Ein Fingerzeig des Meisters

Von dpa
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© Getty

Rom - Meister Inter Mailand ist in Italien wieder einsame Spitze. Mit einem 4:1-Sieg im Spitzenspiel beim AS Rom (11 Punkte) überrollten die Mailänder (14) ihren Titelrivalen und eroberten am sechsten Spieltag der Serie A die alleinige Tabellenführung.

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"Wenn wir so spielen, sind wir stärker als alle anderen", meinte Inters Co-Trainer Sinisa Mihajlovic. Nach dem Platzverweis von Ludovic Giuly in der 28. Minute hatten die Gastgeber im ausverkauften Olympiastadion gegen Inter in Unterzahl keine Chance mehr.

Während Inter feierte, setzte Stadtrivale Milan seine Talfahrt in der Liga fort. Der Champions League-Sieger (7) kam zu Hause gegen Catania nicht über ein 1:1 hinaus und liegt als Tabellenelfter weit hinter den Erwartungen. Der anvisierte Titel rückt in immer weitere Ferne.

Dagegen rückte Juventus Turin durch einen 1:0-Erfolg im Stadtderby gegen den AC Turin auf Platz zwei nach vorne. David Trezequet traf quasi mit dem Schlusspfiff zum fünften Saisonsieg für die "alte Dame".

Teuerster Trainer mit glücklichem Händchen 

Inter-Präsident Massimo Moratti bejubelte derweil den "sehr wichtigen Sieg" auf dem Weg zur Titelverteidigung und reihte Chef-Trainer Roberto Mancini in die "absolute Elite der Trainerzunft" ein.

Tatsächlich gelang dem mit fünf Millionen Euro pro Saison bestbezahlten Coach der Serie A in Rom ein Meisterstück: Erst überraschte er mit einer taktischen Umstellung, dann bewies er bei der Einwechslung von Julio Ricardo Cruz und Hernan Crespo ein glückliches Händchen.

Alle Stürmer treffen 

Kaum auf dem Platz schossen die beiden Stürmer Inter zum Sieg. Innerhalb von nur drei Minuten schlugen Crespo (57.) und Cruz (60.) zum 2:1 und 3:1 für Inter zu. Ivan Cordoba setzte in der 68. Minute den Schlusspunkt unter Inters Gala-Vorstellung.

Vor dem Doppelschlag durch Cruz und Crespo hatte Roms Simone Perrotta in der 53. Minute Inters Führungstreffer durch den Schweden Zlatan Ibrahimovic (29.) ausgeglichen.

Platzverweis als Knackpunkt

"Giulys Platzverweis aber hat uns zu stark geschwächt", meinte Roms Trainer Luciano Spalletti. Giuly hatte in der 28. Minute Ibrahimovics Kopfball auf der Torlinie mit der Hand pariert und dafür Rot gesehen. Den anschließenden Elfmeter verwandelte Ibrahimovic selbst.

Die zuletzt kritisierten Mailänder spürten nach dem Triumph in Rom große Genugtuung. "Heute haben wir euch das echte Inter gezeigt", sagte Cruz. Roma-Coach Spalletti appellierte derweil an den Stolz seiner Mannschaft. "Sicher war dies eine bittere Enttäuschung, aber jetzt müssen wir reagieren", forderte er.

Rom fehlte noch die Abgebrühtheit eines echten Top-Teams. "Manchmal muss man mehr aufpassen und darf sich nicht von der Leidenschaft mitreißen lassen", mahnte Spalletti.

Neapel fällt zurück

Als Tabellenvierter bleibt Rom Inter aber auf den Fersen, auch wenn der AC Florenz (12) am Samstag durch einen 3:0-Sieg in Livorno auf Platz zwei vorbeiziehen konnte.

Aufsteiger SSC Neapel fiel durch ein 1:2 zu Hause vor leeren Rängen gegen den FC Genua (10) auf Rang fünf zurück.

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