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Mainz fehlt ein Tor und scheidet aus

Der 1. FSV Mainz 05 ist vorzeitig aus der Europa League ausgeschieden
© getty

Der 1. FSV Mainz 05 ist vorzeitig aus der Europa League ausgeschieden. Beim AS St. Etienne kam die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt am 5. Spieltag der Gruppenphase nicht über ein 0:0 hinaus und hat bei weiterhin drei Zählern Rückstand den direkten Vergleich mit den zweitplatzierten Franzosen verloren.

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Vor 24.500 Zuschauern im Stade Geoffroy-Guichard begannen die Hausherren besser, große Torgelegenheiten blieben aber aus. Im zweiten Abschnitt fand Mainz besser in die Partie und kam zu guten Offensivszenen, die Torabschlüsse gerieten jedoch allesamt zu harmlos.

Erstmals unter Martin Schmidt bleibt Mainz damit wettbewerbsübergreifend in sechs Auswärtsspielen sieglos (zwei Remis, vier Niederlagen).

Der französische Rekordmeister bleibt dagegen im neunten Europapokalspiel in dieser Saison ungeschlagen (vier Siege, fünf Remis) - das gelang Saint-Etienne noch nie innerhalb einer Spielzeit.

Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer Mainz 05): "Es war mehr drin, weil wir eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt haben. Wir waren richtig zwingend, da hatten wir vier, fünf Halbchancen und hätten in Führung gehen müssen. Wir waren nah dran, aber die letzte Präzision hat gefehlt. Normalerweise müsste man mit dem 0:0 bei so einem starken Gegner zufrieden sein, aber da wir nun ausgeschieden sind, ist es bitter. Das Abschneiden in der Gruppe gibt uns Mut. Die Mannschaft hat an Erfahrung und Überzeugung gewonnen. Davon können wir auch in der Bundesliga zehren."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei St. Etienne gibt es vier Änderungen im Vergleich zum 0:1 gegen EL-Mitstreiter Nizza. Monnet-Paquet, Pogba, Polomat und Tannane spielen für Lacroix, Malcuit, Mbengue (alle Bank) und Söderlund (nicht im Kader).

Auch Mainz tauscht nach dem 4:2-Sieg gegen Freiburg vier Mal aus. Balogun, Bussmann, Öztunali und Ramalho spielen für Bungert, Donati, Frei und De Blasis (alle Bank). Ramalho gibt sein Startelf-Debüt in Pflichtspielen für den FSV.

8.: Ein langer Ball von Bungert findet Malli 20 Meter links vor dem Tor. Malli versucht es mit links, hätte aber lieber den mitgelaufenen Öztunali bedient, der rechts relativ frei stand.

12.: Brosinski bringt eine flache Hereingabe von rechts in den Strafraum. Pogba blockt ab, Öztunali kommt an den Rebound, verzieht aber deutlich rechts neben den Kasten.

15.: Roux vernascht am rechten Strafraumeck Bussmann und passt zu Tannane. Der nimmt den Ball direkt, Lössl ist aber da.

43.: Malli bedient Cordoba zentral vor dem Strafraum, der Stürmer wird dann kurz vor Linie von Perrin gefällt. Malli zimmert die Kugel Richtung rechtes Kreuzeck, doch Ruffier reißt beide Pranken nach oben und rettet.

47.: Nach einer Flanke von Brosinski von rechts klärt St. Etienne quer durch den Strafraum auf den Fuß von Malli. Der Mainzer zieht direkt mit dem Innenrist aus 20 Metern ab. Der gefährliche Schuss wird am Elfmeterpunkt von Pogba geblockt.

51.: Öztunali tankt sich mit Tempo in den Strafraum und spielt eine flache Hereingabe auf Höhe des Fünfmeterraums. Der Ball wird gefährlich aufs Tor abgefälscht, Ruffier reagiert mit einer tollen Fußabwehr.

53.: Malli mit einem tollen Seitenwechsel von links nach rechts. Öztunali empfängt den Ball acht Meter vor dem Tor. Seinen Gegenspieler lässt der Außenspieler stehen, zieht nach innen und schießt mit links halbhoch aufs Tor. Ruffier ist da.

73.: Onisowo kommt von links in den Strafraum, sein Abschluss wird abgefälscht und fällt als Bogenlampe auf den Kopf von Cordoba, der fünf Meter vor dem Tor keinen Druck hinter das Leder bringt.

75.: Onisiwo nimmt den Ball mit der Brust im Strafraum an. 15 Meter vor dem Tor zieht er nach innen und schießt mit rechts auf das rechte Eck - knapp vorbei.

82.: Aus dem Mittelfeld geht Tannane mit viel Tempo in den Strafraum. Er taucht rechts acht Meter vor dem Tor alleine vor Lössl auf und schiebt das Leder an den linken Pfosten.

Fazit: Mainz brauchte eine Weile, um gegen die früh störenden Hausherren ins Spiel zu finden. In Halbzeit zwei gelang eine klare Leistungssteigerung, nur der Siegtreffer fiel nicht. Angesichts des späten Pfostentreffers der Gastgeber ein letztlich gerechtes Remis.

Der Star des Spiels: Karim Onisiwo. Brachte den meisten Offensivschwung ins Mainzer Spiel und drehte gerade gegen Ende enorm auf. Gewann die Mehrzahl seiner direkten Duelle und schoss vier Mal innerhalb des Strafraums aufs Tor.

Der Flop des Spiels: Nolan Roux. Startete gut in die Partie, fiel mit zunehmender Spieldauer aber deutlich ab und konnte sich bei seinen wenigen Ballaktionen kaum einmal durchsetzen. Dies drückte sich auch in einer verheerenden Passquote aus.

Der Schiedsrichter: Bas Nijhuis. Der Niederländer ist für seine rigorose Spielleitung bekannt und änderte daran auch in Frankreich nichts. Lag bei der einen oder anderen Zweikampfbewertung daneben, wenn auch die persönlichen Strafen weitestgehend in Ordnung waren.

Das fiel auf:

  • Teils zerfahrene und unstrukturierte erste 45 Minuten, in denen sich beide Teams viele Fehler leisteten und sich deshalb jeweils Umschaltmöglichkeiten ergaben. Mainz suchte vor allem nach Spielverlagerungen auf die Flügel den Weg nach vorne, tat sich im Angriffsdrittel bei den letzten Pässen aber schwer mit der nötigen Präzision und Übersicht.
  • Die Hausherren agierten aus einem 3-4-3 heraus und schafften es durch die Dribbelstärke der Offensivspieler häufig, in den Strafraum einzutauchen und den FSV nach hinten zu drängen. Auch das Gegenpressing der Franzosen funktionierte einige Male hervorragend, St. Etienne ging sehr robust im Zweikampf zu Werke. Mainz hatte immer wieder Schwierigkeiten, sich mit Ruhe am Ball spielerisch daraus zu befreien.
  • Mainz unmittelbar nach der Pause deutlich besser im Spiel und mit höherer Intensität, auch in den Zweikämpfen. St. Etienne gab in dieser Phase den Ballbesitz zu leicht her und schaffte es kaum noch, für Entlastung zu sorgen.
  • Das Problem des FSV: Wenngleich die Struktur und Dynamik im Ballbesitzspiel stimmten, sprangen kaum wirklich hochkarätige Chancen heraus - auch weil die Franzosen stabil blieben und sich immer wieder noch dazwischen warfen.

AS St. Etienne - 1. FSV Mainz 05: Die Statistik zum Spiel