Der Magier, die Pferdelunge und der City-Clan

Von Martin Gödderz
Für 40 Millionen Euro wechselte David Villa zu Barca. Damit ist er der teuerste Spieler des Sommers
© Getty

Ein Deutscher schlägt bei Real Madrid ein. Ein Franzose enttäuscht nach dem Wechsel im eigenen Land. Was brachte Manchester Citys monströse Shopping-Tour? Wie schlägt sich der teuerste Mann des Sommers? Und was macht eigentlich Carlos Eduardo? Die 15 teuersten Spieler des Sommers in der Analyse.

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David Villa, FC Barcelona, 40 Millionen Euro (kam von: FC Valencia)

Für die enorme Ablöse hat David Villa in Barcelona bisher selten überragt, doch meistens überzeugt. "Das Wichtige ist nicht, dass ich Tore mache, sondern dass der FC Barcelona Tore macht", so die knappen Worte von David Villa auf die Kritik, seine Trefferquote sei zurückgegangen.

Dabei sind sechs Tore in zehn Ligaspielen keine schlechte Bilanz.  In Valencia war El Guaje dennoch der uneingeschränkte Superstar und die einzige echte Waffe im Sturm. In Barcelona ist er einer von vielen Stars.

Doch Villa fügt sich sehr gut in den Mannschaftsverbund ein und gibt zu: "Ich bin sehr zufrieden mit meiner Rolle. Aber ich fühle, dass ich noch mehr kann." Anders als bei Zlatan Ibrahimovic scheint die Chemie zwischen Verein, Fans und Spieler aber zu stimmen. "Villa? Niemand hier hat irgendwelche Zweifel an Villa", merkte Innenverteidiger Pique dazu an.

SPOX meint: Sinnvoll angelegtes Geld. Villa hat aber noch Luft nach oben.

Yaya Toure, Manchester City, 30 Millionen Euro (FC Barcelona)

Für Toure hat sich der Transfer nach Manchester bisher gelohnt. In Barcelona hatte er Angst, nicht mehr an Sergio Busquets vorbeizukommen und erklärte daher: "Ich wollte spielen und nicht auf der Bank sein." Dieses Vorhaben ist bisher gelungen, schließlich ist Toure uneingeschränkter Stammspieler in Manchester.

Der teuerste Premier-League-Einkauf des Sommers ist die Schaltzentrale im Citizen-Mittelfeld und überzeugte bisher in nahezu jedem Spiel. Sein robuster Körper und die enorme Zweikampfstärke kommen ihm in England entgegen. Für City ist der Ivorer ein deutliches Upgrade im Mittelfeld.

Auch als Führungsspieler ist der Bruder von Innenverteidiger Kolo Toure ein Gewinn. In der ersten Mini-Krise appellierte der Mittelfeldspieler an die Sieger-Mentalität der Mannschaft und legte sich deswegen in der Kabine schon mit James Milner an.

SPOX meint: Der teuerste Einkauf ist auch der beste der Citizens. Volltreffer.

Mario Balotelli, Manchester City, 29,5 Millionen Euro (Inter Mailand)

"Mario wird dreimal den goldenen Ball gewinnen", behauptete dessen Berater Mino Raiola selbstbewusst. Bisher konnte Balotelli, der im Sommer nach langem Hickhack von Inter Mailand nach England wechselte, seine Torjägerqualitäten aber noch kaum zur Schau stellen.

Zu Beginn der Saison traf der Italiener gleich in der Europa-League-Quali für City, verletzte sich dann aber schwer und fiel bis Ende Oktober aus. Bevor ernsthafte Zweifel am Talent aufkamen, lief Balotelli wieder auf und wusste bei seinem Comeback in der Startelf gleich zu überzeugen.

Gegen West Bromwich deutete der 20-Jährige mit den spielentscheidenden zwei Toren sein riesiges Potenzial an, kassierte aber im gleichen Spiel eine Rote Karte und fehlte den Citizens damit wieder.

SPOX meint: Bleibt ein Rohdiamant. Muss erst noch zeigen, dass er sein Geld wert ist.

David Silva, Manchester City, 28,75 Millionen Euro (FC Valencia)

Wie nicht anders zu erwarten hatte der kleine Flügelspieler zu Beginn Anpassungsprobleme in der Premier League. Doch nach etwas schleppendem Start spielte sich der Spanier immer mehr in den Fokus und entwickelt sich zum Leistungsträger in Manchester. "Am Anfang war es ziemlich hart, aber es wird immer besser. Ich bin froh, wichtige Tore zu schießen", so Silva.

Mit Carlos Tevez harmoniert Silva prächtig. Der Argentinier profitierte bis zu seiner Verletzung enorm von Silva, der gerne von links in die Mitte zieht.

Nach dem Ausfall von Tevez übernahm Silva mehr tragende Aufgaben und zählte seitdem zu den besten Kreativspielern bei den Citizens. Momentan ist aber auch beim 24-Jährigen sowie bei allen Citizens ein wenig der Wurm drin.

SPOX meint: Kreative Bereicherung für die Citizens.

Angel di Maria, Real Madrid, 25 Millionen Euro (Benfica Lissabon)

Der Argentinier, der im Sommer aus Lissabon kam, war einer der wenigen Real-Neuzugänge, der nicht auf Mourinhos Wunsch wechselte. Trotzdem spielte sich der 22-Jährige von Anfang an in die erste Mannschaft der Königlichen und überragte bereits gemeinsam mit Mesut Özil und Cristiano Ronaldo in der offensiven  Dreierreihe.

Drei Tore und fünf Vorlagen steuerte er in der Primera Division für den Tabellenführer bisher bei und auch in Champions League konnte di Maria überzugen. In einer Umfrage der "Marca" wurde er noch vor Mesut Özil zum besten Neuzugang der Madrilenen gewählt.

Der Argentinier besitzt herausragendes Potenzial. Noch ist der enorm dribbelstarke di Maria etwas zu ballverliebt. Legt er seine Egozentrik aber ab, kann er noch wertvoller werden als er ohnehin schon ist.

SPOX meint: Gute Verstärkung, aber keine acht Millionen Euro mehr wert als beispielsweise Özil.

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