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Stevens freut sich auf Kaffeefahrt nach Haifa

SID
Jose Manuel Jurado (l.) und die Schalker waren meist einen Schritt schneller
© Getty

Die Freude der Schalker über Raúls besonderes Tor zum 2:1 gegen Steaua Bukarest war groß. Noch größer aber war die Erleichterung darüber, dass der Einzug in die K.o.-Runde der Europa League die Fans nach der Derby-Pleite versöhnte und das letzte Gruppenspiel in Haifa bedeutungslos ist. Huub Stevens ließ daran jedenfalls keinerlei Zweifel.

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Selbst nach dem ersten Europa-League-Tor seiner glorreichen Karriere überließ Raùl das Reden lieber anderen. Ein kurzer Sprint durch die Journalisten-Schar, zwei Schnappschüsse mit Fans, dann war der Superstar von Schalke 04 verschwunden. Und während der Matchwinner das Weite suchte, freute sich Trainer Huub Stevens schon auf eine Kaffeefahrt nach Haifa.

"Es ist schön, dass wir jetzt nach Israel fahren können, und es geht um gar nichts mehr", sagte Stevens nach dem 2:1 (1:1)-Sieg gegen Steaua Bukarest, der Schalke vor einem "Endspiel" in zwei Wochen bei Maccabi Haifa bewahrte.

Stevens kündigt Rotation an

Unverblümt egoistisch kündigte er für das letzte Gruppenspiel einen Auftritt im Schongang und Bewährungschancen "für ein paar junge Burschen" an. Dass er dadurch Wettbewerbsverzerrung verursachen könnte - alle drei übrigen Teams in der Gruppe haben noch Chancen aufs Weiterkommen - ist Stevens egal: "Wir müssen an uns selbst denken. Mir geht es um Schalke. Was die anderen tun, müssen sie selbst wissen."

Entsprechend werden stark belastete Stammkräfte wie Raúl oder Klaas-Jan Huntelaar im 25. Saison-Pflichtspiel der Schalker eine Auszeit bekommen. "Ich glaube nicht, dass er nach Haifa mitfliegen möchte", sagte Stevens mit Blick auf Raúl. Der Niederländer ließ keinen Zweifel daran, dass er dem ehrgeizigen 34-Jährigen notfalls eine Zwangspause verordnen würde. Huntelaar sprach Stevens aus der Seele: "Liga und Pokal sind erst mal wichtiger. Wenn ich in Haifa pausieren soll, kann ich damit leben."

Hartes Programm bis zur Winterpause

Vor dem Trip nach Israel spielt Schalke am Sonntag gegen den FC Augsburg und bei Hertha BSC Berlin. Doch erst nach dem Spiel in Haifa wird es richtig hart. Drei Tage später steht der Hinrundenabschluss in der Liga gegen Werder Bremen auf dem Programm, weitere vier Tage danach muss Schalke zum Achtelfinal-Topspiel im DFB-Pokal bei Borussia Mönchengladbach antreten. Angesichts dieses Programms und fernab aller Gedanken an Fair Play ergibt eine Erholungsreise nach Haifa fraglos Sinn.

Neben Außenseiter AEK Larnaka, der Schalke durch ein 2:1 gegen Haifa auch vorzeitig zum Gruppensieger machte, durften sich die Königsblauen vor allem bei Raúl bedanken. Nach dem Führungstreffer durch Kyriakos Papadopoulos (24.) und dem Ausgleich der klar unterlegenen Rumänen durch Raul Rusescu (33.) erzielte der Rekordtorjäger der Champions League mit seinem 74. Europacup-Treffer - dem ersten in der "kleinen" Europa League - die Entscheidung. Er bewahrte sein Team nach der Pleite im Derby in Dortmund außerdem vor einem weiteren empfindlichen Rückschlag.

Rauls Premieren-Tor

Sportdirektor Horst Heldt freute sich vor allem, dass Ráuls Premieren-Tor "ein wichtiges war, und nicht irgendein 4:1 oder 5:1". Er stimmte mit Stevens überein, dass der Spanier nicht nur wegen seines Tores eine Klassepartie gezeigt hatte. Bei der Einschätzung der Bedeutung des letzten Gruppenspiels lagen die beiden Schalker Macher zumindest in ihren Formulierungen jedoch weit auseinander.

Man habe "die Verantwortung", auch im letzten Gruppenspiel "alles zu geben" und eine Mannschaft zu stellen, die "ambitioniert ist, dieses Spiel zu gewinnen", sagte Heldt.

Stevens scherte sich nicht um Diplomatie, und trotz verwirrender Arithmetik verstanden alle, was er im Grundsatz meinte: "In Israel geht es um nichts mehr. Eigentlich hattest du sechs Spiele in drei Wochen. Jetzt hast du nur noch vier."

Schalkes Gruppe J im Überblick

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