Polen nimmt den Kampf gegen Hooligans auf

SID
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EM-Mitausrichter Polen will im Kampf gegen Hooligans auf britische Erfahrungen aus den 80er Jahren zurückgreifen.

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Die Entschlossenheit und Wirksamkeit der Regierung von Margaret Thatcher beim Kampf gegen Hooligans sei für ihn ein Vorbild, sagte der stellvertretende Regierungschef, Innenminister Grzegorz Schetyna, in Warschau.

Er stellte einen Gesetzentwurf zur Sicherheit bei Massenveranstaltungen vor, der in der nächsten Woche von der Regierung verabschiedet und sofort an das Parlament weiter geleitet werden soll.

Stadionverbot für Hooligans

Ende kommender Woche soll die UEFA endgültig entscheiden, ob die EM-Endrunde 2012 trotz organisatorischer Anlaufprobleme wie geplant in Polen und in der Ukraine stattfinden kann.

Kern der verschärften Vorschriften ist laut Schetyna das Stadionverbot für Hooligans. Danach könnten aggressive Fans künftig bis zu sechs Jahren von der Teilnahme an Sportveranstaltungen ausgeschlossen werden.

Sie müssten sich vor Spielbeginn bei der Polizeistelle melden und dort bis Spielende bleiben, erläuterte der Innenminister.

Neues Kontrollsystem

Eingeführt werden soll ferner ein wirksames Kontrollsystem, damit die mit dem Stadionverbot belegten Rowdys nicht doch in die Sportstätten gelangen. Unerlaubtes Vordringen auf das Spielfeld könne eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren nach sich ziehen.

Der Entwurf sieht zudem eine drastische Erhöhung der Geldstrafen vor. Schetyna sicherte der Polizei die volle Unterstützung seiner Regierung zu. Vor zwei Wochen waren vor einem Fußballspiel in Warschau 741 Hooligans festgenommen worden.

Damit konnten drohende Krawalle zwischen rivalisierenden Fans verhindert werden. Die Aktion wurde von der Opposition als unverhältnismäßig kritisiert.