US-Team steht im WM-Finale

Von Daniel Börlein / Norbert Pangerl
Frankreich und die USA lieferten sich ein packendes Duell um den Finaleinzug
© Getty

Die USA steht bei der Weltmeisterschaft in Deutschland im Finale. Das Team von Trainerin Pia Sundhage bezwang Frankreich mit 3:1 (1:0). Es ist der dritte Finaleinzug der US-Girls bei einer Weltmeisterschaft. 1991 und 1999 gewann die USA das Turnier.

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Vor 30.000 Zuschauern in der Gladbacher WM-Arena brachte Lauren Cheney die USA zunächst in Führung (9.), ehe Sonia Bompastor kurz nach der Pause ausglich (55.).

Abby Wambach erzielte die abermalige Führung für das US-Team (79.) und Alex Morgan besorgte schließlich den 3:1-Endstand (82.).

Im Finale am Sonntag in Frankfurt trifft die USA nun auf Japan, das sich gegen Schweden durchsetzte.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Frankreich kehrt Sapowicz nach Rot-Sperre wieder ins Tor zurück, Meilleroux spielt an Stelle von Viguier. Das US-Team muss auf die gesperrte Buehler verzichten. Für sie spielt Sauerbrunn.

9., 0:1, Cheney: O'Reilly setzt sich über links klasse durch und flankt halbhoch zur Mitte. Dort spitzelt Cheney die Kugel an Keeperin Sapowicz vorbei ins lange Eck.

30.: Riesen-Chance für Frankreich! Wunderbarer Ball von Necib in die Gasse. Thiney scheitert freistehend an der glänzend reagierenden Solo.

33.: Freistoß von links für Frankreich. Kurz ausgeführt. Vom linken Sechzehnereck zieht Bompastor ab, trifft aber nur die Latte!

38.: Riesen-Gelegenheit für Wambach. Flanke auf den zweiten Pfosten, Sapowicz schaut nur hinterher, doch für Wambach ist der Winkel zu spitz. Die US-Stürmerin köpft parallel zur Torlinie am Tor vorbei.

55., 1:1, Bompastor: Bompastor flankt von links auf Abily, die den Ball aber nicht mehr berührt. Solo ist für einen Moment irritiert und der Ball schlägt im langen Eck ein.

79., 1:2, Wambach: Ecke von rechts für die USA, auf den zweiten Pfosten geschlagen. Dort steigt Wambach am höchsten und köpft ein. Drittes Turniertor.

82., 1:3, Morgan: Schneller Ball in die Spitze auf die eingewechselte Morgan, die auf und davon ist und die Kugel über Sapowicz hinweg ins Tor chippt.

Fazit: Beide Teams lieferten sich einen packenden Fight mit vielen Highlights. Am Ende gewann das US-Team dank der besseren Chancenverwertung verdient.

Der Star des Spiels: Abby Wambach. Die US-Angreiferin war einmal mehr ein Vorbild an Engagement und Willen. Wambach war viel unterwegs, kämpfte aufopferungsvoll und trieb ihr Team immer wieder an. Zudem gelang ihr das wichtige 2:1, bei dem sie bewies, warum sie derzeit als weltbeste Kopfballspielerin gilt.

Der Flop des Spiels: Marie-Laure Delie. Die Französin ging zwar durch eine Oberschenkelverletzung gehandicapt in die Partie, als Entschuldigung für die schwache Leistung darf das allerdings nichts gelten. Während hinter ihr Necib, Thiney und Abily mächtig Dampf machen, wirkte Delie wie ein Fremdkörper. Musste folgerichtig zur Pause in der Kabine bleiben. Einen schwachen Tag erwischte auch Keeperin Berangere Sapowicz.

Die Schiedsrichterin: Kirsi Heikkinen. Die Finnin hatte wenig zu tun und deshalb auch kaum Probleme mit der Partie. Im Gegensatz zum deutschen Spiel gegen Frankreich, das Heikkinen ebenfalls pfiff, ging sie dieses Mal auch mit Karten sparsamer um.

Analyse: Beide Teams brauchten nicht lange, um ins Spiel zu kommen. Das Kommando übernahmen allerdings zunächst nur die USA. Die Sundhage-Elf überbrückte immer wieder schnell das Mittelfeld und kam dadurch häufig in gute Abschlusspositionen. Die Führung durch Cheney war deshalb auch verdient.

Nach 25 Minuten kam Frankreich, angetrieben von der starken Necib, besser ins Spiel und auch zu guten Gelegenheiten. Allerdings scheiterten die Französinnen entweder an US-Keeperin Solo oder am Aluminium. Weil auch die USA weiter den Vorwärtsgang einschlug, entwickelte sich eine interessante und packende Partie.

Nach der Pause diktierte zunächst Frankreich das Spiel. Die Bini-Elf setzte die USA früh unter Druck und eroberte dadurch viele Bälle schon in der gegnerischen Hälfte. Auch wenn der Ausgleich recht glücklich zustande kam, war er dennoch vollauf verdient. Auch danach kontrollierte Frankreich die Begegnung, die USA tat sich dagegen schwer, den Ball in den eigenen Reihen zu halten.

15 Minuten vor dem Ende ging Frankreich ein bisschen vom Gas - und prompt schlug die USA zu. Zunächst traf Wambach nach einer Ecke, ehe Morgan nur drei Minuten später den Deckel drauf machte und das US-Team so ins Finale schoss.

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