Polnischer Verband untersucht Rassismus-Vorfall

SID

Warschau - Im polnischen Fußball sorgt erneut ein rassistischer Zwischenfall für große Aufregung. Dem Spieler Arkadiusz Myson vom Erstligisten LKS Lodz wird vorgeworfen, ein Shirt mit einer beleidigenden antisemitischen Aufschrift getragen zu haben.

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Laut der Zeitung "Gazet Wyborcza" gab Myson dies zu. Nach dem Spiel habe ihn ein Fan gebeten, das Shirt anzuziehen. Er habe die Aufschrift, die den Lokalrivalen Widzew Lodz als jüdische Hure beschimpfte, nicht bemerkt. Er sei kein Rassist und habe nichts gegen Juden, verteidigte sich der LKS-Spieler.

Der Chef des Polnischen Fußballverbandes (PZPN), Michal Listkiewicz, kündigte an, mit dem Zwischenfall in Lodz, zu dem es bereits vor zwei Wochen gekommen war, werde sich ein Ausschuss des Verbandes befassen. Das Stadion von LKS Lodz wurde bis Saisonende geschlossen. Laut "Gazeta Wyborcza" soll Myson eine hohe Geldstrafe bekommen.

Im Land des deutschen EM-Gegners und Co-Gastgebers der EURO 2012 war es in jüngerer Vergangenheit immer wieder zu rassistischen Zwischenfällen und Ausschreitungen von Hooligans gekommen. Während eines Spiels der Warschauer Mannschaft Legia Warszawa sei im Stadion ein Spruchband mit der NS-Inschrift: Arbeit mach frei gezeigt worden, berichtete die Zeitung. Die Vereinsfahne der Danziger Mannschaft Lechia Gdansk enthalte ein Ku-Klux-Klan-Symbol. Die dortigen Fans hätten während des Spiels: Rudolf Hess ist unser Vorbild gerufen.