Jackson Martinez: Der nächste Falcao

Von Jakob Kunz / Christoph Köckeis / David Kreisl
Die Fußstapfen von Falcao scheinen nicht zu groß zu sein: Jackson Martinez
© Getty
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Schweiz: Super League

Die Hinrunde kompakt: Was den Meisterschaftskampf angeht, ist in der Raiffeisen Super League noch Spannung geboten. Die Grasshoppers Zürich führen die Tabelle nach der Hinrunde mit 37 Punkten zwar relativ souverän an, dahinter lauern mit Basel, St. Gallen und Sion aber drei Klubs auf den internationalen Quali-Plätzen, die nur maximal fünf Punkte Abstand zur Spitze haben.

Der FC Basel hat die Abgänge von wichtigen Spielern wie Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka mittlerweile gut verkraftet und liegt momentan auf Platz zwei. Der amtierende Meister hat mit 32 Toren die beste Offensive und mit Marco Streller den erfolgreichsten Torjäger (zehn Treffer) in seinen Reihen.

Hinter den internationalen Plätzen kommt erst einmal lange nichts, acht Punkte trennen die Young Boys Bern von EL-Rang vier. Am Tabellenende liegt abgeschlagen Servette Genf . Mickrige elf Punkte aus 18 Spielen hat der 17-fache Meister auf seinem Konto und mit 31 Toren zudem noch die meisten Gegentreffer kassiert. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt bereits sechs Punkte.

Positive Überraschung: Grasshoppers Zürich. Dass der Rekordmeister am Ende der Hinrunde Erster ist, soll positiv sein? Wenn man die vergangenen Spielzeiten betrachtet, auf jeden Fall. Vor zwei Jahren beendeten die Grasshoppers die Hinrunde als Letzter und schafften nur durch einen sensationellen Endspurt den Klassenerhalt. Letzte Saison waren die Züricher sportlich am Ende und hätten als Tabellenschlusslicht den Gang in die 2. Liga antreten müssen. Doch nachdem der FC Sion wegen dem Einsatz von nicht spielberechtigten Akteuren eine drakonische Strafe von 36 Punkten Abzug auferlegt bekam und Xamax Neuchatel wegen Konkurs die Lizenz entzogen wurde, bekamen die Grasshoppers eine zweite Chance geschenkt, die sie momentan eindrucksvoll nutzen.

Start und Ende der Hinrunde verlief für die Züricher nicht optimal, sie haben ihre Tabellenführung hauptsächlich einer bärenstarken Serie von neun Siegen in Folge zwischen dem fünften und dem 13. Spieltag zu verdanken.

Eine große Stärke des Klubs: Die Züricher sind in dieser Saison Meister in Sachen Effizienz. Keines der 18 Spiele wurde mit mehr als zwei Toren Differenz gewonnen, lediglich zwei Mal schoss man überhaupt drei Tore. Die gesamte Ausbeute von 23 Toren ist daher auch relativ mickrig.

Negative Überraschung: FC Zürich. Beim Meister von 2009 kriselt es an allen Ecken und Enden. Lediglich 17 Punkte aus 18 Spielen stehen zu Buche. Der Katastrophensaison von Servette ist es zu verdanken, dass die Züricher noch auf dem vorletzten Tabellenplatz rangieren. Auch neben dem Platz herrscht beim FCZ Chaos. Am vorletzten Spieltag wurde Coach Rolf Fringer nach der Niederlage gegen Servette gefeuert - nach nur 148 Tagen im Amt. Auf die Frage, ob der Trainer seinen Job in Gefahr sehe, hatte er nach dem Spiel geantwortet: "Es ist mir eigentlich egal." Präsident Canepa, der bei den Nordschweizern selbst heftig in der Kritik steht, reagierte prompt und setzte Fringer vor die Tür.

U-23-Coach Urs Meier hat als Interimslösung die Mannschaft übernommen. In Zürich sucht man nun händeringend nach einen erfahrenen Trainer, der den Karren aus dem Dreck zieht. Das vor der Saison ausgegebene Ziel internationaler Wettbewerb ist bei 15 Punkten Rückstand auf einen Europa-League-Quali-Platz mittlerweile Utopie.

Players to watch: Seit 2006 spielt Valentin Stocker für den FC Basel. Mit seinen 23 Jahren hat der linke Mittelfeldspieler schon vier Meisterschaften und drei Pokalsiege auf dem Konto, mit geschätzten vier Millionen Euro Marktwert ist er der wertvollste Spieler der Super League. Warum er so wichtig ist, sieht man bei einem Blick auf die Statistik: In 27 der 33 Pflichtspiele des FCB stand er auf dem Feld, dabei gelangen ihm vier Tore und zehn Assists. Solche Werte wecken natürlich Begehrlichkeiten. So sollen laut Medienberichten unter anderem Werder Bremen, 1899 Hoffenheim und der VfL Wolfsburg am Schweizer interessiert sein.

Ein anderer Spieler, den man auf jeden Fall im Auge behalten sollte, ist Izet Hajrovic von den Grasshoppers Zürich. Der Rechtsaußen ist mit sechs Toren und fünf Assists in 17 Spielen einer der Hauptgründe, warum die junge Mannschaft des GC zur Winterpause an der Tabellenspitze steht. Auch er gehört zum Kreis der teuersten Super-League-Akteure - mit gerade einmal 21 Jahren.

Das internationale Abschneiden: International verlief die Saison für die Schweizer Klubs bislang eher enttäuschend. Der einzige Verein, der noch im europäischen Wettbewerb vertreten ist, ist der FC Basel. In der Champions-League-Qualifikation setzte sich der FCB in den ersten Runden souverän gegen Flora Tallinn und Molde FK durch, scheiterte dann aber an der letzten Hürde, dem FC Cluj. In der Europa League geht's für die Basler jetzt im Sechzehntelfinale gegen Dnipro Dnipropetrovsk.

Fast hätte es dort einen weiteren Schweizer Vertreter gegeben. Die Young Boys Bern schlugen sich in der Europa League in einer Gruppe mit Anschi Machatschkala und dem FC Liverpool wacker und holten genauso viele Punkte wie die beiden anderen Vereine, schieden aber wegen der schlechteren Tordifferenz aus.

Die anderen international spielenden Vereine aus der Super League scheiterten bereits in der Qualifikation zur Europa League. Luzern musste sich dem KRC Genk geschlagen geben, der aktuell Tabellenletzte Servette Genf räumte zwar noch Gandzasar Kapan aus Armenien aus dem Weg, schied aber gegen Rosenborg Trondheim aus.

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