Nachträgliche Strafe für Gerrard?

Von Daniel Reimann
Steven Gerrard ist seit 1999 Profi beim FC Liverpool
© Getty

Nach einer beleidigenden Geste Richtung Schiedsrichter könnte Gerrard im Nachhinein noch von der FA bestraft werden. Adriano sorgt weiter für Negativ-Schlagzeilen, er fesselte seine Freundin betrunken an einen Baum. Bei Manchester United drohen die Fans mit Unterstützungs-Boykott gegen Milan und verärgern Trainer Ferguson

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Strafe für Gerrard? Steven Gerrard vom FC Liverpool könnte im Nachhinein für eine Geste während der 0:1-Pleite bei Wigan Athletic vom englischen Fußballverband gesperrt werden. Die FA hat eine entsprechende Untersuchung eingeleitet.

Was war passiert? In der 81. Minute wurde der 29-Jährige nach einem rüden Einsteigen gegen John McCarthy mit Gelb verwarnt. Wütend über die - allerdings berechtigte - Gelbe Karte und wohl auch unzufrieden mit der eigenen, schwachen Vorstellung zeigte Gerrard dem Unparteiischen das "V-Zeichen".

In Deutschland bedeutet dieses Zeichen (Hand geballt, Zeige- und Mittelfinger ausgestreckt) wahlweise "Victory" oder es steht für Frieden, doch in englischsprachigen Ländern ist diese Geste auch als Beleidigung populär. In diesem Fall ist sie vergleichbar mit dem deutschen "Stinkefinger".

Der Schiedsrichter ahndete Gerrads Zeichen allerdings nicht, so kann dieser noch im Nachhinein verurteilt werden.

Adriano fesselt Verlobte an Baum: Der Brasilianer Adriano ist und bleibt ein Problemfall. Trotz einer starken Saison bei Flamengo sorgte er immer wieder für negative Schlagzeilen. Zuletzt erlitt der 28-Jährige einen Rückfall in seine Alkohol-Sucht und wurde von seinem Klub für einige Tage freigestellt.

Nun kommen immer mehr Details von Adrianos Alkohol-Eskapaden ans Tageslicht. Vergangene Woche etwa schwänzte Adriano wieder mal das Training, da er eine große Party zu feiern hatte. Doch damit nicht genug. Als seine Verlobte plötzlich auf jener Party auftauchte, aufgrund von Adrianos erneuter Trunkenheit ausrastete und ihn mit Steinen bewarf, ließ dieser seine Verlobte kurzerhand an einen Baum fesseln, um sie daraufhin mit seinen Freunden auszulachen. Erst um 7 Uhr morgens wurde sie von ihren Fesseln erlöst, allerdings nicht von ihrem Verlobten.

Ferguson im Konflikt mit Fans: Die Fan-Kultur in England ist eine besondere, vor allem bei einem Traditionsverein wie Manchester United. Doch bei den Red Devils entwickelt sich seit einigen Wochen immer mehr Konflikt-Potenzial. Für die Champions-League-Partie gegen den AC Milan drohen nun tausende Sitze im Old Trafford leer zu bleiben.

Hintergrund: Eine Gruppierung von ManUtd-Fans will den Verein aus der Hand der Glazer-Familie herauskaufen. Mittlerweile hat die MUST ("Manchester United Supporters Trust") sagenhafte 124644 Mitglieder, mehr als der Verein selbst.

Und der Unmut über die Herrschaft der Glazer-Familie äußert sich immer offensiver. Mehrere Tausend Anhänger wollen am Mittwoch dem Spiel gegen den AC Milan in den ersten zehn Minuten fernbleiben, um durch die leeren Stadion-Sitze ein Zeichen zu setzen.

Diese Art von Protest steht aber freilich im Konflikt mit den strikten Prinzipien von ManUtd-Trainer Sir Alex Ferguson, der zuvor angekündigt hatte, nur solche Protest-Aktionen zu akzeptieren, die keinen schädlichen Einfluss auf das Team haben können. Es bahnt sich als richtig Ärger an in Manchester.

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