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GESPONSERT VON

Hannover mit einem Bein in der Zwischenrunde

Von Daniel Börlein / Daniel Reimann
Nach dem 2:2 im Hinspiel gab's in Kopenhagen nun einen Sieg für Hannover
© Getty

Hannover 96 hat einen großen Schritt in Richtung nächster Runde in der Europa League gemacht. Das Team von Trainer Mirko Slomka gewann beim FC Kopenhagen mit 2:1 (0:0).

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Vor 28.000 Zuschauern in Kopenhagen brachte Dame N'Doye die Gastgeber zunächst in Führung (66.). Jan Schlaudraff gelang nur wenig später der Ausgleich (71.), ehe Lars Stindl per Traumtor den Siegtreffer erzielte (74.).

Hannover liegt damit nach vier Spieltagen und acht Punkten auf Platz zwei der Tabelle. Kopenhagen ist mit vier Zählern Dritter. Damit reicht 96 aus den ausstehenden beiden Partien ein Sieg zum Weiterkommen.

Reaktionen:

Trainer Mirko Slomka (Hannover 96): "Die Mannschaft hat Charakterstärke bewiesen und ist nach dem 0:1 wieder zurückgekommen. Diese Stärke haben wir uns im letzten Jahr erarbeitet. Vielleicht braucht so ein Spiel einfach so einen herrlichen Treffer, wie den von Lars Stindl."

Jörg Schmadtke (Sportdirektor Hannover): "Wir haben viel Selbstbewusstsein und den Glauben daran, auch einen Rückstand wieder hinzubiegen - das war heute das Entscheidende. Das Gegentor hat nicht dazu geführt, dass jemand nervös wurde. Wir haben noch eine Schippe draufgelegt."

Ron-Robert Zieler (Hannover): "Die Fans waren fantastisch, es war ja fast ein Heimspiel für uns. Nach dem Rückstand haben sie uns nach vorne gepuscht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Hannover nur mit einer Änderung im Vergleich zum Samstag: Pinto ersetzt Lala auf der Doppelsechs.

40.: Abdellaoue setzt sich nach einem langen Ball von Schulz überragend gegen Ottesen durch, zieht von links Richtung Fünfer und flankt an den Elfmeterpunkt. Dort kommt Stindl! Kopfball! Knapp drüber!

61.: Konter der 96er: Stindl führt den Ball im Mittelfeld, findet keine passende Anspielstation und zieht selbst ab. Guter Versuch - knapp rechts vorbei!

66., 1:0, N'Doye: Ecke Bolanos von links, Stindl köpft die Kugel in der Rückwärtsbewegung nur halbherzig raus, direkt vor die Füße von N'Doye. Der Senegalese schließt per Drehschuss ab! Schlecht getroffen, aber der Ball kullert trotzdem ins rechte Eck!

71., 1:1, Schlaudraff: Stindl sieht Chahed auf rechts, der flankt an den Fünfer. Dort verlängert Abdellaoue per Kopf genau vor die Füße von Schlaudraff, der die Kugel knallhart aus elf Metern ins rechte untere Eck nagelt.

73.: Schmiedebach mit einer gefährlichen Bogenlampe! 19 Meter vor dem Tor hält er aus dem Fußgelenk drauf - an den Querbalken!

74.: 1:2, Stindl: Unfassbar! Traumtor! Langer Ball von Chahed in die Spitze, wo Stindl die Kugel vor dem Strafraum mit rechts elegant über Sigurdsson hinweg lupft und mit links mit einer Urgewalt ins rechte Kreuzeck feuert!

Fazit: Völlig verdienter Sieg für Hannover gegen enttäuschende Dänen. Big Point für 96 im Kampf ums Weiterkommen.

Der Star des Spiels: Lars Stindl. In der ersten Halbzeit wie alle Akteure noch wenig auffällig, nach der Pause dann agilster Mann auf dem Platz. Hatte viele Ideen, suchte immer wieder den Weg zum Tor und erzielte das 2:1 in Weltklasse-Manier.

Der Flop des Spiels: Christian Pander. Wurde zuletzt zurecht hochgelobt, leistete sich nun mal wieder einen schwächeren Auftritt. War gar nicht im Spiel, hatte nur 19 Ballkontakte und gewann nur einen seiner neun Zweikämpfe. Wurde zur Pause folgerichtig für Rausch ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Eric Braamhaar. Die Partie hatte kaum knifflige Szenen. Dementsprechend leicht war die Begegnung für den Niederländer zu leiten. Trat ruhig und souverän auf und lag fast immer richtig.

Analyse: Das Spiel begann schleppend. Keines der beiden Teams wollte großes Risiko gehen und verlegte sich erstmal darauf, in der Defensive kompakt zu stehen. Hannover wagte sich dann als erste Mannschaft aus der Deckung, übernahm die Initiative und hatte ein spielerisches Übergewicht. Allerdings taten sich die 96er schwer, den Ball in Kopenhagens Spielhälfte festzumachen und so Druck aufzubauen.

Die Gastgeber versuchten meist, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, waren dabei aber häufig zu ungenau. Weil beide Abwehrreihen äußerst aufmerksam und aggressiv verteidigten, musste man auf die erste echte Gelegenheit bis zur 40. Minute warten.

Nach der Pause erhöhte Hannover den Druck. Kopenhagen tat sich schwer, sich zu befreien. Der eingewechselte Rausch machte über links Dampf, Pinto und Schmiedebach eroberten die Bälle früher. Trotzdem verpassten es die Niedersachsen, aus ihrer Überlegenheit Kapital zu schlagen.

Recht überraschend fiel dann das 1:0 für die Gastgeber - wie im Hinspiel nach einer Standardsituation. Doch Hannover schlug schnell zurück, glich durch Schlaudraff aus und merkte dann, dass noch mehr drin ist. Stindl schob von rechts immer häufiger in die Spitze, erhöhte damit den Druck auf Kopenhagens Innenverteidigung und besorgte schließlich mit einem Traumtor das 2:1.

Weil die Hausherren in der Schlussphase nichts mehr zuzusetzen hatten, brachte 96 den verdienten Sieg souverän über die Zeit.

FC Kopenhagen - Hannover 96: Daten zum Spiel