Vogts dementiert angebliche Entlassung

SID
Fußball, Afrika Cup, Vogts
© DPA

Hamburg - Berti Vogts wähnte sich noch im Amt, da hatten nigerianische Zeitungen bereits seine Entlassung als Trainer der "Super Eagles" gemeldet.

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"Davon weiß ich gar nichts. Ich hab' Vertrag. Präsident und Verband haben mir volles Vertrauen signalisiert. Ich habe noch den Auftrag bekommen, die Planung für die Auswahlmannschaften zu machen", sagte der Coach der nigerianischen Fußball-Nationalmannschaft nach seiner Ankunft auf dem Flughafen Düsseldorf.

Während sein deutscher Trainerkollege Otto Pfister Kameruns "unbezähmbare Löwen" auf das Halbfinale am 07. Februar gegen Gastgeber Ghana vorbereitete, war für Vogts das Abenteuer Afrika-Cup nach dem Viertelfinal-Aus gegen Gastgeber Ghana längst beendet - aber noch nicht sein Job als Coach in Nigeria.

Berti will Änderungen 

"Jeden Tag kämpfen, immer wieder kämpfen - das geht schon an die Substanz", meinte der ehemalige Bundestrainer. Aber ein Berti Vogts gibt nicht auf: "Es macht mir unheimlichen Spaß, mit den Spielern zu arbeiten."

Anfang März will der 61-Jährige wieder nach Nigeria fliegen: "Einige Dinge müssen geändert werden. Darüber müssen wir sprechen." Ein Thema: "Die Spieler brauchen einen zweiten Masseur."

Keshi soll Nachfolger werden 

Die Online-Ausgabe der Zeitschrift "KickOff Nigeria" berichtete, der nigerianische Verband werde die Entlassung von Vogts noch im Laufe des Tages bekanntgeben. Favorit für die Nachfolge sei Ex-Profi Stephen Keshi. In einer mehrstündigen Sitzung des nationalen Verbandes NFA sei der Entschluss gefasst worden, Vogts trotz seines bis 2010 laufenden Vertrages zu entlassen.

Nigerias Ex-Kapitän Sunday Oliseh ist offenbar bereit, Verantwortung bei den "Adlern" zu übernehmen. "Ich wurde schon gefragt, ob ich den Job gern machen würde", sagte der ehemalige Dortmund-Profi. Er habe die nötige Erfahrung. Oliseh: "Ich glaube, es wird Zeit - die Lösung liegt in unseren Händen."

Sportminister macht Vogts Mut 

Vogts hatte vor seinem Abflug aus Ghanas Hauptstadt Accra zwar von dem Zeitungsbericht gehört, aber bis Dienstag noch nichts Negatives vom Verband. Im Gegenteil: Das Gespräch mit Nigerias Sportminister habe ihm nach viel Frust und Enttäuschung wieder Hoffnung gemacht, dass er gebraucht wird und mit der Nationalmannschaft weiterarbeiten kann. "Der Mann hat Weitblick, der hat Klasse, dieser Mensch", meinte Vogts, der sich zu Hause "nun in aller Ruhe Gedanken machen will".

Pfisters "Löwen" gehen nach dem 3:2-Zittersieg m Viertelfinale über Tunesien selbstbewusst in das Halbfinale gegen Ghana mit dem Wolfsburger Hans Sarpei. "Wir haben nur zwei Tage Pause vor dem Halbfinale, aber wir werden gut schlafen, uns ausführlich behandeln lassen, und dann werden wir bereit sein", sagte der deutsche Coach vor dem Wiedersehen mit seinem ehemaligen Arbeitgeber Ghana.

Im vierten Anlauf will der 70 Jahre alte Kölner mit der Unterstützung der Bundesliga-Profis Thimothee Atouba (HSV), Joel Eppalle (VfL Bochum), Mohamadou Idrissou (SC Freiburg) endlich Afrika-Meister werden. Im zweiten Halbfinale kommt es zur Neuauflage des Endspiels von 2006 zwischen Titelverteidiger Ägypten und der Elfenbeinküste mit den Bundesliga-Legionären Boubacar Sanogo (Werder Bremen) und Arthur Boka (VfB Stuttgart).