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Atletico schlägt Valencia - Bilbao patzt

Von SPOX
Radamel Falcao (M.) erzielte per Kopf das 1:0 für Atletico Madrid
© Getty

Atletico Madrid holte im Hinspiel des Europa-League-Halbfinals gegen den FC Valencia einen 4:2-Sieg und kann dennoch nicht ganz zufrieden sein. Athletic Bilbao hingegen leistete sich in Lissabon einen Ausrutscher, Sporting gewann 2:1.

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Atletico Madrid - FC Valencia 4:2 (1:1)

Tore: 1:0 Falcao (18.), 1:1 Jonas (45.+3), 2:1 Miranda (49.), 3:1 Adrian (54.), 4:1 Falcao (78.), 4:2 Costa (90.+4)

Vor dem Anpfiff: Atletico beginnt im üblichen 4-2-3-1 mit der brandgefährlichen Dreierreihe Turan/Diego/Adrian hinter Goalgetter Falcao.

Bei Valencia sollen Soldado als Stoßstürmer und Jonas als hängende Spitze für die Tore sorgen. Dahinter zwei defensiv ausgerichtete Viererketten.

Analyse: Vor heimischem Publikum ergriff Atletico früh die Initiative, anstatt sich lediglich auf sein gefürchtetes Konterspiel zu verlassen. Das Offensivquartett wirbelte und rotierte, sodass Valencias Hintermannschaft häufig Ordnung und Orientierung verlor.

Bereits nach vier Minuten hätte es 1:0 stehen können. Der durchgestartete Arda Turan hatte perfekt von der Grundlinie zurückgelegt, doch Valencia-Keeper Diego Alves parierte Diegos Abschluss reaktionsschnell.

Wenig später scheiterte auch Adrian aus vielversprechender Distanz, bevor Falcao schließlich für die verdiente Führung sorgte. Bedingt durch Ramis Naivität kam Turan rechts im Gäste-Strafraum an den Ball, flankte zurück an den Fünfer, wo der Kolumbianer elegant ins lange Eck einköpfte.

Für Valencia war der Treffer ein Weckruf zur rechten Zeit. Die Gäste standen fortan defensiv sortierter und waren bemüht, endlich auch im Angriff für klare Impulse zu sorgen. Die erste Kostprobe bot Rami per Kopf (33.), auch Jonas' 27-Meter-Hammer war brandgefährlich. Allerdings verfehlten beide Versuche das Atletico-Tor knapp.

In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs wurde es dann hektisch: Zuerst bewarb sich der bereits verwarnte Sofiane Feghouli via Ellbogencheck für einen Platzverweis, doch der Referee blieb gnädig. Als sich die Madrilenen bereits geistig auf dem Weg in die Kabine befanden, glich Jonas nach einer Ecke per Abstauber aus.

Nach Wiederanpfiff präsentierte sich Atletico jedoch hellwach. Miranda stellte den alten Abstand nach Diego-Flanke wieder her, wenig später erhöhte Adrian nach einem folgenschweren Fehlpass von Mehmet Topal auf 3:1.

Eine endgültige Entscheidung verhinderte Valencia-Keeper Alves mit mehreren sehenswerten Paraden gegen Falcao und Adrian (67.) sowie Diego (70.). Doch in der 78. Minute war selbst Alves chancenlos. Falcao behauptete den Ball auf halbrechts, zog in Ermangelung an Anspielstationen Richtung Mitte und feuerte die Kugel aus 19 Metern mit links ins rechte Kreuzeck.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Valencia längst kapituliert. Doch wie schon in Halbzeit eins setzte es für Atletico in allerletzter Sekunde noch ein Gegentor nach einem Eckball, Ricardo Costa wuchtete die Kugel ins Netz. Durch den späten Treffer kommt Valencia mit einem blauen Auge davon, im Rückspiel würde ein 2:0-Sieg reichen.

Star des Spiels: Falcao. Der Kolumbianer ist einfach ein begnadeter Knipser. Beim 1:0 hatte er auf den Fehler von Rami spekuliert und sich klug in Position gebracht. Sein Treffer zum 4:1 war zum Zungeschnalzen. Durch sein Doppelpack hat Falcao zudem Schalkes Klaas-Jan Huntelaar in der Torschützenliste eingeholt (beide zehn Treffer).

Sporting Lissabon - Athletic Bilbao 2:1 (0:0)

Tore: 0:1 Aurtenetxe (54.), 1:1 Insua (76.), 2:1 Capel (80.)

Vor dem Anpfiff: Sporting wie gewohnt und ohne personelle Überraschungen. Auch Bilbao mit der bestmöglichen Aufstellung.

Analyse: Die ersten 30 Minuten sahen die Fans in Lissabon einganz schwaches Spiel. Hüben wie drüben reihte sich ein Fehlpass an den anderen, wobei Sporting noch die etwas bessere Mannschaft war.

Bilbao kam in der Offensive überhaupt nicht in die Gänge, wirkte schläfrig und gar nicht richtig da. Athletic war schlampig im Passspiel und hatte vor der Pause keine einzige vernünftig zu Ende gespielte Offensivszene.

Lissabon war nur einen Deut besser, kam aber wenigstens ein paar Mal in die Abschlussaktion. Nach dem Wechsel bekam Bilbao die Partie besser in den griff und wurde ballsicherer.

Bei der Führung musste aber ein Standard helfen. In den 25 Minuten nach der Pause waren die Gäste die agilere Mannschaft, Sporting zeigte sich vom Rückstand geschockt und brauchte einige Zeit, um sich zu fangen. Amorebieta hätte den Portugiesen endgültig die Partie versauen können, der Innenverteidiger traf nach einer Ecke aber nur den Innenpfosten.

Plötzlich wachte Sporting wieder auf, besonders der starke Capel wirbelte über die rechte Seite. Insuas Ausgleich war eine Leistung des Willens und der Startschuss für eine furiose Schlussphase der Portugiesen.

Bilbao verlor komplett den Faden und stand förmlich unter Dauerdruck, Capels Treffer spiegelte die Leistungsverhältnisse dann auch auf der Anzeigetafel wieder. Das Ergebnis lässt für das Rückspiel alles offen, so schwach wie diesmal wird sich Bilbao dann wohl nicht mehr präsentieren...

Der Star des Spiels: Diego Capel brauchte wie alle anderen auf dem Rasen etwas Anlaufzeit, wurde dann spätestens Mitte der zweiten Halbzeit aber zum besten Spieler des Abends. Capel riss mit seinen Dribblings immer wieder Lücken in Bilbaos Abwehr, machte dann mit einem satten Schuss aus der zweiten Reihe sogar noch das Siegtor für Sporting.