Dauerbrenner und Enttäuschte

Von SPOX
Herthas Fabian Lustenberger (l.) stoppt den Schalker Jan Moravek
© Getty

Bei der U-21-EM in Dänemark warteten aus der Bundesliga bekannte Legionäre mit äußerst unterschiedlichen Leistungen auf. Einer war aber der heimliche Star seiner Mannschaft. Nächstes Jahr sehen wir zudem die Neu-Nürnberger Timm Klose (Schweiz) und Tomas Pekhart (Tschechien) sowie HSV-Neuzugang Michael Mancienne (England) in der Bundesliga.

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Spanien ist der Nachfolger der deutschen U 21 und hat sich verdient zum Europameister 2011 gekrönt.

Daneben stellten die Iberer in Adrian Lopez auch den Torschützenkönig. Der Angreifer vom FC Malaga erzielte fünf Treffer in fünf Spielen. Und mit Thiago Alcantara vom FC Barcelona hatte Spanien auch den besten Spieler des Turniers in seinen Reihen.

Neben den Überfliegern aus Spanien schnitten die Bundesliga-Legionäre bei den Titelkämpfen in Dänemark mit höchst unterschiedlichem Erfolg ab. Eine Bilanz.

Dänemark

Nicolai Jörgensen (Bayer Leverkusen)

204 Minuten Spielzeit, 1 Tor

Der Angreifer spielte insgesamt 204 Minuten, verteilt auf drei Vorrundenspiele. Beim Auftakt gegen die Schweiz kam er noch von der Bank, nutzte aber die 33 Minuten Einsatzzeit so eindrucksvoll, dass er von da an Stammspieler war. Seinen großen Auftritt hatte er gegen Weißrussland, als er den Siegtreffer zum 2:1 erzielte. Schied mit dem Gastgeber aber trotzdem denkbar unglücklich aus, weil sowohl Dänemark als auch Island trotz gleicher Punktzahl und Torverhältnis den direkten Vergleich mit den Weißrussen verlor.

Island

Gylfi Sigurdsson (1899 Hoffenheim)

270 Minuten Spielzeit, 0 Tore, 2 Gelbe Karten)

Der Hoffenheimer ging als der große Hoffnungsträger seines Landes ins Turnier - bekam aber bis auf zwei Gelbe Karten in drei Spielen nur wenig zustande. Sigurdsson absolvierte alle Partien über die vollen 90 Minuten, konnte dem Spiel der Inselkicker seinen Stempel aber nicht aufdrücken. Auch seine gefürchteten Standards waren kaum effektiv. Insgesamt eine unterdurchschnittliche EM von Sigurdsson.

Schweiz

Fabian Lustenberger (Hertha BSC)

480 Minuten Spielzeit, 0 Tore, 1 Gelbe Karte

Der Dauerbrenner. Lustenberger spielte jede Begegnung vom Anfang bis zum Ende im defensiven Mittelfeld der Schweizer, im Halbfinale gegen Tschechien sogar 120 Minuten. Der Berliner räumte dabei sauber auf, hielt dem Schweizer Zauberer Xherdan Shaqiri perfekt den Rücken frei und wurde zum unbesungenen Star. Ein überaus starkes Turnier und ein Bewerbungsschreiben von Lustenberger, der in der abgelaufenen Saison nicht unbedingt mehr Stammspieler bei der Hertha war.

Mario Gavranovic (Schalke 04)

163 Minuten Spielzeit, 0 Tore

Ein Leben zwischen Startelf und Ersatzbank fristete Gavranovic während der EM. Der Schalker spielte insgesamt 163 Minuten, aber nur einmal von Beginn an. Dafür saß er in den beiden anderen Vorrundenbegegnungen 90 Minuten nur auf der Bank. Hatte im Halbfinale und im Finale gegen Tschechien beziehungsweise gegen Spanien ein paar nette Ansätze, mehr aber auch nicht. Kein besonders erfolgreiches Turnier für Gavranovic persönlich - immerhin stand für die Schweizer neben der Vize-Europameisterschaft auch die geglückte Qualifikation für Olympia 2012 zu Buche.

Nassim Ben Khalifa (1. FC Nürnberg)

6 Minuten Spielzeit, 0 Tore, 1 Gelbe Karte

Dass der erst 19-Jährige allenfalls als Backup mit nach Dänemark reisen durfte, war schon vor dem Turnier klar. Schlappe sechs Minuten Einsatzzeit in fünf Spielen sind dann aber doch recht dürftig. Für Ben Khalifa, der erst acht Bundesligaminuten schwer ist, war die EM aber immerhin ein weiteres Mosaiksteinchen in seiner Entwicklung.

Tschechien

Jan Moravek (Schalke 04)

276 Minuten Spielzeit, 0 Tore, 1 Gelbe Karte

Der Schalker spielte sich im ersten Spiel gegen die Ukraine von der Bank aus in die Stammelf. Nach einer starken zweiten Halbzeit gehörte Moravek bis zum Halbfinale immer der ersten Elf an - um dann im wichtigen Spiel um Platz drei, in dem es um das Ticket für Olympia ging, 90 Minuten nur auf der Bank zu sitzen. Trotzdem spielte Moravek im zentralen offensiven Mittelfeld ein gutes Turnier. Trainer Ralf Rangnick zu Hause in Gelsenkirchen wird es freuen.

Adam Hlousek (1. FC Kaiserslautern)

143 Minuten Spielzeit, 0 Tore

Etwas überraschend bekam der Lauterer im Platzierungsspiel seine Chance, nachdem er zuvor zweimal gar nicht zum Einsatz gekommen war. Allerdings war nach der ersten Halbzeit dann gleich auch wieder Schluss. Ein durchwachsenes Turnier von Hlousek, das am Ende auch noch mit der Enttäuschung Platz vier endete.

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