Top-Angriff gegen spielstarke Beton-Abwehr

Von Christian Bernhard
Roma, Juventus, Buffon, Totti
© Getty

München - Sprechen Sie Roma-Fans besser nicht auf den 19. November 2005 an. Diesen Tag würden die Romanisti am liebsten aus dem Kalender streichen. 

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Juventus Turin überrollte damals die Hauptstädter mit 4:1. Und das auch noch im römischen Stadio Olimpico. Die Stützen der Juve hießen Cannavaro, Thuram, Zambrotta, Viera, Emerson und Ibrahimovic.

Diese Zeiten sind vorbei. Die sechs oben genannten Spieler spielen mittlerweile nicht mehr bei Juve. Warum? Am besten bei Luciano Moggi nachfragen.

Fünf Spiele, fünf Siege, null Gegentore

Für Sonntag haben sich die Vorzeichen gedreht. Totti und Co. haben nämlich einen perfekten Saisonstart hingelegt. In fünf Saisonspielen gab es fünf Siege und keinen einzigen Gegentreffer.

Noch beeindruckender ist aber die Art und Weise, wie die Römer gespielt haben. Gut gespielt haben sie schon in der vergangenen Saison, doch jetzt scheint Trainer Luciano Spalletti eine Symbiose zwischen schönem Spiel und Ergebnisorientiertheit gefunden zu haben.

"Die Roma spielt momentan neben Arsenal und Barcelona den schönsten Fußball Europas", schmiert Juve-Trainer Claudio Ranieri seinem Gegenüber auch gleich kräftig Honig um den Mund.

Rechte Seite bereitet Ranieri Sorgen

Ranieri hat aber auch noch andere Probleme. Bei seinem Team brennt es besonders auf der rechten Seite. Camoranesi und Grygera sind verletzt, Zebina gesperrt und Nocerino wurde Anfang der Woche von einem Auto angefahren. Der Ex-Bayer Brazzo Salihamidzic wird deshalb im rechten Mittelfeld auflaufen.

Die Hoffnungen des Rekordmeisters liegen vor allem auf den Schultern von Alessandro Del Piero. Der Juve-Kapitän hat schon neunmal gegen die Hauptstädter getroffen und möchte am Sonntag die Zweistelligkeit erreichen.

Roma-Angriff wirbelt kräftig

Wie auch so oft in den letzten Jahren treffen in Rom der beste Sturm auf die beste Abwehr der Liga. Mit einem kleinen Unterschied: Diesmal hat die Roma noch kein einziges Tor kassiert und Juve kommt mit der Empfehlung von acht Toren in drei Spielen ins Stadio Olimpico. Die Jahre davor war es meist anders rum.

Allerdings blieb das Turiner Sturmduo Del Piero/Trezeguet im letzten Spiel gegen Udine erstmals ohne Treffer. Mehr als zwei Pfostentreffer von Kapitän Del Piero sprangen bei der 0:1-Heimniederlage nicht heraus.

Der Roma-Angriff um Dreh- und Angelpunkt Francesco Totti hat hingegen in allen fünf Saisonbegegnungen die Gegner schwindlig gespielt. Die offensiven Mittelfeldmänner Giuly, Mancini, Perrotta, Taddei oder Vucinic sind äußerst schwer auszurechnen und ergänzen sich perfekt mit Totti als einziger Spitze. 

Mexes: "Nedved geht mir auf die Eier"

Für Zündstoff ist am Sonntag allemal gesorgt. Dafür zeichneten Philippe Mexes und Pavel Nedved verantwortlich.

Der französische Verteidiger hatte vor einem Monat auf einer Pressekonferenz sehr direkt verkündet, dass ihm "Nedved auf die Eier" gehe. Im Vorfeld des Sonntagsspiels ruderte Mexes zurück. Zumindest halbwegs. "Es tut mit leid, dass so gesagt zu haben. Auch wenn es stimmt..."

Der 4. Spieltag im Überblick: In Genua steigt das erste Derby

Udinese Calcio - Reggina Calcio 2:0
AC Mailand - FC Parma 1:1
Atalanta Bergamo - Lazio Rom
US Cagliari - US Palermo
Catania Calcio - AC Florenz
FC Empoli - SSC Neapel
AS Livorno - Inter Mailand
AS Rom - Juventus Turin
FC Turin - AC Siena (alle Sonntag, 15 Uhr)
Sampdoria Genua - FC Genua (Sonntag, 20.30 Uhr)