Die Roma schmeißt Juventus raus

Von SPOX
Der AS Rom gewann bei Juventus Turin und steht nun im Halbfinale der Coppa Italia
© Getty

Im italienischen Pokal gewinnt der AS Rom bei Juventus Turin. Mark van Bommel hat ein gelungenes Debüt im Trikot des AC Milan gefeiert: Bei Sampdoria Genua gab es dank Alexandre Pato einen 2:1-Sieg. Inter Mailand gewann im Elfmeterschießen in Neapel. In Spanien gewann Real Madrid das Halbfinal-Hinspiel der Copa del Rey beim FC Sevilla mit 1:0. Barcelona schoss Almeria mit 5:0 ab. Der FC Arsenal hat indes zum siebten Mal das Finale des englischen Ligapokals erreicht und spielt dort gegen Birmingham City.

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Coppa Italia - Viertelfinale

Juventus Turin - AS Rom 0:2

Tore: 0:1 Vucinic (65.), 0:2 Taddei (90.)

Die Roma kam besser ins Spiel und kombinierte gefällig. Juventus setzte auf physische Stärke und spielte im zentralen Mittelfeld mit Melo und Sissoko. Das Resultat: Schwierigkeiten im Spielaufbau, ein Regisseur wie Aquilani, der 90 Minuten auf der Bank saß, ging den Offensivbemühungen der Hausherren ab.

Die beste Chance hatten die Gäste in der 18. Minute. Menez und Vucinic, die ständige Unruheherde waren und die Juve-Defensive vor große Probleme stellten, waren daran beteiligt. Ein Menez-Pass wurde von Vucinic an der Strafraumgrenze angenommen, doch der scheiterte mit seinem Torabschluss.

Auch in der Folge hatte die Roma mehr von der Partie, musste allerdings zur Pause den angeschlagenen und bis dato sehr gefährlichen Menez auswechseln. Für ihn kam mit Borriello eine zweite echte Spitze neben Vucinic.

Bei Juventus saß Krasic zu Beginn nur auf der Bank - eine kleine Schaffenspause für den Serben, der seit seinem Wechsel aus Russland ohne größere Pausen durchgespielt hat.

Juve-Coach Del Neri brachte Krasic zur zweiten Halbzeit dennoch, da die Gastgeber Probleme hatten, vor allem über die Außen Überzahlsituationen zu kreieren.

Krasic machte auch direkt auf sich aufmerksam und initiierte die beste Juve-Chance bis dahin: Seine Flanke von der rechten Seite wurde von der Roma-Abwehr allerdings in höchster Not geklärt.

In der 65. Minute ging die Roma in Führung: Perrotta spielte einen starken Pass von der Mittellinie auf die linke Außenbahn. Vucinic stand dort relativ unbewacht, Chiellini hatte nicht aufgepasst. Der Montenegriner nahm die Kugel an und schlenzte sie von der Strafraumkante in den langen Winkel.

Juve reagierte geschockt und hätte sich zwei Minuten später beinahe den nächsten Treffer eingefangen. Nach einem Eckball von der rechten Seite konnte Mexes im Strafraum unbedrängt hochsteigen und scheiterte mit seinem Kopfball an Keeper Storari, der glänzend reagierte.

Die Alte Dame machte natürlich immer mehr auf, agierte aber zu konfus, um echte Gefahr vor dem Roma-Gehäuse auszustrahlen. In der Schlussminute dann die Entscheidung: Ein langer Pass aus dem Halbfeld landete beim eingewechselten Taddei, der dem Ball per Drehschuss noch eine leichte Richtungsänderung mitgab und die Kugel im linken Eck unterbrachte.

Rom trifft im Halbfinale nun auf Inter, Milan spielt gegen Palermo.

Mittwoch: Sampdoria Genua - AC Milan 1:2 (0:2)

Tore: 0:1, 0:2 Pato (17., 22.), 1:2 Guberti (51.)

Dank der Abschlussstärke des Brasilianers Alexandre Pato hat Milan das Halbfinale der Coppa Italia gegen Palermo erreicht. Der Stürmer schoss Sampdoria per Doppelpack im Alleingang ab. In der 17. Minute versenkte er eine Kopfballablage von Thiago Silva direkt volley ins rechte Eck, fünf Minuten später schloss er einen Alleingang eiskalt zum 2:0 ab.

