Hinkel macht Watzke wütend

Von SPOX
Andreas Hinkel, FC Sevilla
© DPA

München - Wer BVB-Boss Hans-Joachim Watzke in diesen Tagen über den Weg läuft, sollte ihn nicht mit dem Namen Andreas Hinkel konfrontieren. Es besteht akute Explosionsgefahr.

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Der frühere Stuttgarter hat sich mit der Bekanntgabe seines sofortigen Wechsels vom FC Sevilla zu Celtic Glasgow bei der Dortmunder Vereinsführung ganz oben auf die Liste der Persona non grata gesetzt.

Der BVB hatte den Hinkel-Transfer schon unter Dach und Fach gewähnt. Schließlich war man sich mit dem 25-Jährigen einig geworden und auch der Ablöse-Poker mit Sevilla schien vor einem erfolgreichen Abschluss zu stehen.

Problem: Die Einigung zwischen Hinkel und dem BVB war nur mündlicher Natur. Im knallharten Profigeschäft nichts wert. Hinkel, der in Sevilla zum ausdauernden Bankdrücker wurde und laut Berater unbedingt in die Bundesliga zurück wollte, entschied sich um.

Watzke will den Namen Hinkel nicht mehr hören

Zum Ärger Watzkes: "Das Verhalten ist nicht nachvollziehbar, es lohnt sich eigentlich gar nicht im Nachhinein darüber zu reden. Ich will den Namen Hinkel nicht mehr benutzen."

"Über den Charakter eines Spielers sagt das doch alles", hatte schon Sportdirektor Michael Zorc gepoltert. Starker Tobak.

Hinkel bestätigte, dass er sich bereits einem Medizincheck beim schottischen Meister unterzogen hat. Die Transfersumme soll Medienberichten zufolge bei rund 2,8 Millionen Euro (2,1 Millionen Pfund) liegen. Bei Celtic könnte der 17-malige Nationalspieler bereits am 2. Januar im Derby gegen die Rangers auf dem Platz stehen.

"Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Alles hier ist gut: Der Verein, die Spielerkollegen, die Mannschaft. Aber es ist nicht gut, ständig auf der Bank zu sitzen. Ich muss spielen", erklärte Hinkel.   

Nicht der erste geplatzte Wechsel 

Ob es nun die Charakterschwäche eines Spielers ist, bei Celtic sind die Verdienstmöglichkeiten um einiges höher als bei der Borussia, oder einfach fehlendes Verhandlungsgeschick des BVB, bleibt offen.

Offensichtlich ist allerdings, dass es nicht der erste geplante Wechsel ist, der den Dortmundern misslungen ist.

Vor der Saison war bereits der tschechische Innenverteidiger David Rozehnal zu Newcastle United abgesprungen. Ebenfalls nach einer bereits erzielten Einigung. Auch Marcelinho zog ein anderes Angebot, jenes des VfL Wolfsburg, vor.

Watzke und der Rest der BVB-Spitze kann nur hoffen, dass wenigstens die Verpflichtung von Nationaltorwart Jens Lehmann auch tatsächlich klappt und nicht in letzter Sekunde ein Konkurrent den 38-Jährigen wegschnappt.

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