Stadion-Probleme in Ukraine

SID
Gianni Infantino und Michel Platini sind aufgrund der Stadion-Probleme in der Ukraine besorgt
© Getty

Verzögerungen beim Stadien-Bau in der Ukraine führen bei der UEFA zu Sorgenfalten. Es sei an der Zeit, "einen Gang hochzuschalten", so Generalsekretär Gianni Infantino.

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Warnschuss für den EM-Gastgeber Ukraine: Finanzielle Probleme und massive Verzögerungen beim Bau der Stadien in Kiew und Lemberg sorgen bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) für erhebliche Unruhe.

"Wir haben große Sorgen, ja, die Probleme sind sehr ernst. Es ist an der Zeit für die Ukraine, einen Gang hochzuschalten", sagte UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino beim Kongress der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Tel Aviv.

Und UEFA-Präsident Michel Platini legte nach: "Ich werde im April nach Kiew reisen und schauen, ob es politische Stabilität gibt", sagte Platini und kündigte "ernsthafte und offene" Gespräche mit der neuen ukrainischen Regierung an.

"Vielleicht werde ich ein bisschen mit der Faust auf den Tisch hauen müssen. Wir sind weiter zuversichtlich, aber ich habe Fotos des Stadions gesehen und ich bin nicht vollständig überzeugt. Wir können das Datum nicht ändern. Es wird die Euro 2012 sein und nicht 2014."

Notlösung Berlin und Leipzig

Co-Ausrichter Polen ist seit Ende des vergangenen Jahres beim Bau der Stadien und der Infrastruktur für 2012 voll im Zeitplan. Die Ukraine jedoch bleibt für UEFA-Boss Michel Platini und das Exekutivkomitee um den DFB-Präsidenten Theo Zwanziger eine "Hochrisikozone". Beim Kongress in Israel wurden die Verzögerungen vor allem bei der Errichtung des Stadions in Kiew wieder einmal offensichtlich.

Allerdings geht die UEFA weiter davon aus, dass die Ukraine ihre Probleme rechtzeitig in den Griff bekommt. Berlin und Leipzig gelten zwar als Ersatzspielorte, das Szenario einer EM in drei Ländern soll jedoch unbedingt verhindert werden. "Wir glauben, dass alles rechtzeitig fertig wird, aber wir haben ein Auge auf die Situation", sagte Infantino.

Im Extremfall behält sich die UEFA das Recht vor, den Städten Kiew und Lemberg wegen äußerst mangelhafter Turnier-Vorbereitungen die Austragung wieder zu entziehen, wie Platini jüngst der ukrainischen Regierung mitteilte.

Politisch verschärfte Krise

An den beiden weiteren ukrainischen Standorten Donezk und Charkow wird nach Angaben Platinis definitiv gespielt. "Trotz der zahlreichen Schwierigkeiten wird die EM wie versprochen in Polen und der Ukraine stattfinden. Dennoch müssen sie ihren Einsatz erhöhen, dürfen den Fuß jetzt nicht vom Gaspedal nehmen", sagte der Franzose.

Verschärft hatten sich die Probleme in der Ukraine nach der Präsidentenwahl Anfang Februar. Der pro-russische Politiker Wiktor Janukowitsch hatte sich zum Sieger erklärt, was einige Unruhe nach sich zog. Janukowitsch will nun persönlich dafür sorgen, dass der Bau zügiger als zuletzt vorangeht.

"Ich sehe sehr wohl, dass wir Rückstand haben. Wir müssen jetzt Maßnahmen ergreifen, damit wir beim Bau der Stadien, Straßen und Hotels wieder im Zeitplan liegen."

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