Aufbruchstimmung am Celtic Park

Von Christian Baldermann
Tausende Fans bejubelten den Transfer von Robbie Keane zu Celtic Glasgow
© Getty

Mit sieben Winter-Transfers plant Celtic Glasgow den Angriff auf die Tabellenspitze. Der irische Nationalmannschaftskapitän Robbie Keane wird zum Sinnbild für die grün-weiße Hoffnung, den Stadtrivalen auszubooten.

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Die schottische Presse kennt aktuell nur ein Thema: Die Hoops haben wieder einen R. Keane. Wenige Stunden vor dem Ende der Transfer-Periode überraschte Celtic Glasgow mit dem Leihgeschäft von Robbie Keane. Der 29-jährige Kapitän der irischen Nationalmannschaft konnte sich bei Tottenham nicht gegen die Konkurrenz Jermaine Defoe, Peter Crouch und Roman Pawljutschenko durchsetzen.

"Robbie Keane ist ein zu guter Spieler, um nicht in der Startelf zu stehen. Er ist ein bisschen wie Roy Keane und träumt davon, eines Tages für Celtic zu spielen. Wir sind auf der Position gut besetzt. Es wäre schwer, ihm hier einen Stammplatz zu garantieren und er muss regelmäßig spielen", sagte Spurs-Coach Harry Redknapp.

Keane: "Will Teil von Celtic sein"

Keane selbst gerät ins Schwärmen, wenn er von seiner neuen Vereinsheimat erzählt. Er sei schon immer ein Celtic-Supporter gewesen und könne es kaum abwarten, sich das grün-weiße Trikot überzustreifen.

"Ich will ein Teil von Celtic sein und ich glaube, dass es mit dem Kader hier keinen Grund dafür gibt, wieso wir die schottische Premiere League nicht noch gewinnen sollten."

Bei zehn Punkten Rückstand auf die Glasgow Rangers allerdings ein fast unmöglich erscheinendes Vorhaben. Doch Celtic lässt nichts unversucht. Neben Keane wurden sieben weitere Spieler geholt (siehe Faktenbox).

Der 42-malige schottische Meister kämpft gegen die Lethargie an. Zuletzt blieben im Celtic Park bei Heimspielen bis zu 20.000 Sitzplätze leer - ein nicht hinnehmbarer Zustand für den stolzen Verein. Die Fans sind enttäuscht über den mangelnden Kampfgeist ihres Teams. Nach dem schwachen 1:1 gegen den Tabellenletzten FC Falkirk wurden die Spieler mit Buh-Rufen verabschiedet. Das kommt im Celtic Park geschätzt alle 100 Jahre mal vor.

Ein irischer Mäzen?

Die neuen Spieler, insbesondere Robbie Keane wecken Begehrlichkeiten. Bei aller Euphorie bleibt jedoch eine Frage offen: Wie wurden die Transfers finanziert? Bei den Spurs verdiente Keane geschätzte 74.000 Euro pro Woche, auch über eine Leihgebühr von 1,1 Millionen Euro wird spekuliert.

Hinter vorgehaltener Hand wird der viertreichste Ire, Dermot Desmond, als Mäzen hinter den Transfers vermutet. Dieser könnte besonderes Interesse daran gehabt haben, seinen Landsmann Keane zu verpflichten, nachdem er Celtic 2005 auch bei der Verpflichtung von Roy Keane unter die Arme griff.

Nach dem warmen Empfang der Fans bei seiner Vorstellung im Parkhead, konnte Keane bei seinem ersten Match im Trikot der Hoops die 0:1-Niederlage beim Tabellenzehnten Kilmarnock jedoch auch nicht verhindern. "Mein Tag heute war nicht so glamourös wie meine Vorstellung", gestand er.

Doch auch dieser Dämpfer scheint die Aufbruchstimmung nicht bremsen zu können. Trainer Tony Mowbray: "Wir müssen das Ergebnis mit Fassung tragen und weiter arbeiten. Für mich heißt das, zu probieren, jedes Spiel zu gewinnen."

Auch Keane hat das Ziel klar vor Augen: "Ich bin hier, um Titel zu gewinnen."

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