Beckham verpasst mit Galaxy Playoffs

SID
david beckham
© Getty

Boston - Ausgerechnet ein früherer Klub-Kollege hat die erste Saison für David Beckham in der amerikanischen Liga MLS vorzeitig beendet.

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John Thorrington schoss im letzten Spiel der regulären Saison das 1:0-Siegtor für Chicago Fire über Los Angeles Galaxy und den Beckham-Club damit aus den Playoffs. Dank des Treffers des 28-Jährigen (93. Minute) erreichte Chicago als achtes und letztes Team die beginnende Ko-Runde.

Thorrington spielte von 1997 bis 1999 im Reserve-Team von Manchester United, während Beckham zu jener Zeit der ManU-Superstar war und die Mannschaft 1999 zum Triple führte. Für Becks heißt es nun Pause statt Playoffs.

Nur fünf Einsätze für Becks

Denn durch die erste Niederlage nach sechs Spielen verpasste der 32-Jährige mit seinem kalifornischen Klub die entscheidende Meisterschafts-Phase. "Wir hatten eine gute Serie, aber den schwachen Saisonstart konnten wir nicht mehr wettmachen. Wir müssen einfach kontinuierlich Spiele gewinnen und nicht erst zum Ende der Saison", sagte Beckham, der in Minute 58 eingewechselt wurde.

Wegen einer Knöchelblessur und einer schweren Innenbanddehnung im Knie konnte der teuerste Import der US-Sportgeschichte nur fünf Punktspiele bestreiten und in seinen 252 Minuten auf dem Rasen nie die hohen Erwartungen erfüllen. "Für mich war es frustrierend, da ich nicht bei jedem Auswärtsspiel dabei sein konnte. Aber das wird sich nächstes Jahr ändern - hoffe ich", sagte Beckham.

Zuschauerschnitt verdoppelt

Seine Verpflichtung war dennoch ein Glücksfall für den US-Fußball: So sahen im Schnitt 37.659 Fans Beckhams Ballkünste. Normalerweise kommen zu den MLS-Spielen nicht mal halb so viele Fans. "Wir haben die Begeisterung entfacht, die die Liga haben wollte und die Stadien gefüllt, von dieser Seite her war es ein Erfolg", betrachtet Becks zumindest diesen Teil seiner fünfjährigen US-Mission als gelungen.

Neben ihm spielen seit dieser Saison weitere namhafte Kicker in Amerika. Der FC Dallas verpflichtete Brasiliens Ex-Weltmeister Denilson. Chicago Fire sicherte sich die Torjäger-Qualitäten von Paulo Wanchope aus Costa Rica. Und in Abel Xavier aus Portugal hat Beckham einen erfahrenen Mitstreiter im Team.

Treffsicherer Ex-Kölner

Xavier ist einer von elf Akteuren, die in Deutschland gespielt haben. Die bekanntesten sind Claudio Reyna, Frankie Hejduk und Landon Donovan. Der erfolgreichste Ex-Bundesligaspieler ist Luciano Emilio. Der Brasilianer stürmte zwischen 1997 und 2000 für den 1. FC Köln und Alemannia Aachen, war dort aber längst nicht so erfolgreich wie nun für D.C. United in Washington. Mit 20 Treffern war Emilio der Top-Torjäger und somit maßgeblich daran beteiligt, dass United das beste Vorrunden-Team ist.

Für die größte Überraschung sorgte Chivas USA. Der vor drei Jahren gegründete Ableger des mexikanischen Mutterklubs Chivas Guadalajara wurde Zweiter der regulären Saison. Der Verein für die kleinen Leute hat sich im Schatten der Beckham-Begeisterung bei Stadtrivale Galaxy zum Meisterschafts-Favoriten entwickelt.

Cobi Jones hängt Schuhe an den Nagel

Freizeit statt Fußball heißt es hingegen für Cobi Jones. Der 37-Jährige von L.A. Galaxy hat mit dem 0:1 in Chicago seine Karriere beendet. "Ich trete trotzdem zufrieden ab", meinte der Stürmer. Mit Jones verliert die Liga ihren treuesten Akteur. Seit dem MLS-Start 1996 hat er nur für Galaxy gestürmt und auch das erste Tor für Los Angeles erzielt.

Mit 350 Partien und 76 Treffern ist Jones ebenso Rekordhalter für Galaxy wie mit seinen 164 Länderspielen für die USA. "Wir müssen ihm alle danken für das, was er für die Liga getan hat", betonte Chicagos Verteidiger C.J. Brown. "Er war der Beckham der USA, er ist unglaublich."