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Stuttgart greift wieder an

Von Martin Grabmann
Die Spieler des VfB Stuttgart wollen dem 2:0-Erfolg bei KRC Genk weitere Siege folgen lassen
© getty

Nach dem 2:0-Auswärtssieg gegen den KRC Genk ist der VfB Stuttgart als einzige deutsche Mannschaft ins Achtelfinale der Europa League eingezogen. Für die Schwaben war es ein wichtiger Schritt aus der Krise, nun wollen sie auch in der Bundesliga angreifen.

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Fünf Bundesliga-Niederlagen in Folge, im Hinspiel gegen Genk der Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Vor einer Woche mussten die Stuttgarter fast glauben, sie hätten das Siegen verlernt. Nun aber steht die Mannschaft von Bruno Labbadia auf Platz 12 der Bundesligatabelle und als einziger deutscher Vertreter im Achtelfinale der Europa League.

Nachdem die ersten Kritiker bereits den Abstiegskampf ausgerufen hatten, könnte der VfB noch einmal die internationalen Plätze angreifen.

"Wir sind sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben und eine Runde weitergekommen sind. Nun gilt es diese Leistung mit in das Spiel am Samstag gegen Nürnberg zu nehmen", sagte Torschütze Arthur Boka nach dem Spiel, der mit seinem Billard-Treffer den Sieg gegen Genk eingeleitet hatte. Die ganze Mannschaft ist motiviert, die sechs Punkte Rückstand auf Tabellenplatz sechs aufzuholen.

Gewohnte Verhaltensmuster

Der VfB Stuttgart zeigt damit in einer Saison, die so untypisch für den Verein ist, am Ende wieder die gewohnten Verhaltensmuster. Trotz des missratenen Saisonstarts mit fünf Spielen ohne Sieg und der peinlichen 6:1-Niederlage gegen den FC Bayern München sah es in der Hinrunde zwischenzeitlich so aus, als könnten die Schwaben endlich einmal früh in der Spielzeit ihre Qualität auf den Platz bringen.Trainer Labbadia führte die Mannschaft am 16. Spieltag sogar bis auf Tabellenplatz sechs.

Der Einbruch blieb jedoch nicht aus, beginnend mit dem Spiel in Mainz am letzten Hinrundenspieltag wurden die Stuttgarter bis auf Platz 14 durchgereicht. Wie schon in den Jahren zuvor war der VfB früh im neuen Jahr weit entfernt von den eigenen Ansprüchen.

Doch niemand kann besser Rückrunde als die Mannschaft mit dem roten Brustring. Zwei Mal in den letzten vier Jahren holten die Schwaben in der zweiten Saisonhälfte mehr als doppelt so viele Punkte wie in der Hinrunde. Die 39 Punkte in der Rückrunde 2009/10 nach nur 16 Punkten aus den ersten 17 Spieltagen markieren im Verhältnis die größte Aufholjagd seit Einführung der Dreipunkteregel. Das geflügelte Wort "kommt Frühling, kommt VfB" des ehemaligen Stuttgarter Trainers Otto Baric gilt heute noch genauso wie in den 1980er Jahren.

Alles ist möglich für den VfB

Durch das Weiterkommen in der Europa League, wo die Stuttgarter nun im Achtelfinale auf Gladbach-Bezwinger Lazio Rom treffen, könnte die Saison sogar mit einem internationalen Titel abgeschlossen werden. Auch im DFB-Pokal ist der VfB nach einem 2:1-Erfolg gegen den 1. FC Köln im Dezember noch dabei, am kommenden Mittwoch geht es im Viertelfinale gegen den VfL Bochum.

Nachdem das Glück zurückgekehrt ist, scheint für Stuttgart alles möglich zu sein. Kapitän Serdar Tasci strotzte nach dem Sieg in Genk vor Selbstvertrauen und schickte eine Kampfansage an den kommenden Gegner: "Wir sind verdient eine Runde weiter und freuen uns nun auf Rom. Dort wollen wir nicht nur die Stadt sehen, sondern Lazio auch auf Augenhöhe entgegentreten."

Labbadia zeigt es Kritikern

Auch Bruno Labbadia war bewusst, was seine Mannschaft erreicht hat. "Es war eine sehr souveräne Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass Genk die vergangenen zehn Heimspiele nicht verloren hat. Der VfB hat nun seit zehn Jahren mal wieder das Achtelfinale im Europapokal erreicht. Meine Mannschaft hat den Plan gut umgesetzt", resümierte der Trainer, bevor er seinen Blick nach vorne richtete: "Nun freuen wir uns auf Rom und gehen gestärkt in die Partie am Samstag."

Trotz der jüngst erfolgten Vertragsverlängerung war der 47-Jährige nicht mehr unumstritten. Der Aufwärtstrend durch die beiden Siege deutete jedoch an, dass auch Labbadia verstanden hat, worauf es in Stuttgart ankommt: Aufholjagden in der Rückrunde.

Der VfB Stuttgart im Überblick