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Hannover verschenkt den Sieg

Von Daniel Börlein / Norbert Pangerl
Hannover vergab gegen Kopenhagen in der Schlussphase den Sieg
© Getty

Hannover 96 hat am dritten Spieltag der Europa League den zweiten Sieg knapp verpasst. Das Team von Trainer Mirko Slomka musste sich gegen den FC Kopenhagen vor heimischem Publikum mit einem 2:2 (1:0) zufrieden geben.

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Vor 41.000 Zuschauern in Hannover brachte Christian Pander die Gastgeber in Führung (29.). Im zweiten Durchgang gelang Dame N'Doye der Ausgleich (67.), ehe Sergio Pinto 96 erneut in Führung brachte (81.). Kurz vor dem Ende schafften die Gäste durch Cesar Santin allerdings noch das 2:2.

Hannover ist damit nach drei Spieltagen noch immer ungeschlagen und liegt in der Tabelle mit fünf Punkten auf Platz zwei. Kopenhagen rangiert mit einem Zähler weniger einen Rang dahinter.

Reaktionen:

Trainer Mirko Slomka (Hannover 96): "Das war besonders ärgerlich, das war eine gute Chance, den ersten Heimsieg in der Europa League einzufahren. Aber so eine erfahrene Mannschaft wie Kopenhagen setzt sich in der Schlussphase halt noch einmal vorne fest. Wir waren aber die bessere Mannschaft und hatten die besseren Möglichkeiten. Vielleicht hat uns am Ende auch ein wenig die internationale Erfahrung gefehlt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Slomka stellt richtig offensiv auf und bringt zu Abdellaoue und Ya Konan auch noch Schlaudraff. Außerdem neu im Team: Pander und Cherundolo, die Rausch und Chahed ersetzen.

29., 1:0, Pander: Nach einem Horror-Fehlpass von Claudemir am eigenen Strafraum kommt Pander 22 Meter vor dem Tor frei zum Abschluss. Mit links schlenzt er den Ball links neben den Pfosten ins Netz. Torhüter Wiland reagiert nicht mal. Verdiente Führung.

42.: Ottesen vertändelt rechts den Ball gegen Schlaudraff und kommt dann nicht hinterher. Schlaudraff zieht links in den Strafraum alleine auf Keeper Wiland zu und versucht diesen aus sieben Metern zu überlupfen. Mit der rechten Hand hält der jedoch glänzend.

67., 1:1, N'Doye: Nach einer Bolanos-Ecke von der linken Seite verlängert Pinto am Fünfmeterraum den Ball unglücklich mit den Hinterkopf zur Mitte. Zieler kommt nicht hoch und N'Doye setzt sich gegen zwei Verteidiger durch und köpft ein. Da sieht Zieler schlecht aus.

77.: Bolanos geht auf der rechten Seite nach einem Steilpass durch und lässt Pinto stehen. Der Hannoveraner spitzelt dem Costa Ricaner aber noch den Ball vom Fuss. Daraus entsteht ein seltsamer Heber über Zieler hinweg genau auf's Lattenkreuz. Fast ein Eigentor, Glück für 96.

81., 2:1, Pinto: Pander bringt einen Freistoß von der rechten Seite mit links Richtung Strafraum, N'Doye wehrt den Ball an der Strafraumgrenze viel zu kurz ab und Pinto haut sofort aus etwa 20 Metern mit rechts aufs Tor und schweißt die Kugel rechts unten neben den Pfosten in den Kasten.

89., 2:2, Santin: Der eingewechselte Cesar Santin treibt den Ball auf links nach vorne, spielt auf N'Doye, der an der 16er-Grenze lauert und sofort wieder auf Santin links in den Strafraum durchsteckt. Cherundolo lässt sich abhängen und Santin schießt aus acht Metern mit rechts durch die Beine von Zieler zum Ausgleich ein.

Fazit: Eine Stunde lang war Hannover überlegen, verpasste es aber, den Sack frühzeitig zuzumachen. Durch den späten Ausgleich allerdings ein unglückliches Remis.

Der Star des Spiels: Christian Pander. Durfte wieder auf dem linken Flügel ran und machte dort richtig Dampf. Kurbelte das Spiel immer wieder über seine Seite an und erzielte ein feines Tor. Seine Standards sorgten fast immer für Gefahr.

Der Flop des Spiels: Ron-Robert Zieler. Hannovers Keeper war eine Stunde lang quasi beschäftigungslos - und wurde dann zweimal kalt erwischt. Vor dem 1:1 wurde er zwar leicht im Fünfer angegangen, hätte den Ball aber dennoch aus der Gefahrenzone fausten müssen. Auch beim 2:2 sah er nicht glücklich aus.

Der Schiedsrichter: Laurent Duhamel. Der Franzose hatte mit der fairen Partie keinerlei Probleme. War immer auf Höhe des Geschehens und lag mit seinen Entscheidungen meist richtig. Auch der Einsatz von Delaney gegen Zieler vor dem Ausgleich war nicht irregulär.

Analyse: Hannover begann in einem 4-4-2-System mit Ya Konan auf dem rechten Flügel und Schlaudraff im Angriff neben Abdellaoue. 96 nahm das Heft des Handelns sofort in die Hand. Kopenhagen stand allerdings zunächst gut, ließ keinen Raum zwischen Abwehr und Mittelfeld und agierte aggressiv, sobald Hannover die Mittellinie überquerte.

So dauerte es fast eine halbe Stunde, bis 96 gefährlich vors Gäste-Tor kam. Bei Panders Führungstreffer profitierten die Niedersachsen allerdings von einem bösen Abspielfehler von Claudemir. Danach boten sich der Slomka-Elf mehr Räume. Vor allem Schlaudraff rochierte nun viel, ließ sich immer wieder fallen oder wich auf die Außen aus und sorgte so für viel Bewegung. Die Führung zur Pause war vollauf verdient, auch weil Kopenhagen offensiv nicht stattfand.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Hannover nahm allerdings auch das Tempo raus, so dass sich das Geschehen meist im Mittelfeld abspielte und kaum Highlights entstanden. Statt auf die Entscheidung zu drängen, verlegte sich 96 darauf, das 1:0 zu verwalten, und wurde dafür bestraft.

Aus dem Nichts fiel der Ausgleich, bei dem Zieler schlecht aussah. Danach gelang es Hannover nicht, wieder ins Spiel zu finden. Auch die Kräfte schwanden merklich. Kopenhagen traute sich nun mehr zu und schien dem Sieg näher - bis Pinto den Hammer auspackte und traf. Mit viel Leidenschaft versuchte 96, das Ergebnis über die Zeit zu bringen, fing sich kurz vor dem Ende aber noch den unnötigen Ausgleich.

Hannover 96 - FC Kopenhagen: Daten zum Spiel

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