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BVB spielt Tottenham an die Wand

Das Tor zum 1:0: Pierre-Emerick Aubameyang köpft sehenswert ein
© getty

Borussia Dortmund hat das 100. Spiel von Mauricio Pochettino als Trainer von Tottenham Hotspur gehörig vermasselt. Der BVB gewann das Achtelfinal-Hinspiel der Europa League nach einer überzeugenden Vorstellung klar mit 3:0 (1:0). Das Rückspiel an der White Hart Lane findet am kommenden Donnerstag, 17. März, statt.

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Vor 65.848 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park ging der BVB nach einer halben Stunde durch Pierre-Emerick Aubameyang in Führung. Marco Reus markierte nach 61 Minuten das 2:0.

Nur neun Minuten später legte Reus den dritten Treffer nach.

Aubameyang erzielte im 38. Pflichtspiel sein 33. Tor in dieser Saison.

Reaktionen:

Thomas Tuchel (Trainer BVB): "Ich bin sehr zufrieden, wie mutig wir verteidigt haben. Wir haben immer mehr Sicherheit im Passspiel gehabt. Nach der Pause waren wir komplett dominant und haben Tottenham in die eigene Hälfte gedrängt. Mit dieser Entschlossenheit haben wir diesem Spiel unseren Stempel aufgedrückt."

Michael Zorc (Sportdirektor BVB): "Wir haben sehr, sehr gut gespielt, die Partie komplett dominiert und nur ein, zwei Schüsse im ganzen Spiel zugelassen. Vielleicht hätten wir bei konsequenter Chancenauswertung sogar noch ein Tor mehr erzielen können. Aber insgesamt ist es eine sehr gute Ausgangslage für das Rückspiel. Kompliment an die Truppe. Aber wir sind noch nicht durch, Tottenham wird sich im Rückspiel anders präsentieren."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Dortmund startet im Vergleich zum Bundesliga-Topspiel gegen die Bayern mit zwei Änderungen in der Startelf: Weidenfeller steht für Bürki im Tor und Castro rückt für Gündogan in die Startformation, der im Abschlusstraining einen Schlag auf den Fuß bekam und daher nicht im Kader steht.

Die Spurs beginnen im Vergleich zum letzten Liga-Spiel gegen Arsenal (2:2) mit sieben Änderungen und treten mit einer besseren B-Elf an: Son, Mason, Trippier, Chadli, Onomah, Carroll und Davies rücken neu in die Mannschaft. Kane, Lamela und Dembele sitzen draußen.

7.: Aubameyang spielt den Steilpass links in den Strafraum. Durm läuft im richtigen Moment ein, grätscht die Kugel dann aus zehn Metern an Keeper Lloris vorbei - aber auch knapp neben den rechten Pfosten.

11.: Aubameyang spielt links raus zu Schmelzer. Dessen Flanke landet mittig im Strafraum wieder bei Aubameyang, der zwischen Carroll und Davies positioniert volley aus zehn Metern knapp über die Latte schießt.

14.: Abseitstor durch Aubameyang! Der Stürmer staubt ab, nachdem Lloris den Ball nach einem wuchtigen Mkhitaryan-Schuss aus 20 Metern nach vorne abklatschen lässt. Doch im Moment des Schusses stand Aubameyang im Abseits.

30., 1:0, Aubameyang: Über Reus und Castro kommt der Ball nach links zu Schmelzer. Dessen Flanke verwertet Aubameyang aus acht Metern per Kopf gegen den zu spät kommenden Verteidiger Davies. Lloris kann den platziert ins rechte untere Eck fliegenden Ball nicht abwehren.

42.: Mkhitaryan und Piszczek kommen über rechts. Der Pole legt flach in die Mitte, doch Durms Schuss aus acht Metern wird vom im letzten Moment dazwischen grätschenden Mason zur Ecke abgefälscht.

51.: Mkhitaryan setzt Aubameyang mit einem starken Pass rechts im Strafraum in Szene. Dessen Abschluss aus zwölf Metern ist nicht platziert, der Ball rollt links am Tor vorbei. Kurz vor dem Überqueren der Linie drückt Castro aus sehr spitzem Winkel die Kugel noch ans Aluminium.