Unmittelbar nach dem Wechsel hatte der 18-Jährige Alex Merkel die Entscheidung auf dem Fuß, der Shootingstar scheiterte allerdings am gegnerischen Torwart.

Sampdoria wachte erst danach auf - das Kopfballtor von Stefano Guberti (51.) reichte jedoch nicht. Genua war im zweiten Durchgang zwar optisch überlegen, kam aber kaum zu gefährlichen Aktionen vor dem Tor. Sampdorias Last-Minute-Neuzugang Massimo Maccarone spielte ordentlich, hatte aber ein ums andere Mal Pech im Abschluss.

Insgesamt war das Cup-Spiel ein Schaulaufen der jüngsten Neuzugänge. Auch Urby Emanuelson und Mark van Bommel standen bei Milan promt in der Startelf. Emanuelson lief im linken Mittelfeld auf, van Bommel spielte im 4-3-1-2 auf der rechten Position der Dreierkette.

Davor spielte der deutsche U-19-Nationalspieler Merkel, im Sturm erhielten Pato und Robinho den Vorzug vor Zlatan Ibrahimovic (geschont) und Antonio Cassano. Dazu durfte mit Flavio Roma der Ersatztorhüter ran und auch Ex-Bayern-Rechtsverteidiger Massimo Oddo durfte von Beginn an spielen.

Van Bommel hielt sich dabei an seine Aufgaben, dirigierte aber bereits im Mittelfeld und zeigte Präsenz. Emanuelsons Debüt war eher durchwachsen, in der zweiten Halbzeit griff Samp vor allem über seine Seite an. Dennoch gingen die Wechselspielchen von Trainer Massimiliano Allegri auf - Milan kam eine Runde weiter.

Mark van Bommel war vor dem Spiel auf der Milan-Homepage zitiert worden: "Ich kenne die Geschichte dieses Klubs. Als ich klein war, habe ich wegen der Holländer alle Milan-Spiele gesehen. Als das Angebot kam, habe ich keine Sekunde gezögert. Ich bin stolz, dieses Trikot zu tragen. Ich bin glücklich und zugleich gespannt, denn der AC Milan ist eine der besten Mannschaften der Welt."

Mittwoch: SSC Neapel - Inter Mailand 0:0, 4:5 im Elfmeterschießen

Elfmeterschießen: 1:0 Cavani, 1:1 Eto'o, 2:1 Hamsik, 2:2 Cambiasso, Lavezzi schießt drüber, 2:3 Pandew, 3:3 Zuniga, 3:4 Motta, 4:4 Yebda, 4:5 Chivu

Bei Inter saß Lucio nur auf der Bank, Ranocchia und Cordoba bildeten die Innenverteidigung. Und die hatte auch gleich viel zu tun. In einer intensiven Pokalpartie ging Neapel nach 13 Minuten in Front - doch der Treffer zählte nicht. SSC-Torjäger Cavani stand hauchdünn im Abseits.

In der Folge passierte wenig, die Einsatzbereitschaft beider Teams stimmte jedoch. Erst kurz vor der Pause nahm das Spiel wieder Fahrt auf. Nach einem Eckball ließ Inters Chivu eine gute Kopfballchance liegen (38.). Im direkten Gegenzug konterten die Gastgeber über Cavani und Lavezzi, doch Letzterer vergab im Duell zwei gegen zwei die aussichtsreiche Gelegenheit (39.).

Nur zwei Minuten später beinahe die Inter-Führung: Maicon flankte die Kugel von rechts nach innen, Cambiasso nahm den Ball aus vollem Lauf volley, doch Napoli-Keeper Morgan De Sanctis lenkte den Ball mit einem Riesenreflex an die Latte.

In der zweiten Halbzeit hatte Inter das Geschehen größtenteils im Griff und spielte ruhig sein Spiel herunter. Stankovic musste allerdings mit Muskelproblemen nach 61 Minuten das Feld verlassen, für ihn kam Douglas MacDonald.

