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Freiburg zu harmlos gegen Sevilla

Von David Kreisl
Das Team vom FC Sevilla hatte mit den Breisgauern lange Zeit seine Probleme
© getty

Der SC Freiburg musste sich am 2. Spieltag der Europa-League-Gruppenphase dem spanischen Vertreter FC Sevilla mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Die Breisgauer stehen nach der Niederlage mit einem Punkt an Platz drei der Tabelle der Gruppe H.

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Vor knapp 20.000 Zuschauern im Estadio Ramon Sanchez Pizjuan erlöste Diego Perotti lange Zeit schwache Hausherren mit einem Treffer vom Punkt (63.). In der Nachspielzeit legte der starke Carlos Bacca nach und setzte den Schlusspunkt (90.+1).

Freiburgs Fallou Diagne hatte vor dem ersten Gegentor den Elfmeter mit einer Notbremse gegen Bacca verursacht und dafür die Rote Karte gesehen (62.).

Die Reaktionen:

Mike Hanke (SC Freiburg): "Wir hatten das Spiel in der ersten Halbzeit einigermaßen im Griff, haben wenig zugelassen und konnten hin und wieder Nadelstiche setzen. Umso enttäuschender ist es, dass wir erneut durch eine Rote Karte und einen Elfmeter in Rückstand geraten sind. Trotzdem haben wir hier in der ersten Hälfte richtig Leidenschaft gezeigt und sind jedem Ball hinterher gejagt. Das muss auch gegen Eintracht Frankfurt die Priorität sein. Denn wir wollen endlich einen Dreier einfahren."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Christian Streich rotiert: Freiburgs Kapitän Julian Schuster steht nach seiner Verletzung aus dem Dortmund-Spiel nicht im Kader, für ihn beginnt Nicolas Höfler im defensiven Mittelfeld. In der Offensive dürfen neben Mike Hanke die Youngster Tim Albutat und Felix Klaus ran.

Bei Sevilla steht der zuletzt in die Kritik geratene Marko Marin nicht in der Startelf. Dafür mit Piotr Trochowski und Ivan Rakitic zwei Ex-Bundesligaspieler auf dem Platz.

7.: Freiburg kontert. Hanke hat 25 Meter vor dem Tor viel Platz und zieht ab. Varas hat den Schuss im Nachfassen.

20.: Der Sport-Club bekommt die Kugel nicht weg. Figueiras steckt den Ball am rechten Sechzehnereck zu Jairo durch. Der zieht aus acht Metern ab, Baumann taucht ab und lenkt den Schuss stark um den Pfosten!

41.: Trochowski wird auf links steil geschickt und versucht von der Strafraumkante den Lupfer, der ihm aber misslingt. Baumann fängt sicher.

51.: Figueiras zieht von rechts in die Mitte und zieht aus spitzem Winkel ab. Baumann taucht aber und fischt den Flachschuss von der Strafraumgrenze aus dem kurzen Eck.

57.: Wieder ist es Figueiras, der auf der rechten Seite alle alt aussehen lässt. Der Portugiese will frei vor Baumann noch zu Bacca querlegen, doch Ginter hat den Fuß dazwischen.

62., Fallou Diagne: Bacca wird aus der eigenen Hälfte steil geschickt. Im Sechzehner wackelt er Diagne viel zu einfach aus. Der Senegalese läuft ins Leere, greift dem Gegenspieler in den Nacken und reißt ihn um. Dummes Foul!

63., 1:0, Diego Perotti: Der Argentinier verlädt Baumann und verwandelt sicher halbhoch ins rechte Eck.

87.: Marin bekommt den Ball schön durchgesteckt und versucht aus spitzem Winkel von rechts den Lupfer, der Ball geht aber über das Tor.

89.: Nächster Lupferversuch der Andalusier. Diesmal ist es Bacca, der Baumann artistisch überwinden will, aber an der Latte scheitert.

90.+1, 2:0, Carlos Bacca: Freiburg sucht den Ausgleich und ist jetzt hinten sperrangelweit offen. Jairo wird steil geschickt, geht auf Baumann zu und legt im letzten Moment quer. Bacca muss nur noch einschieben.

Fazit: Im Endeffekt verdiente Niederlage für Freiburg, das lange leidenschaftlich kämpfte, in der Offensive aber wirkungslos blieb.

Der Star des Spiels: Carlos Bacca war als Mittelstürmer extrem flexibel, wich immer wieder auf den rechten Flügel aus und war für die Freiburger selten zu greifen. War mit dem herausgeholten Elfmeter und dem Tor zum 2:0 der Matchwinner.

Der Flop des Spiels: Fallou Diagne hatte schon nach zwei Minuten die erste Unsicherheit drin, als er einen harmlosen Ball zur Ecke klärte. Danach zwar wie der Rest der Defensive sicher, entschied das Spiel aber nach einer Stunde mit dem ungeschickten Foul samt Roter Karte und Elfmeter gegen bis dahin stark kämpfende Freiburger. Es war Diagnes zweiter Platzverweis hintereinander (Rot gegen Dortmund letzten Samstag) und bereits Freiburgs sechste Hinausstellung im elften Pflichtspiel diese Saison.

Der Schiedsrichter: Vadislav Bezborodov (Russland) war ein souveräner Leiter der Partie und leistete sich lediglich in der Zweikampfbewertung kleinere Fehler, die aber ohne Auswirkung bleiben. Elfmeter und Rot gegen Diagne war die richtige Entscheidung.

Das fiel auf:

  • Die Breisgauer mit der Ausnahme von wenigen Abstimmungsproblemen zwar stabil in der Defensive, nach vorne hin aber fast nicht vorhanden. Mit einem schludriger Spielaufbau, vielen Fehlpässen und technischen Fehlern bei Ballan- und Mitnahme machten sich die Freiburger das Leben - und vor allem das Angriffsspiel - selbst schwer
  • Den SC merkte man etwas den Respekt und die Nervosität an, was durch die zwei blutjungen Debütanten Albutat und Klaus in ihrem ersten internationalen Spiel natürlich nicht besser wurde. Einzig Hanke behielt in der Offensive einen kühlen Kopf, machte Bälle fest und hatte zwei Abschlüsse in Hälfte eins zu verzeichnen. Ansonsten fehlte die Präzision, vor allem bei schnellen Kontern, um für echte Gefahr zu sorgen.
  • Das favorisierte Sevilla war zwar meist im Vorwärtsgang, enttäuschte aber spielerisch. Viele lange Bälle und Flanken aus dem Halbfeld waren das Resultat der spanischen Ratlosigkeit. Die Folge: Schon nach einer halben Stunde gab es Pfiffe von den Rängen.
  • Streich brachte nach einer Stunde mit Admir Mehmedi und Sebastian Kerk zwei Neue für die Offensive, nur eine Minute später war das Konzept nach dem Platzverweis gegen Diagne und dem Gegentor aber wieder hinfällig.
  • Nach dem Tor spielte Sevilla kurz wie entfesselt, auch die Hereinnahme von Marko Marin belebte das Angriffsspiel der Hausherren. In den letzten Minuten waren die Hausherren teilweise fahrlässig mit ihren Chancen, in der Nachspielzeit fiel dann aber doch noch der entscheidende Treffer durch Bacca.

FC Sevilla - FC Freiburg: Daten und Fakten zum Spiel