Zentralvermarktung bei EM-Qualifikationsspielen

SID
Länderspiele sollen bald zentralvermarktet werden. Der DFB stimmte bereits zu
© Getty

Die Qualifikationsspiele für die Europameisterschaft sollen demnächst zentral vermarktet werden. Die Marketingrechte sollen jedoch nicht darin einbezogen werden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Zentralvermarktung von Länderspielen in naher Zukunft ist fest geplant - allerdings nur für EM-Qualifikationsspiele und im Gegensatz zur Champions League ohne Einbeziehung der Marketingrechte. Man habe bereits die Zustimmung von "mehr als 40 der 53" Verbände, erklärte David Taylor, Geschäftsführer des zuständigen UEFA-Vermarkters UEFA Events SA, beim Sportbusiness-Kongress (SpoBis) in Düsseldorf: "Und wir sind optimistisch, dass wir bis zum nächsten UEFA-Kongress am 22. und 23. März alle Verbände zusammenhaben."

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat bereits zugestimmt. "Wir waren am Anfang skeptisch, vor allem wegen der Marketingrechte, aber diese sind ja nicht mehr Teil der Diskussion", sagte DFB-Marketingdirektor Denni Strich: "Das ist eine zentrale Frage, die braucht Zeit, aber ich glaube nicht, dass viele Verbände zögern werden."

Taylor versprach, dass die Marketingrechte auch in Zukunft keine Rolle bei der geplanten Vergabe spielen werden: "Sie sind sehr wichtig für die nationalen Verbände, deshalb haben wir davon Abstand genommen." Die Verbände dürfen beispielsweise die Werbebande also auch bei Qualifikationsspielen selbst verkaufen.

"Effizienzgewinnung" durch die Vermarktung

Aus rechtlicher Sicht spricht offenbar nichts gegen die zentrale Vermarktung. Das Bundeskartellamt lege "einen strengeren Prüfungsmaßstab an als die Europäische Kommission", erklärte der auf Marketingrecht spezialisierte Anwalt Harald Kahlenberg, der auch die Deutsche Fußball Liga (DFL) mehrfach in Kartellfragen vertrat. Und die Europäische Kommission, die die Zentralvermarktung grundsätzlich als "optimal" empfohlen hat, habe ein "Eintrittsrecht".

Wichtig seien ein "Effizienzgewinn" durch die Vermarktung - auch für den Zuschauer und kleinere Vereine - und der Vorteil, einer möglichen Zusammenlegung von Spieltagen. Voraussetzungen seien, dass nicht ein Anbieter alle Rechte erwirbt, ein "transparentes und diskriminierungsfreies Verfahren" und eine befristete Vergabe auf drei Jahre. Unter all diesen Voraussetzungen waren bereits die Zentralvermarktungen für die Champions League 2003 und die Bundesliga 2005 erlaubt worden.

Löw: "Noch zwei Positionen offen"