Bester Theologiestudent der Welt

Von SPOX
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© Getty

München - Eine allzu große Überraschung ist es ohnehin nicht mehr: Milan-Star Kaka wird Weltfußballer des Jahres. Das jedenfalls berichtet die italienische Sportzeitung "Gazzetta dello Sport".

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Die Verleihung findet offiziell erst am Sonntag, den 17. Dezember in Zürich statt, und bis dahin sollte der Preisträger eigentlich geheim bleiben.

Allerdings verplapperte sich wohl nun ein Funktionär des AC Mailand gegenüber italienischen Medien und erzählte von Kakas Reiseplänen an besagtem Sonntag: In die Schweiz soll es gehen - nach Zürich. Und dort soll der Brasilianer von der FIFA zum Nachfolger von Fabian Cannavaro gekürt werden.

Obwohl Kaka nach seiner überragenden letzten Saison einhellig als Favorit auf den Titel "Weltfußballer des Jahres" galt, stand das FIFA-Gremium in den letzten Wochen häufig in der Kritik, weil auf der Liste der Nominierten so prominente Namen wie Francesco Totti oder Zlatan Ibrahimovic fehlten.

Und noch ein Titel für Kaka

Bereits am kommenden Sonntag findet auch die Verleihung des "Ballon d'or" vom Magazin "France Football" in Paris statt. Der Goldene Ball ist eine der begehrtesten Individual-Auszeichnungen im internationalen Fußball.

Und laut "Gazzetta dello Sport" soll auch dieser Preis an Kaka gehen. Der 25-Jährige wäre damit erst der zehnte Spieler in der Geschichte des Fußballs, der dieses Double gewinnen kann.

"Ich bin mir bewusst, dass ich zu den besten gehöre, aber ich habe längst noch nicht mein gesamtes Potential ausgeschöpft", kommentierte der Brasilianer selbst die mögliche Flut an Auszeichnungen.

"Ich bin erst 25 und habe noch viel Spielraum nach oben", so Kaka weiter - klingt fast wie eine Drohung an die Konkurrenz.

"Theologie studieren und Bibelkenntnisse vertiefen"

Doch trotz seines jungen Alters: Der streng gläubige Mittelfeldstar macht sich bereits intensiv Gedanken über die Zeit nach seiner Karriere als Fußballer. "Ich würde später gerne evangelischer Pastor werden", sagte Kaka der italienischen Ausgabe der "GQ".

"Es wird ein schwieriger Weg: Ich muss Theologie studieren und meine Bibelkenntnisse weiter vertiefen. Aber ich möchte den Menschen von heute die alten Texte der Bibel näher bringen", so der Brasilianer weiter.

Ein ziemlich ausgeprägtes Sendungsbewusstsein legt Kaka da an den Tag. Sein Kollege beim AC Mailand Andrea Pirlo kann davon nur träumen. Der italienische Weltmeister gehört zwar zweifellos auch zu den besten Fußballern der Welt - einen Goldenen Ball wird er nach eigener Einschätzung jedoch nie gewinnen.

Das deprimierte Pferd

"Von so einer Auszeichnung habe ich schon als Kind geträumt. Aber ich weiß auch, dass ich nicht unbedingt ein großer Charismatiker bin", sagte Pirlo am Wochenende. "Das hilft mir in Sachen Ehrungen nicht wirklich weiter, aber so bin ich nun mal. Ich verbringe lieber Zeit mit der Familie als vor der Kamera", so der 28-Jährige weiter.

In der Tat wirkt Pirlo auch auf dem Platz nicht eben wie Mann von Welt - trotz überragender fußballerischer Fähigkeiten. Die italienische "Repubblica" verglich seine Ausstrahlung während des Spiels recht blumig mit der eines "deprimierten Pferdes".

Etwas schmeichelhafter formulierte es sein ehemaliger Trainer Marcello Lippi: "Er ist ein stiller Anführer - Pirlo spricht mit den Beinen."