Weltmeister Spanien rettet Unentschieden

Von SPOX
Laurent Blanc übernahm von Raymond Domenech das französische Traineramt - zunächst erfolglos
© Getty

Vorbereitungs-Stress nach dem WM-Jubel: Weltmeister Spanien und Vize-Weltmeister Niederlande spielen nur remis. Frankreich erlebt das nächste Desaster, England wird durch Gerrard gerettet. Die deutschen EM-Quali-Gegner Türkei und Österreich enttäuschen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mexiko - Spanien 1:1

Tor: 1:0 Javi Hernandez (12.), 1:1 Silva (90.)

Anlässlich des 200. Jahrestags der mexikanischen Unabhängigkeit von Spanien reiste die Seleccion nach Mexiko City - und kehrt mit einem verdienten Remis nach Hause zurück. Zwar trat der Weltmeister mit einigen seiner Superstars auf (Xavi, Xabi Alonso, Puyol, Casillas, Fabregas, Ramos) und zeigte gewohnten Kurzpass-Fußball, aber in vielen Phasen waren den Spielern die Reisestrapazen anzumerken.

Mexiko anfangs etwas frischer und mit mehr Spielanteilen. Javi Hernandez, der eiskalt gegen Casillas aus zwölf Metern einschob, erzielte die verdiente Führung. Hernandez wechselte erst im Sommer für rund zehn Millionen Euro aus seiner Heimat zu Manchester United.

In der zweiten Hälfte war Spanien überlegen und hätte spätestens durch Pedro (89.) zum Ausgleich kommen müssen. Als alles nach einer Niederlage aussah, hatte David Silva seinen Auftritt. Xavi mit einem Zuckerpass über 25 Meter in die Gasse auf Silva, der nervenstark zum 1:1 einnetzte.

In der Nachspielzeit hätte Silva sogar das Siegtor erzielen können.

Ukraine - Niederlande 1:1

Tore: 0:1 Lens (72.), 1:1 Alijew (74.)

Bondscoach van Marwijk hatte für das Spiel in Donezk mit Torhüter Vorm nur einen Spieler aus seinem WM-Aufgebot berufen. Trotzdem gingen die Gäste durch Lens in Führung (72.), zwei Minuten später glich Alijew für die Ukraine aus.

Insgesamt gaben sieben Akteure ihr Länderspiel-Debüt beim Vize-Weltmeister, der sein erstes Qualifikationsspiel zur EM-Endrunde 2012 in Polen und der Ukraine am 3. September gegen Außenseiter San Marino bestreiten.

England - Ungarn 2:1

Tore: 0:1 Jagielka (62., ET), 1:1 Gerrard (69.), 2:1 Gerrard (72.)

Gerrard hat England und seinen Trainer Capello zum Saisonstart vor einer neuerlichen Pleite bewahrt. Gerrard drehte vor 72.000 Zuschauern im Wembleystadion gegen den krassen Außenseiter Ungarn mit zwei Treffern in der 69. und 72. Minute einen 0:1-Rückstand noch zu einem 2:1-Sieg.

Die Gäste waren in der 62. Minute durch ein Eigentor von Jagielka in Führung gegangen. Bei den Ungarn wurde Dortmunds Hajnal in der 46. Minute eingewechselt.

Türkei - Rumänien

Tore: 1:0 Emre (82., FE), 2:0 Arda (86.)

Das einzig Positive: ein Sieg zum Einstand. Beim ersten Spiel unter dem neuen Nationaltrainer Guus Hiddink geizte die Türkei mit Highlights, aber immerhin gelang dank eines gut aufgelegten Arda ein Erfolg.

Deutschlands Gegner in der EM-Quali tat sich jedoch lange schwer, die beste Chance hatte zu Beginn das neu zusammengestellte Rumänien, als Gönül einen Bilasco-Schuss von der Linie kratzte.

Wenn es für die Türkei gefährlich wurde, dann über Galatasaray-Superstar Arda, der in der 56. Minute mit einem 23-Meter-Hammer an der Latte scheiterte. Der Bann wurde erst gebrochen, als Emre einen absurden Foul-Elfmeter zum 1:0 verwandelte. Kurz vor dem Ende erzielte Arda mit einem Fernschuss das 2:0.