Zehn Minuten vor Schluss drehte Neapel aber noch einmal mächtig auf. Hamsik hatte in der 84. Minute die große Chance auf das Siegtor, scheiterte aber zuerst mit einem Schuss an Keeper Castellazzi. Den Abpraller köpfte er in Richtung Tor, doch Ranocchia klärte den Ball auf der Linie.

Wenig später große Aufregung im Inter-Strafraum: Lucio, der für Cordoba ins Spiel kam, blockte einen Schuss von Campagnaro mit dem Oberarm. Neapel protestierte lautstark, doch Schiedsrichter Valeri entschied auf Weiterspielen - eine fragwürdige Entscheidung.

In der Verlängerung machte dann nur Napoli das Spiel, war körperlich überlegen und belagerte das Inter-Gehäuse. Tore fielen aber auch dort keine, so dass das Elfmeterschießen herhalten musste. Dort hatte Inter letztlich das Glück auf seiner Seite, weil Lavezzi die Nerven versagten.

Dienstag: US Palermo - FC Parma 0:0, 5:4 im Elfmeterschießen

Elfmeterschießen: Sirigu hält gegen Crespo, Pavarini hält gegen Cassani, 0:1 Palladino, 1:1 Bovo, 1:2 Modesto, 2:2 Balzaretti, 2:3 Candreva, 3:3 Nocerino, 3:4 Giovinco, 4:4 Pastore, Valiani verschießt, 5:4 Martinez

Palermo war in Bestbesetzung angetreten und hatte über 120 Minuten mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Parmas Ersatzkeeper Nicola Pavarini hielt jedoch seinen Kasten bis zum Elfmeterschießen sauber. Auf Seiten der Gäste wurden Sebastian Giovinco und Hernan Crespo geschont und erst im Laufe der Partie eingewechselt.

Im Elfmeterschießen scheiterte ausgerechnet Routinier Crespo gleich als erster Schütze an Palermo-Schlussmann Salvatore Sirigu. Mattia Cassani tat es ihm jedoch prompt gleich, Pavarini hielt.

Danach trafen alle, bis Parmas Francesco Valiani den Ball als sechster Schütze seines Teams in den Nachthimmel jagte. Daniel Martinez machte mit einem perfekten Strafstoß in den rechten Winkel alles klar für Palermo.

Alle Ergebnisse der Coppa Italia

Copa del Rey - Halbfinal-Hinspiele

Mittwoch: FC Sevilla - Real Madrid 0:1 (0:1)

Tore: 0:1 Benzema (16.)

Die Königlichen haben einen großen Schritt in Richtung Finale gemacht. Mit den beiden Deutschen in der Startelf, aber ohne Neuverpflichtung Emmanuel Adebayor, erwischte Real einen Start nach Maß und ging nach 16 Minuten durch Karim Benzema in Führung. Der Franzose erzielte bereits zuletzt in der Liga gegen Mallorca das 1:0 für sein Team.

Kurz vor dem Pausenpfiff dann der große Aufreger des Spiels: Luis Fabiano verlud Keeper Iker Casillas, doch Raul Albiol klärte die Kugel auf der Linie. Auch mehrere Zeitlupen konnten nicht vollends aufklären, ob der Ball mit vollem Umfang hinter der Linie war.

Im zweiten Durchgang erspielte sich die Mourinho-Elf noch einige hochkarätige Chancen und drückte vehement auf das 2:0, aber Cristiano Ronaldo, Lass Diarra, Mesut Özil, Ricardo Carvalho und Sergio Ramos schafften es nicht, die Kugel im Tor unter zu bringen.Kurz vor dem Ende hatte Sevilla nach einem Stellungsfehler von Casillas durch Alvaro Negredo noch die Chance auf den Ausgleich, doch der Stürmer vergab. Nach Schlusspfiff noch ein Aufreger: Casillas wurde von gegnerischen Fans mit einer Flasche beworfen und leicht am Kopf getroffen. Da wird auf Sevilla wohl noch etwas zukommen.

Durch die Heimpleite steht der Titelverteidiger beim Rückspiel am 2. Februar im Santiago Bernabeu vor dem Aus.

