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GESPONSERT VON

Schalke als Gruppensieger in die Zwischenrunde

Von Bastian Strobl / Marc-Oliver Robbers
Steaua Bukarest erwies sich als unangenehmer Gegner für Schalkes Kapitän Raul
© Getty

Nach Hannover 96 hat auch der FC Schalke 04 vorzeitig die Zwischenrunde der Europa League erreicht. Die Königsblauen besiegten vor heimischen Publikum Steaua Bukarest mit 2:1 (1:1). Durch die Niederlage von Maccabi Haifa hat die Mannschaft von Trainer Huub Stevens schon vor dem letzten Gruppenspiel in Israel den Gruppensieg sicher.

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Vor 54.000 Zuschauern in der Schalker Arena erzielten Kyriakos Papadopoulos (25.) und Raul (57.) mit seinem ersten Europa-League-Tor seiner Karriere die Tore für den Gastgeber. Raul Rusescu (33.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Durch den Erfolg führen die Schalker die Gruppe J nun mit elf Punkten uneinholbar an. Auf den Plätzen folgen Haifa und Bukarest mit sechs bzw. fünf Zählern.

Reaktionen:

Huub Stevens (Trainer FC Schalke 04): "Nach so einem Spiel muss man zufrieden sein, es war schwierig, gegen so eine Wand anzuspielen. Nur aus den vielen Ecken hätte mehr herauskommen müssen. Ich bin froh, dass wir jetzt beruhigt nach Haifa reisen können. Bei Raul hat man nicht nur beim Tor seine Klasse gesehen, wenn ich mir seine Laufwege anschaue, war das schon hervorragend."

Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Es war unser Ziel, nicht im letzten Spiel noch rechnen zu müssen. Wir sind weitergekommen, damit kann man zufrieden sein. Aber wir hätten es uns leichter machen können."

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04): "Wir haben die erste halbe Stunde gut Druck gemacht, viele Chancen herausgespielt, aber leider zu wenig daraus gemacht. Danach waren wir etwas verunsichert. Aber letztendlich zählen die drei Punkte, und wir spielen im nächsten Jahr weiter im europäischen Fußball."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Huub Stevens nimmt im Vergleich zur Niederlage in Dortmund zwei Veränderungen vor. Draxler bekommt eine Pause, dafür spielt Jurado auf links. Außerdem ersetzt Höger auf der Rechtsverteidigerposition den Japaner Uchida. Zudem ist Timo Hildebrand erstmals seit seiner Verpflichtung im Kader.

Steaua hat dagegen mit zwei Sperren zu kämpfen. Iliev verteidigt für den gelbgesperrten Gardos, Rusescu stürmt für den rotgesperrten Costea. Zudem steht Tatarusanu für Stanca im Tor und Bicfalvi agiert für den verletzten Tatu.

9.: Baumjohann bringt eine Ecke von rechts in den Strafraum, Keeper Tatarusanu irrt durch seinen Fünfer, aber Rauls Kopfball ist nicht druckvoll genug. Der Keeper lenkt den Ball über die Latte.

19.: Wieder gerät die Faustabwehr von Tatarusanu nach einem Freistoß zu kurz. Matip köpft raus zu Holtby, der aus 17 Metern abzieht. Sein Schuss wird zur Ecke abgefälscht.

25., 1:0, Papadopoulos: Die zwölfte Ecke bringt die Führung! Baumjohann führt von links kurz aus auf Jurado, der vom Strafraumeck Papadopoulos butterweich bedient. Der Grieche köpft aus acht Metern ohne Mühe ein.

33., 1:1, Rusescu: Brandan mit einem Zuckerpass auf Rusescu, der die komplette Abwehr aushebelt. Der Stürmer schließt dann ohne Probleme aus 14 Metern mit links ins linkere untere Eck ab. Keine Chance für Unnerstall!

53.: Dicke Chance! Raul und Huntelaar wurschteln sich in Gemeinschaftsarbeit durch die Bukarester Abwehr. Der Niederländer kommt aus spitzem Winkel acht Meter vor dem Tor zum Abschluss, aber Tatarusanu pariert.

