Rehhagel: Rückkehr in den Klub-Fußball?

SID
Im Juli 2004 wurde Otto Rehhagel zum Ehrenbürger der Stadt Athen ernannt
© Getty

Otto Rehhagel hält eine Rückkehr in den Klub-Fußball für möglich. "Ich könnte mir vorstellen, noch mal in beratender Funktion tätig zu sein", sagte der griechische Nationaltrainer.

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Griechenlands Nationaltrainer Otto Rehhagel schließt auch mit knapp 71 Jahren eine Rückkehr in den Klub-Fußball nicht aus. "Ich könnte mir schon vorstellen, noch mal in einem Verein in beratender Funktion tätig zu sein. Ich habe ja einen unglaublichen Erfahrungsschatz", sagte Rehhagel im Interview mit Zeitungen der "WAZ"-Gruppe: "Ich weiß, im Fußball passiert immer was, alle zwei Monate. Und ich habe das Glück, dass ich noch fit bin."

Der Meistertrainer von Werder Bremen und des 1. FC Kaiserslautern untermauerte seine Ansichten mit einem seiner berühmten Ausflüge in die Philosophie: "Schon Kant hat gesagt: Der Sinn des Lebens ist Arbeit." Zudem sei Konrad Adenauer im Alter von 72 Jahren noch Bundeskanzler geworden.

Fokus liegt auf WM-Qualifikation mit Griechenland

Momentan liegt Rehhagels Fokus aber auf der Qualifikation für die WM 2010 in Südafrika. Griechenland führt seine Gruppe vor den punktgleichen Schweizern, die am 5. September der kommende Gegner sind, an. Rehhagel, seit dem EM-Triumph 2004 in Griechenland ein Volksheld, sieht die Situation gelassen.

"Mein Vertrag läuft bis zum Ende der WM-Qualifikation. Wenn es vorbei ist, ist es vorbei. Qualifizieren wir uns, läuft der Vertrag noch bis zur WM im nächsten Jahr", sagte Rehhagel, der noch nie als Trainer an einer WM teilgenommen hat.

Rehhagel und der Hype von 2006

Kritik übte Rehhagel am Hype um die deutsche Nationalmannschaft während der Heim-WM 2006. "Wenn ich einen Fremden, sagen wir aus Neuseeland, hierherhole, der denkt, wir sind Weltmeister geworden. Wir waren aber nur Dritter. Wissen Sie, wer wirklich gut war? Die 90er Mannschaft. Die ist Weltmeister geworden, und wissen Sie wo? In Italien. Das ist der Wahnsinn."

In diesem Zusammenhang sieht er auch das Scheitern von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann als Klub-Coach bei Rekordmeister Bayern München. "Sie haben sich alle zu viel versprochen und nach der WM unglaubliche Erwartungen gehabt." Klinsmann habe einfach zu viel verloren. Er sei noch ein junger Mann, "der muss eben auch noch manche Dinge lernen".

Rehhagel beobachtet Magath

Sein eigenes Scheitern bei den Bayern im Jahr 1996 nach nicht mal einem Jahr im Amt sieht Rehhagel mittlerweile gelassen. Das Leben sei zu kurz, um sich jahrelange Bitterkeit leisten zu können.

Ausdrücklich lobte der Routinier den Wolfsburger Meistercoach Felix Magath ("Ich finde das sehr gut, was Felix macht"), dessen Werdegang bei Schalke 04 Rehhagel mit "viel Interesse" verfolgt: "Für mich zählt nur eins: Wollen mal sehen, wo Schalke nach zehn Spielen steht. Das ist die Wahrheit."

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