Der Magier, die Pferdelunge und der City-Clan

Von Martin Gödderz
Für 40 Millionen Euro wechselte David Villa zu Barca. Damit ist er der teuerste Spieler des Sommers
© Getty
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Javier Mascherano, FC Barcelona, 20 Millionen Euro (FC Liverpool)

Im sowohl qualitativ wie auch quantitativ enorm stark besetzten Barca-Mittelfeld ist der Argentinier nur zweite Wahl. Meist kommt der so defensivstarke Mascherano von der Bank, um das Ergebnis zu verwalten. In der defensiven Zentrale ist Sergio Busquets Stammspieler. Erste Alternative ist Seydou Keita.

Spielen die Katalanen im 4-4-2, beginnt auch eher Keita als Mascherano neben Busquets. Das robuste englische Spiel schien dem zweikampstarken Argentinier mehr gelegen zu haben. Der (für Barca-Verhältnisse) technisch eher limitierte 26-Jährige muss sich noch an das schnelle Tiqui-Taca des amtierenden spanischen Meisters gewöhnen.

Bislang ist Mascherano gegenüber Yaya Toure ein klarer Rückschritt, weil der Ivorer bei etwa der gleichen Defensivstärke viel mehr für die Offensive der Katalanen getan hat.

SPOX meint: Kein adäquater Ersatz für Toure. Für einen Ersatzspieler zu teuer.

Carlos Eduardo, Rubin Kasan, 20 Millionen Euro (1899 Hoffenheim)

Es war ein ganz schöner Paukenschlag, als der Brasilianer zu Saisonbeginn plötzlich von Hoffenheim nach Russland wechselte. Die Kraichgauer weinen dem Mittelfeldspieler keine Träne nach. Eduardo selbst erzielte gleich in seinem ersten Spiel einen Doppelpack, baute danach aber ab und trat in der Liga kaum noch in Erscheinung.

Er hat noch leichte Probleme mit der Integration in die Premier Liga. Für die 20 Millionen Euro, die der Tabellendritte in den Brasilianer investierte, sollte Eduardo in der nächsten Spielzeit allerdings einen deutlichen Sprung nach oben machen.

SPOX meint: Nur Mitläufer. Muss zeigen, warum die Russen so viel für ihn ausgaben.

Robinho, AC Milan, 18 Millionen Euro (Manchester City)

In Milans Offensiv-Quartett ist Robinho inzwischen nicht mehr die vierte Kraft, er ist an Ronaldinho vorbeigezogen und stürmt aktuell an der Seite des gesetzten Zlatan Ibrahimovic. Er profitiert zwar natürlich auch von der Verletzung Patos, aber dennoch ist die positive Entwicklung unverkennbar. Und auch ein wenig erstaunlich.

Der 26-Jährige stellt sich brav in den Dienst der Mannschaft, beklagte sich nie über zu wenig Spielzeit und wirkt in seinem Auftreten deutlich reifer. Das liegt vielleicht auch an der historisch bedingt großen brasilianischen Gemeinde im Team.

Robinho fühlt sich wohl in einer Mannschaft mit Landsleuten wie Ronaldinho und Alexandre Pato, was sich auch auf dessen Leistungen auswirkt. Der Dribbler zeigt sich weniger verspielt und erzielte im Spiel gegen den SSC Neapel den eminent wichtigen Treffer zum 1:0. Als Spieler sticht Robinho noch nicht besonders heraus, als Mensch hat er sich allerdings weiterentwickelt.

SPOX meint: Hält der Trend an, ist er ein unerwarteter Volltreffer für Milan.

Mesut Özil, Real Madrid, 18 Millionen Euro (Werder Bremen)

Vor der Saison wurde gerätselt, ob der Schritt ins Ausland für Özil nicht zu früh käme. Die Aussagen von Mourinho vor der Saison, dass dieser sich schwer täte mit der Integration, unterstrichen dies. Was Özil bisher in der Saison gezeigt hat, übertrifft die Erwartungen an den Deutschen aber um Längen.

In wenigen Spielen entwickelte sich der deutsche Nationalspieler zu einem der wichtigsten Spieler im System von Jose Mourinho und glänzte bereits mit tollen Offensivaktionen und machte den Ausfall von Kaka bisher vergessen.

Präsident Perez sieht im Deutschen den kommenden Weltfußballer, Superstar Ronaldo hält ihn für ein "außergewöhnliches Talent" und Trainer Mourinho bezeichnet 22-Jährigen als "Magier". Keine Frage: Özil ist mehr als nur gut angekommen in Madrid. Jetzt muss er lediglich Konstanz in seine Leistungen bringen.

SPOX meint: Bestätigt er die Leistungen, ist er ein absolutes Schnäppchen.

Asamoah Gyan, AFC Sunderland, 16 Millionen Euro (Stade Rennes)

Der Ghanaer machte durch eine sehr starke Weltmeisterschaft auf sich aufmerksam und wechselte letztendlich aus Rennes nach England. Der Stürmer kommt bisher sehr gut an in Sunderland.

Mit sechs Toren aus zehn Einsätzen ist Gyan der zweitbeste Torschütze nach Darren Bent. Gegen Tottenham Hotspur sorgte er zuletzt mit seinem Treffer zum 1:1 für den Ausgleich. Beim Überraschungserfolg gegen den FC Chelsea erzielte er den Treffer zum 2:0.

Der 24-Jährige harmoniert auch ansonsten prächtig mit seinem Sturmpartner. Gyan und Bent haben mit Ausnahme der Treffer von Onouha und Wellbeck gegen Chelsea jedes Tor für den Tabellensechsten der Premier League geschossen.

SPOX meint: Bringt Sunderland ein großes Stück weiter. Lohnenswerte Investition

Andre-Pierre Gignac, Olympique Marseille, 16 Millionen Euro (FC Toulouse)

Ähnlich wie Gourcuff wechselte auch Gignac für viel Geld innerhalb der Liga. Wie bei Gourcuff läuft es auch bei Gignac noch nicht wirklich rund. Mit Olympique Marseille steht er nur auf Rang sechs der Ligue 1 und bringt es als Stoßstürmer auf lediglich ein Tor in acht Ligaspielen.

In der Champions League traf der 24-Jährige zwar dreimal in vier Spielen, alle Treffer erzielte er allerdings beim 7:0 im Auswärtsspiel gegen das völlig überforderte Zilina. Ansonsten wirkt der Stürmer aber noch etwas behäbig und ist kaum eingebunden ins Spiel der Südfranzosen.

SPOX meint: Blieb bisher noch vieles schuldig.

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