Coach Menezes: "Spanien ist die Inspiration"

SID
Ramires wird auch weiterhin für die Selecao auflaufen
© Getty

Beim Neuanfang der brasilianischen Nationalmannschaft nach dem traumatischen Viertelfinal-Aus bei der WM ist der Star der neue Trainer.

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Schließlich setzt Mano Menezes im Duell gegen die USA am Dienstag im Meadowlands-Stadion in East Rutherford bei New York auf international weitgehend unbekannte Spieler. Aber diese wollen und sollen den ersten Schritt auf dem Weg der Selecao zurück zum "jogo bonito" tun.

Die brasilianische Art des schönen Fußballs spielen derzeit andere. "Spanien ist die Inspiration", erklärte Menezes, für den der Stil des Weltmeisters beispielhaft ist.

Bei der WM habe er festgestellt, dass viele Teams sogar so spielen, wie die Brasilianer früher. Aber ausgerechnet die Selecao habe sich von ihren kreativen Wurzeln entfernt.

Junge Spieler erhalten eine Chance

Der Weg, der den sechsten WM-Titel bei der Endrunde 2014 im eigenen Land als Ziel hat, wird kein einfacher. "In den ersten Spielen werden Schwankungen noch toleriert, aber weiter nach vorne hört dies schon auf", sagt der 48-Jährige, der Experimente wagen will, aber weiß, dass der fünfmalige Weltmeister "nicht erst in sechs Monaten" wieder gewinnen muss.

Die erste Nominierung gab gleich wichtige Fingerzeige. Menezes bevorzugt Profis aus der brasilianischen Liga sowie junge Spieler.

"Sie sollen den Eindruck bekommen, dass alle die Voraussetzung haben, es bis in die Selecao zu schaffen", kommentierte der Fußball-Fachmann, der täglich Videos der Spiele aus Europas Topligen bis hinunter in die zweite brasilianische Liga studiert.

"Niemand ist abgeschrieben"

Lediglich Robinho, Dani Alves, Ramires und Thiago Silva sind aus dem Kreis der WM-Versager dabei, wobei die drei Letztgenannten beim finalen Akt der Ära Dunga nur Reservisten waren.

"Wir mussten einen Neuanfang machen, aber niemand ist abgeschrieben", erklärt Menezes, der mit erfolgreicher Arbeit bei Gremio Porto Alegre und Corinthians Sao Paulo früher als selber erwartet die höchste Stufe seiner Karriereleiter erklommen hat.

Menezes bezeichnet die neue Generation als vielversprechend, gab ihr aber gleich eine Mahnung mit auf dem Weg. "Wir werden sehen, ob sie von nun an auch unter den Besten der Welt bestehen können."

Ansturm der Fans ausgeblieben

Große Hoffnungen setzen die Brasilianer vor allem auf Neymar und Paulo Henrique Ganso vom frisch gekürten Pokalsieger FC Santos. Dunga hatte das Offensivduo für die WM trotz öffentlicher Appelle nicht berücksichtigt.

Die Fans müssen sich an die neuen Gesichter aber erst gewöhnen.

Bei der Ankunft im Hotel auf der Manhattan gegenüberliegenden Uferseite war vom sonst üblichen Starrummel nichts zu spüren.

"Als Mexiko kurz vor der WM bei uns abgestiegen ist, standen hier 5000 Fans", sagte ein Hotelangestellter mit Blick auf die rund 25 Schaulustigen.

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