61., 2:0, Reus: Kurz ausgeführte Ecke des BVB. Castro flankt mit links ins Zentrum. Der eingewechselte Subotic köpft Richtung langer Pfosten. Dort haut Reus die Kugel aus spitzem Winkel und kurzer Distanz volley mit Wucht ins Tor.

70., 3:0, Reus: Dortmund nimmt über Weigl, Aubameyang und Castro die Spurs-Abwehr mit schnellem Direktspiel durchs Zentrum auseinander. Castro chippt den Ball dann von links zu Reus, der direkt links ins Tor abschließt.

Fazit: Hochverdienter Sieg der Dortmunder, die Tottenham 90 Minuten lang dominierten. Die Spurs enttäuschten auf ganzer Linie.

Der Star des Spiels: Hier könnten die sehr guten Mkhitaryan, Durm oder Weigl stehen, doch Marco Reus stach durch seine beiden Treffer noch einmal einen Tick mehr heraus. Gute Bewegungen in die Tiefe, stark im Anlaufen, torgefährlich und mit zwei tollen Abschlüssen. Reus steht nun bei 23 Torbeteiligungen in den 31 Pflichtspielen dieser Saison (18 Tore, 5 Assists).

Der Flop des Spiels: Ben Davies. Der Linksverteidiger lief pausenlos der Musik hinterher, kam bei Aubameyangs Kopfball vor dem 0:1 zu spät und setzte in der Offensive wie viele seiner Teamkollegen keinerlei Impulse. Gewann weniger als die Hälfte seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Cüneyt Cakir. Der Türke lag richtig, Aubameyangs Abseitstor nicht zu geben (14.) und Carroll nach dessen unabsichtlichen Tritt gegen Schmelzer nur mit Gelb zu verwarnen (35.). Diese Karte hätte allerdings auch Eriksen nach Foul an Mkhitaryan sehen müssen (53.). Beim Duell zwischen Bender und Son im Dortmunder Strafraum hätte sich der BVB über einen Elfmeterpfiff nicht beschweren dürfen (52.).

Das fiel auf:

  • Bärenstarke Vorstellung des BVB, nach Halbzeit eins verzeichneten die Gäste keine einzige Ballaktion im Strafraum der Dortmunder. Die Borussia über weite Strecken wieder mit dem taktischen Kniff, dass Durm gegen den Ball die Viererkette auffüllte und dann ein 5-3-2 entstand. Tottenham fand kaum Ruhe am Ball, da die Westfalen besonders im Zentrum stark pressten und die Kompaktheit hielten.
  • Dortmund legte seine Angriffe sehr breit an und kam vor allem über die linke Seite ins letzte Drittel. Die Hausherren befreiten sich stark aus den kleinteiligen Situationen im Zentrum und kombinierten dann über die Flügel nach vorne. Reus (links) und der wieder zentral agierende Mkhitaryan öffneten dort durch gute Läufe mehrfach die Räume für ihre Mitspieler. Die hoch stehenden Außenverteidiger der Spurs hatten enorme Schwierigkeiten, den Platz in ihrem Rücken zu verteidigen.
  • Der BVB beeindruckte auch durch die unterschiedlichen Tempi, die die Mannschaft ging. Mal zirkulierte der Ball mit Ruhe und Sicherheit durch die eigenen Reihen, mal - wie beispielhaft vor dem 3:0 - beschleunigten die Borussen mit schnellen Flachpässen in die Tiefe das Spiel. Die Spurs kamen mit diesen diversen Rhythmuswechseln überhaupt nicht zurecht, der Druck auf die Innenverteidiger geriet somit enorm hoch.
  • Die Spurs, die im zweiten Abschnitt in ihrem 4-2-3-1 tiefer standen, lieferten über 90 Minuten eine ganz schwache Vorstellung ab. Dortmund fand bei seinen Gegenstößen immer wieder Lücken im defensiven Mittelfeld der Gäste und kam zu zahlreichen guten Chancen, so dass der Sieg eigentlich deutlich höher hätte ausfallen müssen.

Daten & Statistiken: Borussia Dortmund - Tottenham Hotspur