Spanien lässt der Schweiz keine Chance

Von SPOX
Die Schweizer konnten sich nur selten wie hier gegen die spanische Übermacht durchsetzen
© Getty

Spanien ist nach 1986 und 1998 zum dritten Mal in ihrer Geschichte U-21-Europameister. In einem chancenarmen Finale besiegte das Team von Luis Milla die Schweiz mit 2:0 (1:0). Zuvor setzte sich Weißrussland im Spiel um Platz drei mit 1:0 (0:0) gegen die Tschechen durch. Die drei Erstplatzierten haben sich damit zudem für die olympischen Spiele 2012 in London qualifiziert.

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Tore: 1:0 Herrera (41.), 2:0 Thiago (81.)

Das Finale der U-21-Europameisterschaft war das Duell zweier ungeschlagener Mannschaften. Sowohl die Schweiz als auch Spanien gewannen zudem ihre Vorrundengruppen. Für die Eidgenossen war die Finalteilnahme der größte internationale Erfolg seit dem WM-Titel der U 17 im Jahr 2009.

Vor dem Endspiel ging es in der Partie zwischen Weißrussland und Tschechien allerdings erst mal um Platz drei. Ein später Treffer von Yegor Filipenko sicherte den Weißrussen nicht nur den Sieg im kleinen Finale, sondern erstmals auch ein Platz beim olympischen Fußballturnier 2012 in London.

Für die Sommerspiele waren sowohl die Schweizer als auch Spanien schon vor der Partie qualifiziert. Beide Teams wollten aber unbedingt den Pott in ihr Land holen und Nachfolger von Deutschland werden, die 2009 U-21-Europameister wurden.

Spanien ohne Bojan Krkic

Von Anfang übernahmen die Spanier, bei denen Bojan Krkic vom FC Barcelona wieder nur auf der Bank saß, in Aarhus das Kommando. Die Iberer versuchten immer wieder, ihr gefürchtetes Kurzpassspiel aufzuziehen.

Schon in den ersten Minuten zeigte sich jedoch, dass Pierluigi Tami sein Team exzellent eingestellt hatte. Die Eidgenossen machten vor allem den Raum zwischen den Linien eng und störten damit die Kreis der beiden spanischen Mittelfeldmotoren Thiago Alcantara und Ander Herrera.

Überraschenderweise waren es trotz der aufopferungsvollen Defensivarbeit die Schweizer selbst, die die erste große Chance hatten. Zauberzwerg Xherdan Shaqiri nahm sich an der Strafraumkante ein Herz und zimmerte ein Ball aus der Luft auf den Kasten von David de Gea. Der neue Keeper von Manchester United konnte den Ball aber gerade noch zur Ecke klären.

Herrera bringt Spanien in Führung

Trotzdem waren die Spanier die ganze Zeit die spielbestimmende Mannschaft, auch wenn die Schweizer vor allem Top-Torjäger Adrian Lopez gut im Griff hatten. In der 41. Minute war das Bollwerk der Eidgenossen dann durchbrochen: Linksverteidiger Didac Vila setze sich auf seinem Flügel durch und schlug eine butterweiche Flanke auf Ander Herrera. Der Neuzugang von Atletic Bilbao setzte sich am Fünfer durch und köpfte den Ball ins kurze Eck.

Auch nach der Halbzeit ging das Spiel nur in eine Richtung. Die Schweizer wirkten zeitweise nahezu hilflos. Selbst drei frühe Wechsel von Pierluigi Tami, dem Coach der Schweizer, sorgten erst mal für keine neuen Impulse. Stattdessen ließen die Spanier, angetrieben vom Torschützen Herrera und dem wieder mal überragenden Javi Martinez, den Ball wie am Schnürchen laufen.

Traumtor von Barcas Thiago Alcantara

Erst in der letzten Viertelstunde kämpften sich die Schweizer besser ins Spiel und kamen durch einen Kopfball von Pajtim Kasami zu einer Ausgleichschance. Bevor die Schweizer Schlussoffensive aber wirklich beginnen konnte, war sie auch schon wieder zu Ende, und zwar mit einem Knall.

Thiago Alcantara vom FC Barcelona nahm sich bei einem Freistoß aus gut und gerne 40 Metern ein Herz und knallte die Kugel über den verdutzt ausschauen Schweizer Keeper Yann Sommer in die Maschen. Die Entscheidung in der 81. Minute zu Gunsten der Iberer.

Die letzten Minuten spielten die Mannschaft von Trainer Luis Milla dann abgezockt runter. Einzig das Flicken des Tornetzes verzögerte die Feier der Spanier noch. Trotz der Niederlage können auch die Schweizer auf ihre Leistungen in Dänemark stolz sein. Gerade die Qualifikation für Olympia 2012 ist ein großer Erfolg für die Eidgenossen.

Der Star des Spiels: Ander Herrera. Zusammen mit dem ebenso herausragenden Javi Martinez organisierte der 21-Jährige das Spiel der Spanier und trieb seine Mannschaft immer wieder an. Defensiv ließ er den Schweizern keinen Raum, offensiv bewies er seine Qualitäten mit einem exakt getimten Kopfball, der die wichtige Führung für die Iberer bedeutete. Da hat Athletic Bilbao für die neue Saison einen guten Fang gemacht.

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