Manipulationsverdacht: UEFA kündigt Klagen an

SID
Michel Platini ist seit 2007 Präsident der UEFA
© Getty

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) kündigte nach monatelangen Untersuchungen wegen möglicher Spielmanipulationen Klagen gegen einen Klub an.

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"Wir haben uns eine Reihe von Fällen angesehen. Es ist sehr komplex und auch schwierig, Beweise zu finden. Aber innerhalb der nächsten Tage werden wir gegen einen Klub konkret Anklage erheben", sagte UEFA-Generalsekretar David Taylor auf einer Pressekonferenz am Mittwochabend nach dem Kongress in Kopenhagen.

Den Namen des Klubs oder das Herkunftsland wollte Taylor nicht nennen. Im vergangenen Herbst hatte die UEFA einen Untersuchungsausschus ins Leben gerufen, um gegen Wettmanipulationen vorzugehen.

Insgesamt hat bei 25 Spielen Manipulationsverdacht bestanden und offenbar haben die Ermittlungen jetzt konkrete, belastende Hinweise gegen einen Klub ergeben.

Umfassendes Warnsystem geplant

Ab der kommenden Saison soll dann eine von der UEFA gebildete Spezialeinheit zum Einsatz kommen, deren Experten dann Unregelmäßigkeiten unter die Lupe nehmen.

"Die UEFA wird ein Warnsystem zur Aufdeckung von Betrugs- und Manipulationsfällen in Betrieb nehmen. 27.000 Spiele in den Ligen 1 und 2 in jedem europäischen Land werden kontrolliert. Es wird wahrscheinlich nur ein paar Spiele betreffen, aber wir wollen dieses Problem ausmerzen", sagte Taylor.

Platini: "Betrug wird nicht akzeptiert"

UEFA-Präsident Michel Platini bezeichnete Wettbetrug und Spielmanipulation als "ernsthaftes Risiko für den Fußball".

"Mit diesem Frühwarnsystem werden wir herausfinden, wo Wetten platziert werden. Ich werde extrem hart mit denen umgehen, die betrügen. Ich akzeptierte keine Spieler, die betrügen, und werde sie für alle Aktivitäten im Fußball sperren."

Zwanziger ins Exekutiv-Komitee der UEFA gewählt