Ein Schreckensmodus und viele Titelkandidaten

Von Florian Bogner
Kurz vor der Meisterschaft: Schachtjors Brasilianer Fernandinho, Jadson und Luiz Adriano (v. l.)
© Getty
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Schottland - Premier League

Saison beendet, derzeit Playoffs

Modus? Wie gehabt: Nach drei Runden (33 Spieltage) wird die 12er-Liga in der Mitte geteilt. Die ersten Sechs spielen je einmal gegeneinander, die zweiten Sechs spielen je einmal gegeneinander. Nach 38 Spieltagen stehen dann Meister, internationale Teilnehmer und der Absteiger fest.

Wer wird Meister? Heart of Midlothian! Nur Spaß. Auch diese Saison heißt es: Rangers oder Celtic. Die Celtics haben aus der regulären Saison noch ein Spiel gegen Inverness über, was die Sache kompliziert. Letztlich wird die Entscheidung wohl gleich zum Playoffauftakt am Ostersonntag im vierten Old Firm der Saison fallen. Schon bei einem Remis hat Celtic alle Trümpfe in der Hand.

Um was geht's noch? Neben der Meisterschaft um nichts mehr. Midlothian hat Platz drei ziemlich sicher, Hamilton Academical steigt ziemlich sicher ab.

Wer spielt da eigentlich? Der Südkoreaner Sung-Yong Ki und Gary Hooper gelten als größte Celtic-Talente. Die Rangers haben dafür Steven Naismith, Kyle Lafferty und Vladimir Weiss. Andi Hinkel hat bei den Celtics wegen eines Kreuzbandrisses kein Spiel absolviert.

Und sonst so? Top-Torjäger der Saison war Rangers-Stürmer Kenny Miller mit 21 Toren - dabei war der Schotte schon im Januar zu Bursaspor in die Türkei gewechselt. Das torreichste Spiel der Saison bot Celtic, das den FC Aberdeen am 11. Spieltag mit 9:0 auseinandernahm.

 

Schweiz - Super League

Saisonende: 25. Mai

Wer wird Meister? Meister und Pokalsieger FC Basel liegt einen Punkt vor dem FC Zürich, muss vier Spieltage vor Schluss aber noch zum FCZ reisen. Die Berner Young Boys sind diesmal ohne Chancen auf den Titel.

Um was geht's noch? Vorne ist es eng, hinten aber auch: der AC Bellinzona, Xamax Neuchatel, der FC St. Gallen und der Grasshopper-Club Zürich liegen am Tabellenende innerhalb von drei Punkten. Einer muss runter, einer in die Relegation.

Wer spielt da eigentlich? Trainer Thorsten Fink hat mit Xherdan Shaqiri ein Juwel in seinen Reihen. Alexander Frei trifft im Angriff, wie er will - schon 20 Saisontreffer. Linksverteidiger Behrang Safari wird in der Bundesliga gehandelt. Der Ex-Herthaner Mohamed Chermiti kickt mittlerweile beim FC Zürich. Während Bruder Murat den FC Thun trainiert, zockt Hakan Yakin mit 33-Jahren noch recht erfolgreich beim FC Luzern mit.

Und sonst so? Rekordmeister und -pokalsieger Grasshoppers-Club Zürich droht der erste Abstieg seit 1949. Dazu gibt's Querelen mit der Stadt wegen der Stadionnutzung: Seit 2007 muss man beim FC Zürich im Letzigrund spielen, ein Umzug der Grasshoppers weg aus Zürich scheint nicht mehr ausgeschlossen.

 

Tschechien - Gambrinus Liga

Saisonende: 28. Mai

Wer wird Meister? Pokalsieger Viktoria Pilsen führt sechs Spieltage vor Schluss sechs Punkte vor Rekordmeister Sparta Prag und ist drauf und dran, zum 100-jährigen Vereinsjubiläum erstmals Meister zu werden.

Um was geht's noch? Weil der Vorsprung auf die nicht-internationalen Plätze schon elf Zähler beträgt, kann Sparta ruhig noch ein bisschen nach oben schielen. Der FK Jablonec ist relativ sicher Dritter. Aufsteiger FK Usti nad Labem geht gleich wieder runter, begleitet vom FC Zbrojovka Brünn oder dem 1. FK Pribram.

Wer spielt da eigentlich? David Lafata (FK Jablonec) führt die Torjägerliste mit 15 Toren an. Sparta-Stürmer Vaclav Kadlec ist ebenso hoch talentiert wie Tomas Pekhart, der im Winter aus Jablonec kam. Jiri Stajner verbringt seinen Karriere-Abend bei Slovan Liberec.

Und sonst so? Pilsen bombt zuhause wirklich alles weg, spielte bislang nur dreimal remis und gewann den Rest. Auswärts gab's zwar Niederlagen in Boleslav (3:4) und bei den Bohemians (0:1), dafür stand aber auch sieben Mal die Null. Brünn ist derweil sowas wie der VfB Stuttgart: Unten drin hängen, aber mal schön das Heimspiel gegen den 1. FC Slovacko zwischendrin mit 7:0 gewinnen.

 

Ukraine - Premier-Liga

Saisonende: 21. Mai

Wer wird Meister? Schachtjor Donezk ist drauf und dran, den fünften Titel in den letzten sieben Jahren einzufahren. Angesichts von elf Punkten Vorsprung auf Rekordmeister Dynamo Kiew fünf Spieltage vor Schluss kann Schachtjor den Krim-Sekt schon mal kalt stellen.

Um was geht's noch? Kiew hat im Kampf um den CL-Quali-Platz noch das um drei Punkte schlechtere Metalist Charkiw am Hals. Dnjepr Dnjepropetrowsk und Karpaty Lwiw haben ihre EL-Plätze sicher. Metalurh Saproischschja ist schon so gut wie abgestiegen.

Wer spielt da eigentlich? Schachtjors Brasilien-Kombo um Luiz Adriano, Jadson, Douglas Costa, Willian und Fernandinho ist aus der Champions League bekannt. Yevhen Seleznyov (Dnjepr) kam 2008/09 bei Schachtjor nicht an den Brasilianern vorbei, führt nun aber die Torjägerliste mit 15 Toren an. Bei Dnjepr spielt mit Giuliano auch ein vielversprechender Brasilianer. Achja: Ex-Weltstar Andrij Schewtschenko kickt wieder bei Dynamo Kiew (sieben Saisontore).

Und sonst so? Am 9. April verlor Donezk sein Liga-Heimspiel gegen Obolon Kiew mit 0:1 - vorbei war der Nimbus der Unbesiegbarkeit in der eigenen Donbas Arena, in der man seit Eröffnung (2009) 33 von 37 Pflichtspielen gewonnen und nur vier unentschieden gespielt hatte. Drei Tage später ging auch das Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals gegen den FC Barcelona mit 0:1 verloren.

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