Schuster: "Werde Spanien verlassen"

Von SPOX
Bernd Schuster war als Spieler für Real Madrid in den Jahren 1988 bis 1990 aktiv
© Getty

Bernd Schuster hat sein Schweigen gebrochen: Am Rande eines Auftritts als Eishockey-Experte für einen spanischen TV-Sender sprach der 49-Jährige über das Ende seiner Ära als Trainer bei Real Madrid vor knapp einem Monat.

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Am Ende ging alles ganz schnell. Eine gruselige 3:4-Heimpleite gegen Sevilla und die Aussage, im Clasico gegen Barcelona keine Chance zu haben, besiegelten das Ende der Ära Bernd Schuster bei Real Madrid.

Am 9. Dezember wurde seine Entlassung publik, kurz darauf saß schon der bei den Tottenham Hotspur gescheiterte Juande Ramos im Chefsessel.

Seitdem war es ruhig um Schuster geworden. War auch nicht anders zu erwarten, denn sein Herz trägt der gebürtige Augsburger ja bekanntlich nicht auf der Zunge.

NHL-Experte fürs spanische Fernsehen

Am Abend des Neujahrstags war es aber soweit. Schuster, ein leidenschaftlicher Eishockey-Fan, war als Gast im spanischen Fernsehen geladen, um das NHL-Highlight Detroit gegen Chicago zu kommentieren. In der Pause des Spiels ließ er sich dann einige Aussagen über Real und seine Zukunft als Trainer entlocken.

"Es ist heutzutage unheimlich schwer, Real Madrid zu trainieren", räsonierte Schuster. "Der Klub ist sehr kompliziert. Man kann sich nie entspannen. Nicht, wenn man mit der Presse spricht, nicht einmal im Umgang mit den Spielern."

Es gebe zuviel Gerede und zu viele Leute, die mitreden wollten, in und um den Klub, meinte Schuster: "Das ist nicht gut."

Schuster: "Ich bin typisch deutsch"

Auch habe ihm der immense Erfolgsdruck zugesetzt, obwohl er vor seiner Vertragsunterzeichnung davon gewusst habe: "Wenn die Mannschaft gewinnt, freut sich keiner. Es ist dann lediglich etwas ruhiger als sonst, weil Real Madrid nun mal dazu verpflichtet ist zu gewinnen."

Vom Beginn seiner Amtszeit an hatte Schuster aufgrund seiner verschlossenen und oft unwirschen Art Probleme mit der spanischen Presse. Ein Umstand, den er gerne in Kauf nahm: "Ich bin wie ich bin, niemand kann mich ändern, obwohl einige das wollten. Aber ich war auch an der Spitze von Real Madrid typisch deutsch. Wie immer."

Neuer Job im Sommer?

Trotz allem bereue er seine Zeit bei Real nicht. Immerhin gewann Schuster mit den Königlichen 2008 den Meistertitel und den Supercup. Jetzt werde er noch eine Weile seine freie Zeit genießen, bevor er im Sommer wieder angreifen wolle, allerdings nicht in seiner Wahlheimat.

"Ich denke, ich werde Spanien für ein paar Jahre verlassen, bevor ich wieder zurückkomme. Ich bin zuversichtlich, was die Zukunft betrifft, weil ich einiges an Titeln vorweisen kann."

Und was ist mit seinem Ex-Klub? "Ich werde Real nicht weiter verfolgen. Meine Zeit hier hat mich genug Haare gekostet."

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