Littbarski beginnt Iran-Mission

SID
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Teheran - Pierre Littbarski hat seine Iran-Mission engagiert gestartet und will den Fußballern von Saipa Teheran schnellstmöglich deutsche Tugenden beibringen.

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"Der Schlüssel zum Erfolg sind die deutschen Tugenden kombiniert mit iranischer Leidenschaft", erklärte Littbarski in Teheran auf seiner ersten Pressekonferenz seit seinem Amtsantritt vor einer Woche.

Nach mehrjähriger Auslandserfahrung als Coach in Japan und Australien hat Weltenbummler Litti mit seinem neuen Verein hohe Ziele.

"Es gibt drei Titel zu gewinnen: Meisterschaft, Pokal und die asiatische Champions League. Ich freue mich auf meine Arbeit bei Saipa und betrachte sie als eine neue sportliche Herausforderung", sagte der Weltmeister von 1990.

Persiches Essen gestrichen

Allerdings ist sich der einstige Dribbelkönig über die Schwere der Aufgabe im Klaren. "Es wäre unrealistisch, große Versprechen über Titel zu geben, aber ich verspreche, dass ich mit der Mannschaft die ganze Saison über hart arbeiten werde", meinte der Ex-Kölner.

Dabei soll ihm sein früherer Mitspieler bei Hertha Zehlendorf und Assistent beim MSV Duisburg, Robert Jaspert, helfen. Jaspert war zuletzt bei Al Aheb im Libanon unter Vertrag.

Besonders an der Kondition der Spieler - in diesem Punkt sieht er das größte Manko bei iranischen Klubs - will er intensiv arbeiten. "Ich werde auch besonders auf die Ernährung achten", kündigte Littbarski in Anspielung auf das für Leistungssportler ungeeignete, fettige persische Essen an.

Schlechte Bilanz deutscher Trainer

Saipa war mit dem früheren Bundesliga-Profi Ali Daei als Coach in der Saison 2006/2007 iranischer Meister geworden und in die asiatische Champions League eingezogen.

In der abgelaufenen Saison belegte der Teheraner Klub jedoch nur einen enttäuschenden 11. Platz, steht aber weiter in der Champions League, die, anders als nationale Ligen, noch nicht beendet ist.

Und obwohl die Bilanz ausländischer - besonders deutscher - Trainer in Irans 1. Liga bisher eher negativ ist, glaubt Littbarski an den Erfolg und will längerfristig bleiben. Auch seine japanische Frau Hitomi soll bald nach Teheran kommen.

Sidka forderte zu viel

Litti gefällt es in Teheran, nach seiner Ankunft im Gottesstaat Iran hat er keinen Kultur-Schock erlitten.

Im Gegenteil: "Ich habe ja Erfahrung mit den verschiedenen Mentalitäten im Ausland. Die Iraner sind sehr freundlich und den Japanern diesbezüglich sehr ähnlich", sagte der 48-Jährige.

Eigentlich sollte Wolfgang Sidka Saipa-Coach werden, aber laut Vereinschef Hamid Sadschadi stellte der Ex-Bremer zu hohe Forderungen: "Er wollte drei deutsche Assistenztrainer." So entschied man sich für Littbarski und ist laut Sadschadi "sehr froh darüber".

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