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BMG verhindert deutsches Debakel

Luciano Vietto erzielte das 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach
© getty

Borussia Mönchengladbach hat am 5. Spieltag der EL-Gruppenphase 2:2 (0:1) gegen den FC Villarreal gespielt und damit ein Debakel für den deutschen Fußball verhindert. Zuvor hatten alle fünf deutschen Teilnehmer ihre Spiele in den internationalen Wettbewerben verloren.

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Luciano Vietto brachte den FC Villarreal vor 16.000 Zuschauern im El Madrigal nach 26 Minuten verdient in Führung. Von Gladbach kam in der ersten Halbzeit wenig bis gar nichts.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste deutlich besser und kamen durch Raffael verdient zum 1:1-Ausgleich (55.). Mitten in einer Gladbacher Drangphase erzielte Cherychev das 2:1 für Villarreal (63.), ehe Granit Xhaka den Spielstand nur wenige Minuten später mit einem Freistoß-Hammer erneut egalisierte (67.).

Durch die Punkteteilung steht Gladbach weiterhin an der Spitze der Gruppe A und kann das Weiterkommen mit einem Punkt im letzten Spiel gegen Zürich klarmachen. Villarreal gastiert in Limassol und hat ebenfalls noch Chancen auf den Gruppensieg.

Reaktionen:

Lucien Favre (Trainer Mönchengladbach): "Villarreal hat top gespielt. In den ersten 20 Minuten haben wir gelitten. Aber nach einem 0:1 können wir immer zurückkommen. Die zweite Hälfte war gut. Diese Gruppe ist schwer, die Konstellation ist eine Bestätigung für mich."

Max Eberl (Sportdirektor Mönchengladbach): "Ich bin froh, dass wir einen Punkt geholt und gerade in der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht haben. Gerade nach den beiden Niederlagen zuletzt war das wichtig. Wir haben bei einer europäischen Spitzenmannschaft gespielt, die in der Europa League zu Hause die letzten elf Spiele gewonnen hat. Das hat man in der ersten Halbzeit gemerkt. Wir haben aber auch unseren Teil dazu beigetragen, weil wir etwas zu ängstlich agiert haben. Umso bemerkenswerter war es, wie wir in der zweiten Halbzeit und auch nach dem erneuten Rückstand zurückgekommen sind. Dafür ein großes Kompliment an die Mannschaft."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff:

In der Liga gab es für Villarreal am vergangenen Wochenende einen 2:1-Heimsieg gegen den FC Getafe, Marcelino tauscht dennoch auf drei Positionen. Moreno sitzt zunächst nur auf der Bank, für ihn stürmt Uche. Außerdem startet Soriano für Gomez im defensiven Mittelfeld und Cani für Pina auf dem Flügel.

Im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Frankfurt, bringt Favre vier Neue: Brouwers spielt in der Abwehr für Wendt, im Mittelfeld agieren Traore und Hazard anstelle von Hahn und Herrmann auf den Flügeln. Auch Hrgota ist wieder von Beginn an dabei, Kruse erhält eine Pause.

16.: Bruno kommt nach einer Ecke von links an den Ball und köpft auf die rechte Torecke, wo Raffael steht und noch vor der Linie rettet.

18.: Freistoß aus 18 Metern halbrechter Position. Bruno tritt an und schlenzt das Leder links an der Mauer vorbei, verfehlt das Tor aber um gut zwei Meter.

26., 1:0, Vietto: Costa kommt über links, wird von Hazard nicht richtig angegriffen und passt ins Zentrum zu Vietto. Der zieht mit Tempo in den Strafraum, vorbei an Brouwers und schiebt den Ball an Sommer vorbei ins Tor.

33.: Cherychev setzt sich bis zur linken Grundlinie durch und bringt den Ball in den Rücken der Abwehr zu Trigueros, der von der Strafraumgrenze wuchtig draufhält. Sommer ist hellwach und klärt den zentralen Schuss zur Ecke.

