Afrika-Cup als Schaufenster der Stars

SID
Fußball, Afrika Cup, Drogba
© Getty

Accra/Hamburg - Der 26. Afrika Cup in Ghana wird zum Schaufenster der Top-Stars. Wenn am 20. Januar in der Hauptstadt Accra Ghanas Black Stars und Geheimtipp Guinea das Eröffnungsspiel bestreiten, blickt die Fußball-Welt gebannt auf den Schwarzen Kontinent.

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Europas Spitzen-Klubs tun dies eher mit gemischten Gefühlen, müssen sie doch in einer wichtigen Phase der Saison drei Wochen lang auf zahlreiche Leistungsträger verzichten.

Mehr als 100 in Europa beschäftigte Profis, darunter Stars wie Didier Drogba, Samuel Eto'o oder Kolo Toure kommen bei dem Turnier bis zum 10. Februar zum Einsatz. Mit 43 Spielern stellt die französische Ligue 1 den Löwenanteil, die Bundesliga ist mit zwölf Akteuren vertreten. Alle Spiele des Turniers werden live vom Sender "Eurosport" übertragen.

Man spürt die Euphorie 

Die Black Stars aus Ghana, die vor zwei Jahren bei der WM in Deutschland als bestes afrikanisches Team bis ins Achtelfinale vorgedrungen waren, wollen den Heimvorteil nutzen und mit dem fünften kontinentalen Titel mit Rekordgewinner Ägypten gleichziehen.

"Man spürt sofort die Euphorie und die damit verbundene Verpflichtung: Für uns zählt hier nur der Sieg", sagte der Leverkusener Bundesliga-Profi Hans Sarpei nach der Ankunft in seinem Heimatland dem "Kicker". Auch sein Teamkollege Sulley Muntari vom FC Portsmouth sehnt den ersten Anpfiff herbei: "Ich kann es kaum erwarten, auf den Rasen zu laufen und mein Land zu vertreten. Das bedeutet für mich alles."

Ägypten gilt als Favorit 

Die in der FIFA-Weltrangliste bestplatzierten Teams Nigeria mit Ex-Bundestrainer Berti Vogts, Kamerun mit dem Deutschen Otto Pfister auf der Bank sowie die Elfenbeinküste, aber auch Gastgeber Ghana und Titelverteidiger Ägypten gelten als Favoriten auf den Titel.

In Chelsea-Stürmer Didier Drogba, der gerade von einer Knieverletzung genesen ist, verfügt die Elfenbeinküste über einen herausragenden Angreifer.

Der Torschützenkönig der englischen Premier League 2007 hatte sein Team vor zwei Jahren ins Afrika-Cup-Finale geführt. Auch Samuel Eto'o war lange verletzt, meldete sich aber mit sechs Toren in den letzten sieben Spielen für den FC Barcelona eindrucksvoll zurück.

Es wird ein Fußball-Fest 

In Boubacar Sanogo, Arthur Boka (beide Elfenbeinküste), Mohamed Zidan (Ägypten), Hans Sarpei, den Kamerunern Joel Epalle, Thimothee Atouba und Mohamadou Idrissou, Collin Benjamin (Namibia), Sibusiso Zuma und Rowen Fernandez (Südafrika), Karim Haggui und Jaouhar Mnari (Tunesien) ist gleich ein Dutzend Bundesliga-Profis in Ghana am Ball, während in Deutschland die Bundesliga-Rückrunde beginnt.

Der traditionelle Termin des Turniers zu Jahresbeginn ist den Europäern seit jeher ein Dorn im Auge. Doch Issa Hayatou, Präsident des Kontinentalverbandes (CAF), denkt nicht daran nachzugeben.

"Wir werden uns den Launen der Klubbosse nicht beugen. So lange ich Präsident der CAF bin, wird der Termin für Afrikas größtes Fußball-Fest unverändert bleiben", sagte der Funktionär aus Kamerun. Die 16 Mannschaften treten in vier Gruppen mit den Spielorten Accra, Sekondi-Takoradi, Kumasi und Tamale an. Die beiden bestplatzierten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale.