Beckenbauer für Änderung der Abseitsregel

SID
Der Task-Force-Vorsitzender Franz Beckenbauer spricht sich für Änderung der Abseitsregel aus
© Getty

Franz Beckenbauer hat sich auf der Task-Force-Sitzung des Fußball-Weltverbandes FIFA in Zürich wie angekündigt für eine Änderung der Abseitsregel eingesetzt.

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"Beim Thema Abseits wurde diskutiert, wie man diese Regel vereinfachen kann. Aktives und passives Abseits passen nicht zusammen, das ist zu kompliziert", sagte der Ehrenpräsident von Bayern München nach der Sitzung und kündigte weitere Diskussionen an.

"Das Thema Abseits werden wir beim nächsten Mal noch einmal behandeln. Denn wir werden das nicht in ein paar Minuten verändern können. Ich habe das kurzfristig auf die Tagesordnung gesetzt, weil mir in der letzten Zeit aufgefallen ist, dass Schiedsrichter, Linienrichter und auch die Zuschauer das nicht mehr richtig verstehen. Wir werden diesen Vorgang weiter verfolgen", wird Beckenbauer auf fifa.com zitiert.

Beckenbauer glaubt an schnelle Lösung

Beckenbauer glaubt aber an eine schnelle Lösung: "Im Prinzip sind wir uns einig, wie das ausschauen soll, aber wir brauchen nun die genaue Definition. Diese Definition ist wichtig, hier müssen wir alle enger zusammenarbeiten, um wirklich eine ganz einfache Definition zu finden. Die Abseitsregel ist fundamental. Es wurde ja schon einige Male daran rumgedoktert, aber man hat die Regel immer komplizierter gemacht. Der Fußball ist einfach, mit einfachen Regeln, dahin sollte man wieder zurückkommen."

Die Task Force Football 2014, die unter der Leitung von Beckenbauer zum zweiten Mal zusammentraf, behandelte aber auch noch einige andere Themen. Eine große Rolle spielte das Fair Play. "Wir haben diskutiert, wie man sich in der Zukunft besser zu benehmen hat. Denn es war grauenhaft, was wir im letzten Jahr gesehen haben, unter anderem beim wichtigsten Spiel überhaupt in vier Jahren, nämlich dem Finale der WM 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden in Südafrika. Wie sich die beiden Mannschaften dort in der ersten Halbzeit benommen haben, war eine Katastrophe", sagte Beckenbauer und fügte an:

"Es sollte eine Werbung für den Fußball werden, aber es war genau das Gegenteil. Ähnlich war das Finale der Copa Libertadores in Südamerika. So etwas gehört nicht auf den Fußballplatz, das muss bestraft werden."

Dreifachbestrafung kritisiert

Ein weiterer Punkt war die Dreifachbestrafung, die von Beckenbauer ebenfalls kritisiert wird:

"Zurzeit ist es so, dass ein Elfmeter und eine Rote Karte vergeben werden, wenn der letzte Mann im Strafraum ein Foul begeht. Die Kommission ist der Meinung, dass dies zu viel ist. Unser Vorschlag wäre, bei einem harmlosen Foul einen Elfmeter und eine Gelbe Karte zu geben, bei einem harten Foul wäre ein Elfmeter und eine Rote Karte angebracht, so wie es auch außerhalb des Strafraums entschieden werden würde."

Pele gehört auch der Task Force an

Der Task Force gehören neben dem Vorsitzenden Beckenbauer auch die lebende Legende Pele sowie Cafu und Christian Karembeu an. Dieses Gremium kann Vorschläge erarbeiten für das "Board" der FIFA, das alleine Regeländerungen beschließen darf.

"Franz Beckenbauer und sein Team mit einigen der besten Fußballexperten der Welt werden in den nächsten Jahren alles daran setzen, damit sich der Fußball bei der Weltmeisterschaft 2014 von seiner besten Seite zeigen wird. Das Schiedsrichterwesen ist dabei ein Schwerpunkt", sagte FIFA-Präsident Sepp Blatter zum Auftakt der Sitzung.

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