Mittwoch: FC Barcelona - UD Almeria 5:0 (4:0)

Tore: 1:0 Messi (9.), 2:0 Villa (11.), 3:0 Messi (16.), 4:0 Pedro (31.), 5:0 Keita (89.)

Vor der Partie warnte David Villa, dass man Almeria trotz des 8:0-Siegs in der Liga nicht unterschätzen sollte. Nach 16 Spielminuten war die Partie allerdings schon gegessen.

Vor 49.875 Zuschauer im Camp Nou eröffnete Lionel Messi nach neun Minuten den erneuten Torreigen. Zwei Minuten später netzte Villa ein, fünf Zeigerumdrehungen danach war es wieder Messi, der die 3:0-Führung klar machte. Barca spielte das Liga-Schlusslicht nach Belieben her. Nach dem 3:0 dauerte es ganze 15 Minuten, bis Pedro das 4:0 besorgte.

In der Folge blieb Almeria weiter harmlos, so dass die Partie zu einer Trainingseinheit für die Mannschaft von Pep Guardiola verkam. Auch die Katalanen spielte nicht mehr so zielstrebig in Richtung gegnerisches Tor - doch wer will es ihnen verdenken?

Immerhin sahen die Zuschauer auch in Halbzeit zwei noch einen Treffer: der eingewechselte Keita stellte eine Minute vor Schluss den Endstand her.

Alle Ergebnisse der Copa del Rey

Carling Cup - Halbfinal-Rückspiele

Mittwoch: Birmingham City - West Ham United 3:1 n.V. (2:1, 0:1) / Hinspiel: 1:2

Nach dem 2:1-Hinspielsieg gingen die Hammers mit Selbstbewusstsein ins Rückspiel und waren im ersten Durchgang feldüberlegen. Nach 31 Minuten erzielte Carlton Cole mit einem Schuss ins rechte Eck die Führung für West Ham. Nur sieben Minuten später fast die Vorentscheidung: Zavon Hines traf allerdings nur den Pfosten.

Im zweiten Durchgang wandelte sich das Blatt, Birmingham kam immer mehr auf und zog zumindest in Sachen Pfostentreffern gleich. Craig Gardners Schuss von außerhalb des Strafraums klatschte gegen das Aluminium.

Wenig später dann der Ausgleich: Lee Bowyer (59.) besorgte das 1:1. Elf Minuten vor dem Schlusspfiff rettete sich Birmingham in die Verlängerung. Nach einer Ecke von Bowyer war Roger Johnson per Kopf zur Stelle. In der Verlängerung machten die Hausherren da weiter, wo sie im zweiten Durchgang aufgehört haben. In Minute 94 passte Stephen Carr zu Craig Gardner, der den Ball mit Wucht ins linke untere Eck setzte.

West Ham bäumte sich noch einmal auf, doch Birmingham verteidigte den Vorsprung clever. Damit steht Birmingham im Finale und trifft dort am 27. Februar auf den FC Arsenal. Zuletzt gewann Birmingham den Pokal im Jahr 1963.

Dienstag: FC Arsenal - Ipswich Town 3:0 (0:0) / Hinspiel: 0:1

Tore: 1:0 Bendtner (61.), 2:0 Koscielny (64.), 3:0 Fabregas (77.)

Die Gunners verhinderten durch den Sieg gegen den Zweitligisten Ipswich Town die befürchtete Blamage, nachdem Ipswich das Hinspiel überraschend 1:0 gewonnen hatte. Die Gunners-Fans mussten sich aber über eine Stunde lang gedulden, ehe der Bann brach.

Nicklas Bendtner (61.), Laurent Koscielny (64.) und Cesc Fabregas (77.) sorgten am Ende aber doch noch für den standesgemäßen Sieg der Hausherren, bei denen Trainer Arsene Wenger Samir Nasri, Theo Walcott (beide eingewechselt) und Alex Song eine Pause gegönnt hatte.

Eine schlechte Nachricht gab es von Bakary Sagna: Der Franzose musste nach einem Zusammenprall mit Keeper Wojciech Szczesny mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ausgewechselt werden (18.).

Alle Ergebnisse des Carling Cups