegen Tottenham ganz besonders motiviert. Nicht, weil es an der White Hart Lane gegen seinen Ex-Klub ging. Oh nein. Für den stets lauffreudigen, vor Einsatzfreude berstenden Bulgaren stand am Sonntag etwas viel Wichtigeres auf dem Spiel. "Er hat versprochen, dass er ein Tor schießt, wenn er dafür einen Tag frei bekommt", sagte Martin Jol, "er ist ein bemerkenswerter Junge." Berbatow traf - natürlich - zum entscheidenden 1:0. Die Spurs stehen nach der Niederlage ziemlich blöd da, der Sieg im Derby gegen Arsenal ist nach zwei Pleiten in Folge nicht mehr viel wert. Wenn AVBs Männer so weiterspielen, wird es wieder nix mit der Champions League. Jol war besser gelaunt. Er redete Berbatows zum Teil schlimme Körpersprache - Achselzucken, Kopfschütteln, Todesblicke in Richtung der Mitspieler - klein ("er ist nur wegen sich selbst frustriert, das ist ein Missverständnis), musste aber auch gesehen haben, dass Vorlagengeber Sascha Riether lieber mit Ashkan Dejagah an der Seitenlinie feierte, als Berbatow zu seinem freien Tag zu beglückwünschen.

Mann des Spieltags: Everton begrub beim 2:0 über Manchester City endgültig die Titelchancen des Meisters. Roberto Mancini war ob der schwachen Show seiner Elf so angewidert, dass er Assistenztrainer David Platt zur Pressekonferenz schickte, sehr zum Unwohl der Presse: Der ehemalige Nationalspieler hört wegen seiner wenig aussagekräftigen Sätze auf den Spitznamen "David Plattitüde".

City schaffte es trotz der Niederlage allerdings, den Mann des Spieltags zu stellen: Simon Brodkin hatte im Goodison Park einen großen Auftritt. Simon wer? Der 35-jährige Fernsehkomiker hatte sich vor dem Match unter die Auswärtsmannschaft geschlichen und beim Aufwärmen mitgemacht, leider fielen seine mangelnden Ballkünste dann doch bald auf. Brodkin wurde aus dem Stadion eskortiert und muss sich demnächst vor Gericht verantworten. Bei ungebetenen Gästen auf dem Platz kennt man auf der Insel auf Grund der Hooligan-Vergangenheit keinen Spaß.

Und sonst? Unfreiwillig komisch dagegen war vergangenen Mittwoch die Meldung der "Times", in Katar würden Scheich eine Klub-WM mit 24 Mannschaften planen. Wie sich bald herausstellte, basierte diese Wüsten-Ente auf einem satirischen Artikel der Internetseite "Cahiers Du Football". Einige französischsprachige Medien hatten die Story als echte News fehlinterpretiert, über einen windigen Informanten landeten die "Infos" bei der "Times" und sorgten dort für eine Riesenblamage. Am Montag entschuldigte sich das Blatt - ein bisschen. Diesen Kataris sei alles zuzutrauen, auch eine falsche Klub-WM, liest man da etwas trotzig zwischen den Zeilen.

Größer ist die Aufregung allerdings um eine Grätsche von Wigans Callum McManaman gegen Massadio Haidara (Newcastle), die gut und gerne in die beliebte Kategorie "Horrorgrätsche" passt. Schiedsrichter Mark Halsey ließ weiterspielen (!), die Assistenztrainer prügelten sich fast und Wigan-Coach Roberto Martinez bewies, dass er nach Jahren in der Premier League schon die wichtigsten Standardsätze auf Lager hat.

"Der Junge wollte das nicht, er hat keinen bösen Knochen in seinem Körper", sagte der Spanier. Haidara hatte Glück, überhaupt noch alle Knochen im Körper zu haben, fällt aber erstmal mit einer Bänderdehnung im Knie aus. Und McManaman wird wohl nachträglich gesperrt, obwohl er nur "gute" Knochen hat.

"Was heißt das überhaupt?" frage der Daily Telegraph, "führt er ein Heim für Kätzchen? Die Charakterfrage ist doch irrelevant." Allerdings.

Serie A: Offiziell: Totti ist Papst!

Premier League: Horrorgrätsche ohne böse Absicht

Primera Division: 15 Gelbe, Tumulte, Halleluja!