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Hannover in Europa eine Nummer

Von Thomas Gaber / Markus Matjeschk
Mame Diouf erzielte das 1:0 für Hannover 96 in Brügge
© Getty

Hannover 96 steht im Achtelfinale der Europa League. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka gewann auch das Rückspiel beim FC Brügge mit 1:0 (1:0) und zieht mit zwei Siegen gegen die Belgier (Hinspiel 2:1) in die Runde der letzten 16 ein.

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Mame Diouf schoss das einzige Tor (21.) nach Vorarbeit von Stindl. Im Achtelfinale treffen die Niedersachsen am 8. und 15. März auf Standard Lüttich. Im Hinspiel wird Schlaudraff wegen einer Gelb-Sperre fehlen.

Bereits in der Gruppenphase standen sich 96 und Lüttich gegenüber (0:0 und 0:2).

Die Reaktionen:

Mirko Slomka (Trainer Hannover): "Klar hätten wir die eine oder andere Chance mehr nutzen können.""Es war das erwartet schwere Spiel unter schwierigen Bedingungen, daher konnte man sich des Sieges nie sicher sein. Respekt, dass diese relativ junge Mannschaft im internationalen Fußball das 1:0 über die Zeit gebracht hat. Diese Reise durch Europa ist gut für die jungen Spieler, die dadurch Erfahrung mitnehmen können."

Christoph Daum (Trainer Brügge): "In den entscheidenden Momenten hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Dass wir raus sind, ist sicherlich bitter, aber das ist eine Entwicklung, die wir durchlaufen. Über beide Spiele gesehen war Hannover besser."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Brügge-Trainer Daum muss zwei gesperrte Spieler ersetzen. Für Linksverteidiger Stenman spielt Hogli, in der Innenverteidigung wird Donk durch Almebäck ersetzt.

Bei 96 spielt Chahed für den gesperrten Cherundolo Rechtsverteidiger. Die Niedersachsen beginnen erneut im 4-4-2 mit Raute. Schlaudraff zentral hinter Abdellaoue und Diouf.

14.: Abdellaoue mit dem blitzartigen Antritt im Zentrum, Jordi kommt nicht hinterher. Kurzer Haken am Sechzehner, Almebäck gibt nur Geleitschutz und Abdellaoue zimmert von der Strafraumkante hauchdünn links vorbei.

21., 0:1, Diouf: Stindl wird rechts angespielt und bringt den Ball scharf halbhoch nach innen. Hoefkens rutscht am Fünfer weg, Diouf nimmt den Ball am zweiten Pfosten mit der Brust an und haut ihn aus kurzer Distanz über die Linie.

27.: Hoefkens mit dem weiten Einwurf von rechts. Pogatetz verlängert unglücklich mit dem Hinterkopf. Rafaelov lauert am Elfmeterpunkt und jagt die Kugel volles Rohr über den Querbalken.

35.: Diouf legt rechts im Sechzehner überragend quer, Abdellaoue hat sieben Meter vor der Kiste nur noch Kujovic vor sich und schießt den Brügge-Keeper an.

40.: Hoefkens mit der weiten Flanke von rechts in den Rücken der Abwehr. Meunier rauscht heran und wuchtet die Kugel mit der Birne aufs linke Eck. Zieler kratzt die Pille von der Linie.

50.: Wildes Rumgehacke im 96-Sechzehner! Akpala zerrt gleich zwei Hannoveraner zu Boden, Schiri Collum lässt weiterlaufen und der Ball springt links rüber zu Rafaelov. Zieler drängt ihn ganz stark nach außen ab.

65.: Diouf bringt den Ball von der Grundlinie rechts in den Rückraum. Abdellaoue dreht sich um die eigene Achse und knallt aufs linke Eck, Hoefkens schmeißt sich dazwischen und blockt.

84.: Scharfes Ding Pander von links, Diouf mit dem Kopf aus sechs Metern haarscharf drüber.

Fazit: Hannover nahm den Fight und die schwierigen Platzverhältnisse an und steht verdient im Achtelfinale.

Der Star des Spiels: Ron-Robert Zieler. Hannovers Torhüter hatte zwar einige gewöhnungsbedürftige Ausflüge, war auf der Linie aber nicht zu bezwingen. Was auch immer auf seinen Kasten kam - Zieler war zur Stelle. Ebenfalls stark: Torschütze Diouf, der auch viel nach hinten arbeitete.

Der Flop des Spiels: Michael Almebäck. Brügges Innenverteidiger sah meist nur die Hacken von Diouf und Abdellaoue und hatte große Schwierigkeiten im Aufbauspiel.

Der Schiedsrichter: William Collum aus Schottland hatte die Partie nicht immer im Griff und lag einmal voll daneben. Akpala hatte Eggimann im Laufduell mit Absicht in den herauslaufenden Zieler geschubst und dadurch einen heftigen Zusammenprall verursacht. Zieler beschwerte sich - und sah Gelb. Ein Witz. Am Ende warf Collum mit Gelben Karten um sich.

Analyse: Brügge begann offensiv und kam immer wieder über die rechte Angriffsseite durch. 96-Linksverteidiger Pander hatte große Probleme mit Van Acker und dem sehr angriffslustigen Hoefkens. Auch Chahed bekam auf rechts Rafaelov nicht in den Griff.

Viele Bälle flogen gefährlich in den 96-Strafraum, doch Brügges Stürmer brachten den Ball auf dem holprigen Untergrund dann nicht unter Kontrolle. Den Rest erledigte der sehr aufmerksame Zieler.

Hannover befreite sich nach knapp zehn Minuten und zog sein Konterspiel gnadenlos auf. Abdellaoue bekam die Bälle meist von Schlaudraff in den Fuß und erarbeitete sich zwei gute Chancen. Insgesamt war es eine klasse erste Halbzeit mit vielen Torchancen auf beiden Seiten, aber auch einigen Fehlern in den Abwehrreihen.

Nach einer kurzen Drangphase der Gastgeber zu Beginn der zweiten Halbzeit spielte Hannover die Partie cool herunter. Statt sich hinten einzuigeln, suchte 96 bis zum Schluss den Weg nach vorne und beschäftigte müder werdende Belgier in der Defensive.

96 war in beiden Spielen besser und steht völlig zu Recht im Achtelfinale.

Brügge - Hannover: Die Daten zum Spiel

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