51.: Doppelchance für die Gäste. Zunächst faustet Villarreal-Keeper Asenjo einen Hrgota-Freistoß aus 20 Metern aus der Gefahrenzone, ehe er auch den Nachschuss des Schweden aus der kurzen Ecke fischt.

55., 1:1, Raffael: Dicker Patzer von Asenjo! Raffael hat viel Platz im Mittelfeld und haut aus mehr als 25 Metern drauf. Der Ball kommt zwar angenehm mittig, Asenjo steht aber vollkommen falsch, kommt nur noch mit einer Hand ans Leder und legt sich die Kugel selber ins Netz.

63., 2:1, Cherychev: Wieder führt Villarreal. Vietto bringt den Ball von rechts flach in den Sechzehner, Korb lässt unkontrolliert auf Cherychev klatschen, der den Ball aus zehn Metern in die Maschen haut. Bitter: Vietto stand vor seiner Flanke ins Zentrum im Abseits.

67., 2:2, Xhaka: Was für ein Hammer des Schweizers! Xhaka hämmert einen Freistoß aus 18 Metern unhaltbar an die Unterkante der Latte. Traumtor!

82.: Gladbach ist jetzt nah dran! Ein Herrmann-Schuss vom rechten Strafraumeck knallt an den rechten Pfosten.

Fazit: Eine gerechte Punkteteilung. Villarreal dominierte die erste Hälfte, Gladbach die zweite. Mit etwas mehr Glück in der Schlussphase hätte die Borussia den Dreier mitnehmen können.

Star des Spiels: Granit Xhaka. Hatte die meisten Ballaktionen aller Gladbacher Offensiv-Spieler, brachte über 90 Prozent seiner Pässe an den Mann und erzielte das wichtige 2:2 mit einem klasse Freistoß.

Flop des Spiels: Thorgan Hazard. Konnte es seinem Bruder, der in der Champions League gegen Schalke glänzte, nicht gleich tun. Unauffälligster Spieler in Gladbachs Offensive, oft sehr hektisch und in der Rückwärtsbewegung zudem zu nachlässig (gewann nur 33 Prozent seiner Zweikämpfe). Verpasste es, Costa vor dem 0:1 entscheidend zu stören.

Der Schiedsrichter: Hatte die Partie im Griff und lag in der Zweikampfbewertung immer richtig. Ahndete Nordtveits vermeintliches Handspiel richtigerweise nicht mit einen Elfmeter, übersah aber, dass Vietto vor dem 2:1 hauchdünn im Abseits stand.

Das fiel auf:

  • Gleiches System, gleiche Ausrichtung! Beide Trainer schickten ihre Teams in einem 4-4-2 auf das Feld, beide Mannschaften suchten konsequent über die Außen den Spielvortrag. Dieser gelang den Spanien zunächst besser, weil Gladbach nicht richtig in die Zweikämpfe kam und Villarreal den Ball gut laufen ließ.
  • Die Pausenführung Villarreals war hochverdient. Am Ende der ersten 45 Minuten hatten die Submarinos elf Torschüsse zu verbuchen, Gladbach nur einen.
  • Dass Roel Brouwers nicht mehr der Allerschnellste ist, schien sich auch bis Villarreal herumgesprochen zu haben. Die Gastgeber schafften es immer wieder, den Niederländer aus dem Strafraum zu locken und in Laufduelle zu zwingen - in denen Brouwers dann chancenlos war.
  • Gladbach kam völlig verändert aus der Kabine, baute das Spiel ruhiger auf und kam so sofort zu Chancen. Auch das zu dem Zeitpunkt überraschende 2:1 Villarreals schockte die Borussia nicht, die durch Xhaka postwendend zurückkam.
  • Einmal mehr zeichnete es sich für Lucien Favre aus, dass er immer in der Lage ist, starkes Personal von der Bank zu bringen. Als Villarreal in der Schlussphase die Puste ausging, hatte Gladbach die zweite Luft.

FC Villarreal - Borussia Mönchengladbach: Die Statistik zum Spiel