Kontroverse um muslimfeindliche Beitar-Fans

SID
Die geplante Verpflichtung von muslimischen Spielern hat bei Beitar zu einer Kontroverse geführt
© Getty

Die geplante Verpflichtung von zwei muslimischen Spielern hat beim israelischen Erstligisten Beitar Jerusalem zu einer Kontroverse mit einer anti-arabischen Fan-Gruppe geführt.

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Bei einem Punktspiel am vergangenen Samstag skandierten die Gegner von nicht-jüdischen Spielern lautstarke Parolen gegen die Verpflichtung von zwei tschetschenischen Profis von Terek Grozny und Beitars russischstämmigen Besitzer Arkady Gaydamak. Die Polizei nahm nach dem Abpfiff der Begegnung drei Beitar-Fans wegen Volksverhetzung fest.

Die fremdenfeindlichen Parolen riefen am Sonntag sogar Spitzenpolitiker auf den Plan. "Heute ist der internationale Holocaust-Gedenktag. Man muss sich nur einmal vorstellen, was passieren würde, wenn ähnliche Gruppierungen in England oder Deutschland fordern würden, dass keine jüdischen Spieler für ihre Vereine spielen sollen. Wir sollten den Kopf gegen Faschismus und Rassismus anführen", mahnte Knesset-Präsident Reuven Rivlin in einem Radio-Interview.

"Können keine muslimischen Spieler diskriminieren"

Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat schloss sich dieser Sichtweise an: "Wir können keine muslimischen oder christlichen Spieler diskriminieren. Dabei geht es auch nicht nur um Fußball. Das liegt im Interesse des Judentums und im nationalen Interesse Israels."

Beitar-Boss Gaydamak will sich in seinen Verstärkungsplänen für seinen Klub auch nicht beirren lassen. "Es ist ganz klar, dass die große Mehrheit unserer Fans gegen diese anti-muslimische Provokation einer kleinen Gruppe ist", sagte Gaydamak.

Beitar ist in der Vergangenheit schon mehrfach für die fremdenfeindlichen Auswüchse seiner anti-arabischen Fans mit Sanktionen belegt worden. In der Geschichte des Klubs spielten nach Vereinsangaben bislang nur drei Muslime für Jerusalem.

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