Die beiden Bundesliga-Profis Altintop (Bayern) und Sahin (Dortmund) blieben weitgehend unauffällig.

Österreich - Schweiz 0:1

Tor: 0:1 Costanzo (73.)

In einer Partie auf schwachem Niveau taten sich beide Teams vor allem durch vergebene Chancen hervor. Dementsprechend waren die Torhüter die auffälligsten Akteure: Österreichs Gratzer hielt gegen Derdiyok und Stocker, Wolfsburgs Schweizer Nationalkeeper Benaglio war gegen Kaiserslauterns Neuzugang Hoffer gleich nach elf Minuten sowie in der Endphase gegen Baumgartlinger zur Stelle.

Die beste Szene hatte Benaglio jedoch in der 64. Minute, als er einen umstrittenen Foul-Elfmeter des Mainzers Fuchs hielt. Fuchs hatte danach noch die Chance, seinen Fehler wettzumachen, der Nach-"Schuss" per Kopf ging jedoch an die Latte.

Damit blieb es dem Schweizer Joker Constanzo vorbehalten, das Tor des Tages zu erzielen, nachdem Österreichs Klein unglücklich über den Ball haute. Symptomatisch für das Spiel. Auffälligster Spieler neben Benaglio war Stocker, das erst 21-jährige Juwel der Eidgenossen.

Norwegen - Frankreich 2:1

Tore: 0:1 Ben Arfa (48.), 1:1 Huseklepp (51.), 2:1 Huseklepp (71.)

Für Frankreich setzte es nach der desaströsen WM in Südafrika nach drei Spielen ohne Sieg und diversen Skandalen beim Neubeginn den nächsten Nackenschlag. Der neue Trainer Blanc setzte 13 Neulinge ein, musste aber am Ende eine 1:2 (0:0)-Niederlage in Norwegen hinnehmen.

Dabei war die Equipe Tricolore durch Hatem Ben Arfa (48.) in Führung gegangen. Doch Huseklepp (51. und 71.) sorgte in Oslo doch noch für einen Erfolg der Gastgeber.

Irland - Argentinien 0:1

Tor: 0:1 Di Maria (20.)

Im ersten Länderspiel nach Trainer Maradona feierte Argentinien einen Sieg. Die Südamerikaner, die bei der WM im Viertelfinale an Deutschland gescheitert waren, gewannen unter der Leitung von Interimscoach Batista in Dublin gegen Gastgeber Irland 1:0 (1:0).

Den Treffer für den zweimaligen Weltmeister um Superstar Messi erzielte Di Maria in der 20. Minute. Das Tor war jedoch irregulär, weil Mitspieler Higuain davor klar im Abseits stand.

USA - Brasilien 0:2

Tore: 0:1 Neymar (29.), 0:2 Pato (45.)

Mano Menezes hat ein erfolgreiches Debüt als Trainer der brasilianischen Nationalmannschaft gefeiert. Im ersten Spiel unter dem neuen Coach gewann der Rekordweltmeister in East Rutherford mit 2:0 (2:0) gegen Gastgeber USA. Die beiden Nachwuchshoffnungen Neymar (28.) und Alexandre Pato (45.) erzielten die Treffer für die verjüngte Selecao.

Im ersten Länderspiel nach dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus bei der WM in Südafrika setzte Menezes in erster Linie auf international weitgehend unbekannte Spieler.

Vor 77.223 Zuschauern im 1,6 Milliarden Dollar teuren neuen Meadowlands-Stadion nahe New York brachte Debütant Neymar vom brasilianischen Pokalsieger FC Santos den WM-Gastgeber von 2014 mit einem Kopfball in Führung. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte sorgte Pato, der beim italienischen Traditionsklub AC Mailand unter Vertrag steht, für den Endstand.

Menezes setzte auf ein 4-3-3 mit Pato als Spitze, Neymar und Kapitän Robinho besetzten die Flügel.

"Von jetzt an werden wir auf dieses System setzen", sagte Menezes nach dem Erfolg. "Mano hat uns sehr viele Freiheiten gegeben. Deshalb haben wir so gut gespielt", erklärte der erst 18-jährige Neymar nach seiner Premiere

Enttäuschung für Vogts - Färoer-Inseln verpassen Überraschung