Henri, Hulk und Kluiverts Lehrling

Von Daniel Börlein
Die Neuentdeckungen: Thibaut Courtois (l.), Moussa Sow, Björn Vleminckx und Henri Bienvenu

Die abgelaufene Saison hat viele Stars und Sternchen hervorgebracht. SPOX stellt zehn Spieler vor, die in der zurückliegenden Spielzeit in Europas Ligen einen besonders steilen Aufstieg hingelegt haben. Mit dabei: Der 100-Millionen-Mann, Guus Hiddinks Liebling und ein Schüler von Patrick Kluivert.

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Pablo Armero (24, Udinese Calcio): Die Entdeckung bei Udinese. Der Kolumbianer kam im letzten Sommer aus Brasilien von Palmeiras Sao Paolo. Spulte im 3-5-2-System als linker Flügelspieler enorm viele Kilometer herunter und leitete viele Offensivaktionen mit ein. Erzielte in 31 Ligaspielen zwei Tore und bereitete vier Treffer vor. Ist als Gegenpart des chilenischen Rechtsaußen Mauricio Isla nicht mehr aus der Stammelf wegzudenken. Der FC Liverpool soll angeblich interessiert sein.

Henri Bienvenu (22, Young Boys Bern): Wechselte im Januar 2010 aus Tunesien nach Bern und deutete in der folgenden Rückrunde sein Potenzial bereits an. Machte in dieser Spielzeit nochmal einen großen Schritt nach vorne. Kann dank seiner Beidfüßigkeit auf allen Positionen im Sturm spielen. Machte in der Liga in 34 Spielen 16 Tore. Traf auch in der CL-Quali gegen durchaus namhafte Gegner (Fenerbahce und Tottenham). Ist inzwischen auch kamerunischer Nationalspieler.

Thibaut Courtois (19, KRC Genk): Gewann in der Vorbereitung den Kampf um den Platz zwischen den Pfosten. Verpasste in der zurückliegenden Saison keine einzige Minute und war maßgeblich an Genks überraschendem Titelgewinn beteiligt. Wurde in Belgien zum Torhüter des Jahres gewählt und zuletzt erstmals fürs Nationalteam nominiert. Ist ein echter Modellathlet, muss in Sachen Muskelmasse aber noch ein bisschen zulegen. Der FC Chelsea soll seine Fühler schon nach ihm ausgestreckt haben. Auch um ein Interesse von Schalke gibt's Gerüchte.

Hulk (24, FC Porto): Der 100-Millionen-Euro-Mann. Auf diese Summe legte sein Klub kürzlich die Ablöse für den Brasilianer fest. Startete nach zwei durchschnittlichen Jahren beim FC Porto in dieser Saison richtig durch. Wurde mit 23 Treffern in 26 Spielen Torschützenkönig. Bereitete dazu noch 16 Tore vor. Zählte auch in der Europa League zu den herausragenden Akteuren (6 Tore, 5 Assists). Bildete mit Falcao eines der besten Sturmduos in Europa. Sein linker Fuß ist eine echte Waffe.

Serdar Kesimal (22, Kayserispor): Ist in Wuppertal geboren, spielte für den WSV und später für den 1. FC Köln. Schaffte es aber nicht zu den Profis. 2009 holte ihn Tolunay Kafkas zu Kayserispor, wo ihm in dieser Saison der große Durchbruch gelang. Rutschte im Zuge des Umbruchs der türkischen Nationalmannschaft nach dem 0:3 gegen Deutschland ins Team und verpasste seitdem keine Länderspiel-Minute. Ist so etwas wie Guus Hiddinks Liebling. Sehr zweikampf- und kopfballstark, gut in der Spieleröffnung. Wechselt nun wohl für sieben Millionen Euro zu Fenerbahce.

Dame N'Doye (26, FC Kopenhagen): Der Senegalese scheint in Kopenhagen sein Glück gefunden zu haben. Kam 2009 aus Griechenland, wo ihm in zwei Jahren gerade mal zehn Tore gelangen. Erzielte allein in dieser Saison für den dänischen Meister 25 Liga-Treffer und wurde damit Torschützenkönig in Dänemark. Machte auch mit zwei Treffern in den ersten beiden CL-Spielen auf sich aufmerksam. Was ihm noch fehlt, ist die Berufung in die Nationalmannschaft seines Heimatlandes.

Moussa Sow (25, OSC Lille): Der Senegalese mit französischem Pass ist wahrscheinlich der Aufsteiger schlechthin in Europa. Hatte vor dieser Saison in sechs Spielzeiten für Stades Rennes gerade mal zwölf Treffer erzielt und wurde zwischenzeitlich gar in die zweite Liga abgeschoben. Schaffte in Lille nun seine Auferstehung. Wurde mit 25 Toren Torschützenkönig in Frankreich und schoss seinen Klub damit zum ersten Meistertitel seit 57 Jahren. Als Krönung gab's den Pokaltriumph noch obendrauf. Inzwischen buhlt der FC Arsenal um den Angreifer.

Matias Silvestre (26, Catania Calcio): Ist schon seit 2008 in Sizilien und war davor sechs Jahre bei den Boca Juniors in seiner Heimat Argentinien. Machte in dieser Saison den Schritt zu einem der Top-Innenverteidiger der Serie A. Ist robust im Zweikampf, enorm zuverlässig und verfügt über eine gute Grundschnelligkeit. Seine großes Plus: Er ist bei eigenen Standards extrem gefährlich (sechs Treffer). In dieser Verfassung ein Kandidat für einen europäischen Spitzenklub.

Silvio (23, Sporting Braga): Wurde in der Jugend von Benfica Lissabon ausgebildet. Kam über mehrere Stationen nach Braga, wo ihm in dieser Saison der endgültige Durchbruch gelang. Kann in der Viererkette links und rechts spielen und ist im Zweikampf richtig giftig. Verpasste bei Bragas starken Auftritten in der Europa League keine einzige Minute. Debütierte im September 2010 in der portugiesischen Nationalmannschaft und wechselt zur neuen Saison zu Atletico Madrid.

Björn Vleminckx (25, NEC Nijmegen): Galt in Belgien anfangs als Top-Talent, schaffte den Durchbruch zunächst allerdings nicht. Landete über den Umweg zweite belgische Liga schließlich in Nijmegen, wo er in dieser Saison groß auftrumpfte und sich unter NEC-Stürmertrainer Patrick Kluivert zum einem Top-Angreifer entwickelte. Wurde mit 23 Treffern Torschützenkönig und stellte damit auch einen neuen Vereinsrekord auf. Ist mittlerweile Teil der belgischen Nationalmannschaft. Wechselt zur neuen Saison zum FC Brügge.

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