57., 2:1, Raul: Fuchs flankt von links in die Mitte, Verteidiger Latovlevici fabriziert einen Querschläger vor die Füße von Huntelaar. Dessen Schuss wird zuerst geblockt, landet dann aber bei Raul, der aus kurzer Distanz abschließt.

63.: Lebenszeichen von Bukarest: Bicfalvi probiert es aus 20 Metern, aber der Schuss geht einen Meter über das Tor.

73.: Draxler flankt von links auf Jurado, der auf Huntelaar ablegt. Der Niederländer trifft die Kugel aus zwölf Metern nicht richtig, Raul kommt eine Fußspitze zu spät.

Fazit: Verdienter Arbeitssieg für die Schalker, die gegen schwache Rumänen nur zeitweise den Faden verloren. Bukarest zeigte vor allem offensiv einfach zu wenig, um den Gastgeber dauerhaft in Gefahr zu bringen.

Der Star des Spiels: Jose Manuel Jurado. Kaum durfte der Spanier mal wieder von Anfang an ran, zeigte er, was er zu Leisten im Stande ist. Gerade zu Beginn war er der dominierende Mann in der Schalker Offensive. Sein Gegenspieler Martinovic sah meistens nur seine Hacken. Passend dazu seine Flanke vor dem Führungstreffer.

Der Flop des Spiels: Ciprian Tatarusanu. Der Keeper hat ein Kryptonit: hohe Flanken. Mit schöner Regelmäßigkeit flog der Torhüter an den Hereingaben vorbei und sorgte damit für ungewollt viel Gefahr im eigenen Strafraum. Bei den Toren war Tatarusanu allerdings machtlos.

Der Schiedsrichter: Antonio Mateu Lahoz. Der Spanier, der am vergangenen Wochenende noch zwei Rote Karten beim Madrider Derby zückte, hatte zu keiner Zeit Probleme mit der fairen Partie und ließ viel laufen, was dem Spielfluss gut tat. Überzeugende Vorstellung des 34-Jährigen.

Analyse: Wiedergutmachung war bei Schalke nach der Derby-Pleite angesagt. Und genau so begannen die Knappen auch die Partie. In den ersten zwanzig Minuten sahen die Zuschauer puren Einbahnstraßen-Fußball auf das Tor der Rumänen. Gerade das Duo Jurado/Fuchs machte über links mächtig Dampf und brachte Steauas Keeper Tatarusanu immer wieder mit hohen Bällen in die Bredouille.

Auch die Statistiken unterstrichen die Schalker Dominanz in den Anfangsminuten. Satte zwölf Ecken und 66% gewonnene Zweikämpfe standen nach 25 Minuten beim Gastgeber zu Buche. Bukarest kam dagegen kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Vor allem Kapitän Bourceanu wurde in der Zentrale immer wieder früh beim Spielaufbau gestört.

Der Ausgleichstreffer stellte dann nicht nur das Spielgeschehen auf den Kopf, sondern lähmte die Schalker in den folgenden Minuten nahezu komplett. Ganz im Gegensatz zu Steaua: Die Rumänen witterten Morgenluft und kamen vor allem über die linke Seite gefährlich vor den Kasten von Unnerstall.

Auch in der zweiten Hälfte schien sich zuerst nicht viel zu ändern. Schalke agierte ideenlos und ohne Tempo. Weder Holtby noch Raul konnten dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Ganz zu schweigen von Baumjohann, der auf der rechten Seite einen gebrauchten Tag erlebte.

Erst die erneute Führung beruhigte wieder die Nerven der Schalker. In der letzten halben Stunde verteidigte das Team von Huub Stevens dann abgeklärt die knappe Führung. Bei Steaua merkte man nun deutlich das Fehlen von Goalgetter Costea.

Im Endeffekt ein verdienter Arbeitssieg, durch den sich die Königsblauen als Gruppensieger für die Zwischenrunde qualifizierten.

FC Schalke 04 - Steaua Bukarest: Daten zum Spiel

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