Listkiewicz wolle sich um das Amt nicht erneut bewerben. Er entschuldigte sich bei den Fans für "wenig wirksame" Bekämpfung der Korruption. "Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass wir die Korruption nicht rechtzeitig in den Griff bekommen haben, dass wir zu spät reagierten", sagte Listkiewicz.
Der Funktionär leitet den PZPN- Vorstand seit Juni 1999. Polen ist 2012 zusammen mit der Ukraine Gastgeber der Europameisterschafts-Endrunde.
Mit vereinten Kräften
Politiker der Regierungskoalition und Opposition sowie zahlreiche Fußballfunktionäre hatten den PZPN-Vorstand zum sofortigen Rücktritt aufgefordert. Laut Listkiewicz wäre ein solcher Schritt aber rechtswidrig. Der 14. September sei der erste mögliche Termin eines Wahlkongresses, so Listkiewicz.
Sportminister Miroslaw Drzewiecki bezeichnete die Ankündigung als "Beginn der Genesung des polnischen Fußballs". Das Ausmaß der Affäre schockiere, sagte er. Die Regierung werde den Fußball von der Korruption "reinigen", auch wenn das mehrere Jahre dauern sollte.
29 Mannschaften verwickelt
Der polnische Fußball befindet sich wegen Korruptionsaffäre in einer schweren Krise. Nach Angaben von Justizminister Zbigniew Cwiakalski sind mindestens 29 Mannschaften in den Skandal verwickelt.
Die Staatsanwaltschaft in Wroclaw führte seit 2005 Ermittlungen gegen korrupte Trainer, Schiedsrichter, Spieler und Funktionäre. Inzwischen wurde Anklage gegen rund 120 Personen erhoben. Unter den Angeklagten befinden sich zwei Mitglieder des PZPN. Seit Dezember läuft vor dem Gericht in Wroclaw der erste Prozess.